Viele Reisemobile auf Festplatz - Reisemobilisten treffen sich in der Stadt

Welch ein Anblick: Rund 80 Reisemobile bevölkern derzeit den Festplatz der Kreis- und Badestadt. Unter dem Motto „Freunde in Europa“ haben sich Mitglieder der Reisemobil Union e. V. (RU) im Dachverband der Reisemobilfahrer nebst Partnern, Kindern und Angehörige heuer Bad Neustadt zum Ziel auserkoren, um ihr alljährliches Deutschlandtreffen zu feiern.  

Von zarten zwei Jahren bis hin zu gestandenen 80 Lenzen erstreckt sich die Alterspalette der etwa 180 Gäste, die aus ganz Deutschland angereist waren. Mit dabei sind Katzen und Hunde und „alle fühlen sich wohl hier“, wie der Frankfurter Vizepräsident der RU, Michael Paul Pludra, ebenso vor Ort bestätigte wie Peter Klapper aus Bramsche, Leiter der Geschäftsstelle. Die ersten Reisemobilisten des Deutschlandtreffs waren schon am Dienstag eingetroffen, um gemeinsam das lange Fronleichnams-Wochenende in Bad Neustadt zu verbringen. Sie hatten sich ein umfangreiches Rahmenprogramm vorgenommen. Bei der Organisation wurden die Gäste natürlich bestens vom hiesigen Tourismus und Stadtmarketing betreut, das obligate Begrüßungsgeschenk nebst reichlich Informationsmaterial inklusive Stadtplan natürlich. 

Als stellvertretende Bürgermeister begrüßte Anne Zeisner gestern die Gäste im Namen der Stadt. Ihr vordringliches Anliegen war es dabei, den Gästen die Badestadt „so schmackhaft wie möglich“ anzupreisen. Einiges kannten die Gäste bereits, sie waren voll des Lobs, denn die Stadt selbst hatten sie bereits bei geführten Stadtführungen mit Monika Iffert kennenlernen können. Auch für den Reisemobilstellplatz im Stadtteil Mühlbach fanden die Gäste höchste Anerkennung. Der biete beste Voraussetzungen und sei sehr zu empfehlen, wie sich in einer kleinen Diskussionsrunde in der Stadthalle herausstellte. Im Jahr 2004 seiner Bestimmung übergeben habe es noch niemals, auch nicht intern, Probleme damit gegeben, versicherte Anne Zeisner.

Dass nun auch die Profis beim Deutschlandtreff sich so zufrieden äußerten freute sie natürlich mächtig. Zwar mussten diese ob ihrer Anzahl auf den Festplatz ausweichen weil der Reisemobilstellplatz in Mühlbach für das Deutschlandtreffen zu klein war, inspiziert hatten ihn die Teilnehmer dennoch. Pludra selbst bereiste per Wohnmobil zusammen mit Gattin Marianne in den vergangenen 30 Jahren etwa 20 Länder in Europa und kennt sich bestens aus. Auch er war voll des Lobes. Der Vizepräsident versprach bei der offiziellen Begrüßung gutgelaunt, dass er als Dank für die gelebte schöne Gastfreundschaft von Bad Neustadt eine Anerkennungs- und Ehrenurkunde seiner Geschäftsstelle anregen werde.

Anne Zeisner nahm dies als „große Ehre“ hoch erfreut zur Kenntnis. Etwas verlegen musste sie Pludra jedoch korrigieren, der Anne Zeisner schlichtweg mit Dr. –Titel anredete. Urlaub mit dem Caravan ist eigentlich eine alte Urlaubsform, deren Wurzeln nicht erst in den frühen Jahren nach dem zweiten Weltkrieg im vergangenen Jahrhundert liegen. Sie reicht zurück mindestens bis zu der Zeit, als man zum Broterwerb mit Zelt und Planwagen unterwegs war oder, als die Marketender mit Sack und Pack von Jahrmarkt zu Jahrmarkt zogen, erinnerten Reisemobilisten gutgelaunt so nebenbei. Daraus habe sich dann der mobile Freizeit- und Urlaubssektor als eigene Sparte entwickelt, der sich laut Kurdirektorin Angelika Despang inzwischen ziemlich geändert hat. Wer sich heute auf Reisen begibt, erwartet dazu wesentlich mehr Komfort und Eleganz als früher, plauderte sie aus dem Nähkästchen.

Beim Blick in die Runde der Fahrzeuge war vom schnuckligen Gebraucht-Mobil bis hin zur behaglichen Ferienvilla auf Rädern so einiges vertreten. Gestern trafen sich die Reisemobilisten zum gemütlichen Abend mit der Blaskapelle Mühlbach in der Stadthalle. Heute stehen eine Salzburg-Wanderung auf dem Programm und gemeinsames „Public-Viewing“ bei der Fußball-Live-Übertragung Deutschland-Portugal im NES-Café an. Und am Sonntag heißt es schon wieder Abschiednehmen voneinander und aus Bad Neustadt. Nicht aber, ohne vorher noch das Standkonzert auf dem Marktplatz zu genießen und sich beim Weißwurstfrühstück für die Heimreise zu stärken. (ger) +++