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29.10.12 - REGION
Gefahr Mobilfunk? Grüne: „Leiden elektrosensibler Menschen ernst nehmen"
Im Landkreis Fulda hat sich seit längerem eine Initiative elektrosensibler Menschen gegründet - Menschen, die unter der zunehmenden Belastung durch elektromagnetische Felder, vornehmlich des Mobilfunkes, leiden. „Ihre Symptome sind unterschiedlich und von daher nicht immer sofort auf Elektrosmog zurückzuführen. Wissenschaftliche Untersuchungen unterstützten jedoch die These, dass gepulste Mikrowellenstrahlung biologische Systeme beeinflussen können. Nicht zu Unrecht findet man Warnhinweise in den Anleitungen von Handys und Computern", betont der Fraktionsvorsitzende der Grünen Helmut Schönberger. Seit Mai letzten Jahres fordere selbst der Europarat ein Umdenken in der Mobilfunkpolitik, unterstützt durch die WHO, Abteilung Krebsforschung IARC. Gefordert werde, alles Erdenkliche zu tun, um die Strahlenbelastung durch elektromagnetische Felder zu reduzieren.
Den Regierungen würden konkrete Sofortmaßnahmen vorgeschlagen wie Aufklärungskampagnen für Kinder und Jugendliche zur Handyerziehung, WLAN -Verbot an Schulen und die Einrichtung funkfreier Gebiete wie sogenannter Weißer Zonen. In der letzten Kreistagssitzung beantragte die Fraktion von Bündnis 90/ Die Grünen, der Kreisausschuss möge sich mit der Problematik der Einrichtung einer Weißen Zone innerhalb des Biosphärenreservates beschäftigen. „Dabei geht es nicht darum, ganze Regionen frei zu machen von entsprechender Strahlung, und schon gar nicht geht es darum, Menschen vorschreiben zu wollen, auf Mobilfunk verzichten," unterstreicht Schönberger. „Aber wir müssen die Anliegen und das Leiden elektrosensibler Menschen ernst nehmen. Genau wie bei Allergien kann jeder davon betroffen werden."
In einer multimedialen modernen Gesellschaft sei dieses Thema eher unliebsam und scheine auch schwer zu verwirklichen. „Doch wir müssen bereit sein, uns darüber Gedanken zu machen, was wir tun können, um Schutzräume zu schaffen. Das könnten zum Beispiel spezielle Häuser wie Hotels oder Kliniken sein, aber auch die Planung von strahlungsfreien Neubauvierteln betreffen. Unabdingbar ist aber, die Technik soweit zu entwickeln, dass von der Strahlung zukünftig keine Gesundheitsgefährdung mehr ausgehen darf," fordert Schönberger nachdrücklich. +++