Die Resonanz auf unseren Bericht von letzter Woche war groß. Erfreulicherweise konnten viele Patienten ihre Symptome selbst interpretieren und sogar ihre Diagnosen erkennen. Ein wesentliches Problem für viele Patienten ist der Zugang zur Behandlung der Schmerzen: Wer ist für mich zuständig? Wann und wo kann ich bei akuten Schmerzen Hilfe bekommen? Wer bietet die CT-gesteuerte Schmerztherapie an? Wird die Behandlung ambulant oder stationär durchgeführt? Übernimmt die Krankenkasse die Kosten etc.? Diese vielen Fragen haben mich veranlasst mit dem Thema fortzusetzen.
In der Gesundheitsversorgung Deutschland gilt gesetzlich die Regel „ambulant geht vor stationär“, d. h. immer wenn eine Behandlung durch niedergelassene Ärzte oder Krankenhäuser möglich ist, soll sie auch ambulant durchgeführt werden. Wenn ein Krankenhaus solche Leistungen aber ohne zwingende Begründung stationär anbietet, wird diese Leistung von den Krankenkassen nicht vergütet. Die CT-gesteuerte Schmerztherapie ist mit einigen Ausnahmen in der Regel eine ambulante Leistung. Seit April 2013 wird der Zugang zu dieser Leistung für gesetzlich versicherte Patienten massiv erschwert.
Verlangt wird seither die Überweisung durch einen Schmerztherapeuten. Das ist schon deswegen unrealistisch, weil es viel zu viele Patienten mit chronischen Rückenschmerzen gibt. Die wenigen zugelassenen Schmerztherapeuten die es gibt, können das gar nicht bewältigen. Außerdem stehen ganz wenige Praxen mit CT-Geräten zur Verfügung.
Es wundert also nicht, dass der Patient für diese gesetzliche Leistung in der Not selber die Rechnung bezahlt. Das ist nicht in Ordnung. Für diese medizinische Leistung hat der Versicherte einen Anspruch. Die Wirksamkeit der CT-gesteuerten Schmerztherapie bei Spondylarthrosen ist durch viele wissenschaftliche Arbeiten belegt. Etwa 80% der chronischen Schmerzpatienten profitieren von dieser Behandlung. Sie wird auch für Kassenpatienten angeboten und muss auch regulär über die Krankenversicherung der Patienten übernommen werden. Allerdings in der täglichen Praxis nehmen Kassenpatienten diese Leistung nur selten in Anspruch.
Der Zugang für sog. Privatpatienten ist unproblematisch. Hier herrscht wirklich eine Zwei-Klassen-Medizin. Die CT-gesteuerte Schmerzbehandlungen der kleinen Wirbelgelenke können Operationen verhindern. Sie führen zur schnelleren Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit. Der Patient befindet sich z. Zt. häufig in einem Dilemma. Ich appelliere an die Krankenkassen, an die kassenärztliche Vereinigung und an die zuständigen niedergelassenen Ärzte, eine konkrete, schnelle und praktikable Lösung für Rückenschmerz-Patienten zu finden, nicht nur aus humanitären Gründen, sondern auch aus gesamtgesellschaftlicher, ökonomischer Notwendigkeit, damit vielen dieser Patienten eine Operation erspart bleibt und viele nicht lange arbeitsunfähig bleiben.
Seit Gründung des Neuro Spine Centers im Jahre 2002 wurden etwa 10 Versteifungsoperationen an der Lendenwirbelsäule durchgeführt. Im Jahre 2005 führten wir die sogenannte minimalinvasive interkorporale (zwischen 2 Wirbelkörpern) Fusion mittels sog. B-Twins-Implantat ein (dieses Implantat wurde später durch die Herstellungsfirma aus dem Markt zurückgenommen).
Im Jahre 2015 haben wir 5 konventionale Versteifungsoperationen an der Lendenwirbelsäule vorgenommen. Das Verfahren der Versteifungsoperationen wurde Anfang der 90er Jahre mit dem damaligen Direktor der Unfallchirurgischen Klinik Fulda, Herrn Prof. Otto Wörsdörfer, interdisziplinär in Fulda eingeführt. Versteifungsoperationen können sehr hilfreich, sinnvoll und segensreich für die Patienten sein. Die Indikation hierzu muss sehr streng gestellt werden und in Kliniken durchgeführt werden, die über entsprechende Infrastrukturen verfügen (personelle und technische Ausstattung, Verfügbarkeit von Notfallversorgung, Intensivstation, Bluttransfusionen ect.).
Im Neuro Spine Center ist die fachliche Kompetenz vorhanden, jedoch nicht die optimale Infrastruktur für diese Eingriffe. Daher empfehlen wir unseren Patienten bei Notwendigkeit einer Versteifungsoperation sich in eine Klinik der Maximalversorgung zu begeben. Operationen an der Halswirbelsäule gehören im Neuro Spine Center zu den häufigsten Operationen. Mit diesen Operationen zählt das Neuro Spine Center bundesweit zu den führenden Kliniken. Es werden jährlich etwa 450 Operationen an der Halswirbelsäule vorgenommen.
Das Image des Neuro Spine Centers für Operationen an der Halswirbelsäule ist erfreulich positiv. Über die Hälfte unserer Patienten kommen von außerhalb der Region Osthessen. Bei diesen Operationen werden nach Entlastung von Nerven und Rückenmark zwischen den Wirbelkörpern Implantate als Ersatz für die Bandscheibe eingesetzt. Die erste Generation dieser Implantate wurde von Dr. Al-Hami vor über 20 Jahren im Klinikum Fulda entwickelt und eingeführt. Mittlerweile haben wir seit Jahren die 4. Generation dieser Implantate.
Fazit:
Versteifungsoperationen an der Lendenwirbelsäule werden im Neuro Spine Center selten und ausnahmsweise durchgeführt; Fusionen an der Halswirbelsäule hingehend häufig und bundesweit führend.
- (65) FAKTEN ÜBER DAS NEURO SPINE CENTER
- (64) RÜCKENMARK- UND NERVENKANAL-VERENGUNGENAN DER HALSWIRBELSÄULE (HWS)
- (63) Schmerztherapie bei Arthrose der kleinen Wirbelgelenke (Fortsetzung)
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