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26.12.12 - REGION
1. Strom von TRIANEL Kohlekraftwerk Lünen - ÜWAG mit 8,45 Prozent beteiligt
Das Trianel Kohlekraftwerk Lünen hat nach vierjähriger Bauzeit im Rahmen der "heißen Inbetriebsetzung" pünktlich zu Weihnachten den ersten Strom ins Netz eingespeist. Dazu wurde erstmals der Kessel des Kraftwerks mit Kohle befeuert und der Generator mit dem Stromnetz synchronisiert. "Das erste Kohlefeuer und die Stromeinspeisung sind die Generalprobe des Kraftwerks. Bis zur Inbetriebnahme werden wir das Kraftwerk ausgiebig testen und die letzten Arbeiten abschließen", beschreibt Mike Jakob, technischer Kraftwerksleiter bei der Trianel Kohlekraftwerk Lünen GmbH & Co. KG den Vorgang.
Die Inbetriebsetzungsphase des Kraftwerks am Lüner Stummhafen wird bis zum kommerziellen Dauerbetrieb im Sommer 2013 andauern. Täglich werden dabei bis zu 18.000 Megawattstunden Strom produziert und vermarktet, das entspricht dem Stromverbrauch von 1,6 Millionen Haushalten. Der erzeugte Strom wird über eine 380-kV-Anschlussleitung zur Schaltanlage Lippe (SA Lippe) der Amprion GmbH in den Waltroper Rieselfeldern ins Netz gespeist.
HINTERGRUND
Rund 1,4 Milliarden Euro investierten die 29 kommunalen Partner in das Projekt "Trianel Power Kohlekraftwerk" Lünen GmbH & Co. KG (TPK). Der größte osthessische Energieversorger ÜWAG gehört mit einem Anteil von 8,45 Prozent zu den drei größten Gesellschaftern (ON berichtete darüber im Juni 2008).
„Die Beteiligung an diesem hochmodernen Steinkohlekraftwerk ist für die ÜWAG eine Investition in die Zukunft. Gemeinsam mit anderen kommunalen Partnern schaffen wir ein Gegengewicht zum Erzeugungs-Oligopol der vier großen deutschen Energieversorger", erläuterte damals ÜWAG-Vorstand Günter Bury den Schritt des regionalen Energieversorgers. „Unsere Kunden profitieren davon, dass wir durch den Ausbau eigener Erzeugungskapazitäten unabhängiger von der Strombeschaffung über die Strombörse werden."
Mit ihrem Anteil an der TPK verfügt die ÜWAG über das Strombezugsrecht für 63,4 Megawatt der Kraftwerksleistung. Mit dieser „Kraftwerksscheibe" können jährlich rund 420 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden – das entspricht etwa 15 Prozent des Stromabsatzes der ÜWAG im Jahr 2007. Die ÜWAG-Kraftwerksscheibe ist rund 125 Millionen Euro wert. 12,5 Millionen Euro bringt die ÜWAG selbst ein, der Rest wird über eine Projektfinanzierung bereitgestellt. Das kommunale Steinkohlekraftwerk weist mit 45,6 Prozent einen um zehn Prozentpunkte höheren Wirkungsgrad auf als die meisten anderen in Deutschland derzeit betriebenen Kohlekraftwerke.+++