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Die derzeitige Situation in Heringen

- Fotos: Gerhard Manns

04.06.13 - HEF-ROF

Helfer im Hochwasser-Einsatz - SPECHT : "Sind sehr stolz auf Engagement"

Fast 100 vollgelaufene Keller, zahlreiche umgestürzte Bäume, gesperrte Straßen und Bahnlinien - für die Feuerwehrleute im Landkreis Hersfeld-Rotenburg gab es am vergangenen Wochenende mehr als genug zu tun. Erste Kreisbeigeordnete Elke Künholz, die vom Leiter des Fachdienstes „Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz mit Zentraler Leitstelle", Dieter Pfaff, über den Stand der Dinge unterrichtet wurde, übermittelt allen Feuerwehrfrauen und -männern den herzlichen Dank der Bürger und der Gremien des Landkreises für ihren uneigennützingen und ehrenamtlichen Einsatz in diesen Tagen.

„Sie haben sich das Wochenende über um die Gefahrenabwehr und das Wohlergehen gesorgt, damit alle anderen Bürger unbesorgt sein konnten – dafür gilt Ihnen unser aller herzlicher Dank", sagte Künholz an die Adresse der ehrenamtlichen Helfer. 69 Hochwasser-Einsätze, überwiegend im Werratal und vereinzelt auch im Haunetal, mussten von den Feuerwehrleuten bewältigt werden. Speziell in Philippsthal, besonders aber in Heringen war die Situation schwierig, nachdem die neue Landesstraße zwischen Wölfershausen und Herfagrund teilweise weggerissen war. „Heringen war nur noch eingeschränkt erreichbar", erklärte Pfaff im Gespräch mit der Ersten Kreisbeigeordneten mit Blick auf die gesperrte Straße und den ebenfalls gesperrten Bahnübergang in Heimboldshausen.

Die Sicherstellung der Menschenrettung war allerdings gewährleistet, betonte der Fachdienstleiter. Weit weniger angestrengt zeigte sich die Hochwasser-Situation entlang der Fulda. Hier bewährten sich einmal mehr die umfangreichen Hochwasser-Schutz-Maßnahmen, die in den vergangenen Jahren ergriffen worden waren. Lediglich im Haunetal kam es kurzfristig zu einer Sperrung des Schienen- sowie des Straßenverkehrs auf der B 27 durch einen umgestürzten Baum und verstopfte Überläufe.

In Niederaula musste ein Pkw von der Feuerwehr aus dem Wasser gezogen werden. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand ein Fahrzeug im Hochwasser der Fulda. Eine Autofahrerin war mit ihrem Fahrzeug auf der Verbindungsstraße von Niederjossa kommend in Richtung Solms unterwegs, als sie kurz hinter der Fuldabrücke in einer Senke stecken blieb. Die Einsatzkräfte zogen das Fahrzeug mit einer Winde des HLF 20/16 aus dem Hochwasser. Insgesamt waren rund 20 Einsatzkräfte im Einsatz. Immer wieder versuchen die Kraftzeuglenker - trotz Warnschilder - die Verbindungsstraße bei Hochwasser zu nutzen und unterschätzen vor allem die Senke hinter der Brücke, so die Feuerwehr.

Heringens Bürgermeister Hans Ries wandte sich am Montag ebenfalls mit einer Pressemitteilung an die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helfer: "Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen freiwilligen Helfern und hier insbesondere den Feuerwehren aber auch den Bauhofmitarbeitern unserer Stadt für ihre anstrengende und darüber hinaus teils auch gefährlichen Arbeit bedanken, die uns mit ihrer Leistung vor noch viel größeren Schäden bewahren konnten. Bleibt zu hoffen, dass den katastrophalen Witterungsverhältnissen nicht auch noch unser Stadtfest zum Opfer fällt", schreibt Ries.

Besonders hart hatte es indes die Lengerser Kirmesmädchen und -burschen getroffen, die am Dienstag vor den steigenden Wassermassen und dem Schlamm mit Festzelt und Wagen nach Heringen geflüchtet waren und am Samstag wegen des Hochwassers das Zelt ein zweites Mal abbauen mussten, um nicht nochmals abzusaufen. Zwischendurch war sogar das Pumpwerk im Lengerser Industriegebiet durch Überlastung der Leitungen ausgefallen und das Areal drohte ebenfalls vollzulaufen. Auch dieses Problem konnte durch eigene Mitarbeiter am Samstag wieder behoben werden.

Überall bot sich in den tief gelegenen Bereichen von Widdershausen und Heringen das gleiche Bild von Sandsäcken und aus den Kellerfenstern heraushängenden Schläuchen, die Wasser auf die Straßen spukten, von denen es sich wieder seinen Weg zurück suchte. Am Samstagabend drohte der schnelle Anstieg der Werra sogar den Friedrich-Ebert-Platz zu überfluten, womit die Heringer komplett vom westlichen Ufer abgeschnitten worden wären. Soweit kam es aber dann zum Glück doch nicht.

Thomas SPECHT dankt den Einsatzkräften

Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Hersfeld-Rotenburg, Thomas Specht, erklärte am Abend gegenüber der Presse: "Zurzeit setzen unsere Feuerwehrleute im Landkreis all ihre Kraft und Freizeit ehrenamtlich im Hochwassereinsatz ein, um die betroffenen Mitmenschen vor größeren Schäden zu bewahren. Selbst einige Nächte wurden sich sprichwörtlich um die Ohren geschlagen, um das Hab und Gut der betroffenen Bürger in der Region zu schützen. Der Kreisfeuerwehrverband Hersfeld-Rotenburg und ich als Vorsitzender sind sehr stolz, dass wir solche Frauen und Männer in unseren Reihen haben, und dass es noch so viele Leute mit einem solchen ehrenamtlichen Engagement in der heutigen Zeit gibt.

Wenn jeder der Bürger, dem zurzeit von der Feuerwehr geholfen wird, seine Kinder und Enkel animieren würde, bei der Feuerwehr Mitglied zu werden, um in Zukunft auch Menschen in Not zu helfen, dann bräuchten sich die Brandschützer über Nachwuchsprobleme keine Gedanken mehr zu machen.

Ein gewichtiger Grund für alle Menschen in unserem Landkreis sich mal darüber Gedanken zu machen, denn die Feuerwehr kommt immer, um in Not geratenen Menschen zu helfen. Aber die Menschen müssen auch begreifen, nur wenn genügend Nachwuchs vorhanden ist, kann diese kompetente Hilfe auch in Zukunft ehrenamtlich und rund um die Uhr geleistet werden", schreibt Thomas Specht Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Hersfeld-Rotenburg. +++












Der Ausweichfestplatz in Heringen, auf dem die Lengerser Kirmes buchstäblich ins Wasser viel, das Zelt wurde schon von den frustrierten Kirmesburschen abgebaut.

Die Hochwasserlage in Widdershausen, auch das Feuerwehrgerätehaus steht im Gefahrenbereich.









In Niederaula musste die Feuerwehr ein Auto aus dem Wasser ziehen - Fotos (3): Feuerwehr Niederaula



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