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Am Gefahrenabwehrzentrum in Gelnhausen wandte sich Landrat Erich Pipa an die Führungskräfte der Katstrophenschutzeinheiten.

07.06.13 - REGION MKK

Über 180 Helfer aus dem Kreis fahren zur Hochwasserhilfe nach Sachsen

Am Donnerstag (6. Juni), gegen 18.30 Uhr, kam aus dem Hessischen Ministerium des Innern und für Sport der Alarmruf an die Unteren Katastrophenschutzbehörden mehrerer Landkreise. Die jeweiligen Einheiten sollten sich bereithalten für einen möglichen Abmarsch in Richtung der Elbregion bei Dresden. In der Folge wurden auch im Main-Kinzig-Kreis rund 180 Personen mit rund 40 Fahrzeugen zum Kampf gegen das Hochwasser rekrutiert. Um 4 Uhr in der Nacht zum Samstag (8. Juni) soll sich der Tross dann vom nächtlichen Sammelplatz in Wächtersbach in Bewegung setzen. Das vorgegebene Ziel ist die Ortschaft Mühlberg, etwa 80 Kilometer nordöstlich von Dresden an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg. Hier sind bereits Einheiten aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf im Einsatz.

Die Helfer aus dem Main-Kinzig-Kreis werden dort vornehmlich bei der Deichsicherung unterstützen. Weitere Aufgaben sind vor Ort zu klären. Die Führungskräfte aus dem Main-Kinzig-Kreis trafen am Freitagnachmittag noch einmal im Gefahrenabwehrzentrum in Gelnhausen zu einer letzten Besprechung zusammen. Hier schilderte Kreisbrandinspektor Markus Busanni die aktuelle Lage in der Elbregion und den angepassten Einsatzbefehl. Denn ursprünglich war Dresden als Zielort angekündigt.Landrat Erich Pipa nutzte diese Gelegenheit, um den Männern und Frauen für ihren ehrenamtlichen Hilfseinsatz zu danken.

Außerdem gab er den Feuerwehrleuten und Mitgliedern der Rettungsorganisationen die besten Wünsche mit auf den Weg: „Ich drücke ihnen die Daumen, dass alle wieder unversehrt zu ihren Familien nach Hause kommen", sagte er mit Blick auf die bevorstehenden Herausforderungen.Voraussichtlich rund sechs Tage werden die Helferinnen und Helfer vor Ort bleiben. Dann soll eine Ablösung mit frischen Kräften zur Beseitigung der Folgen des Hochwassers eintreffen. „Die aktuellen Bilder können das tatsächliche Geschehen und die teilweise dramatischen Auswirkungen nur andeuten", sagt Landrat Pipa. Die persönlichen Schicksale und die materiellen Verluste seien aus der Ferne nur schwer zu erfassen. Vor diesem Hintergrund sei die Bereitschaft der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer besonders hoch zu bewerten.

Die Katastrophenschutzeinheiten des Main-Kinzig-Kreises, die aus verschiedenen Kommunen zusammen gestellt werden, sind bestens auf die kommenden Aufgaben vorbereitet. „Wir schicken vor allem Einheiten mit Pumpen und Booten sowie Gruppen und Geräte zur Beförderung verschiedener Materialien, zur Einsatzleitung und zur Versorgung der Hilfskräfte auf den Weg", erläutert Kreisbrandinspektor Markus Busanni. Außerdem sind über 50.000 leere Sandsäcke und die passende Füllmaschine mit an Bord. Die wesentlichen Vorgaben waren bereits in dem Einsatzbefehl aus Wiesbaden definiert. Beteiligt sind Feuerwehren aus Maintal, Nidderau, Freigericht, Hanau, Biebergemünd, Birstein, Bad Soden-Salmünster, Gelnhausen, Gründau, Sinntal, Flörsbachtal, Schlüchtern, Linsengericht und Schöneck. Die Kollegen aus Wächtersbach sorgten für den nächtlichen Kaffee. Außerdem sind der Wasserrettungszug der DLRG dabei sowie der Betreuungszug mit Personal vom Deutschen Roten Kreuz und Malteser Hilfsdienst.

„Die lange Einsatzzeit ist eine zusätzliche Herausforderung für die Männer und Frauen", sagt Busanni. Entsprechend hoch sei der logistische Aufwand, schließlich könne niemand dort eine funktionierende Infrastruktur erwarten. Neben der technischen Ausrüstung werden daher ausreichend Bekleidung, Verpflegung sowie eine sanitäre Grundversorgung und Feldbetten mitgeführt. Bis zum Zielort sind es zudem fast 500 Kilometer, die mit durchschnittlich 70 Stundenkilometern zurück gelegt werden. Bereits am Dienstag um 6 Uhr ist die Fachgruppe Logistik vom Technischen Hilfswerk (THW) in Steinau an der Straße mit drei Fahrzeugen und einem Anhänger sowie acht Helfern nach Leipzig aufgebrochen. Dort sollen sie unter anderem beim Transport von Sandsäcken unterstützen. Die Fachgruppe „Wasserschaden/Pumpen" des THW Erlensee ist seit Dienstag in Radebeul im Einsatz. Dabei sind zwölf Helfer mit zwei Fahrzeugen und jeweils einem Anhänger.

Auch Feuerwehrleute aus Hanau und Gelnhausen nach Sachsen

"Die Hochwasser-Katastrophe im Osten Deutschlands geht uns alle an. Daher ist es folgerichtig, dass Hanau Feuerwehrleute zum Hilfseinsatz nach Sachsen schickt", sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Die Feuerwehr Hanau bricht in der Nacht zum Samstag mit zwölf Einsatzkräften, meist Ehrenamtlichen, in den Raum Dresden auf. Sie benutzt bei ihrem Hilfseinsatz nicht nur eigene Fahrzeuge und Geräte, sondern auch solche des Eigenbetriebs Hanau Verkehr und Entsorgung (HVE). Zwei Mannschafts-Transportfahrzeuge, ein Wechselladerfahrzeug mit Anhänger sowie ein kleiner Radlader gehören dabei zum Inventar der Feuerwehr, ein weiteres Wechselladerfahrzeug sowie ein Anhänger mit Schmutzwasserpumpe stellt HVE. Die Großleistungspumpe vermag 200 Liter pro Sekunde Wasser zu befördern.

Darüber hinaus hat die Hanauer Feuerwehr 10.000 Sandsäcke an Bord. "Wie wichtig auch Sandsäcke sind, lässt sich leicht an den Hilferufen der Bevölkerung im Internet nachvollziehen, in denen es um nötigen Stoff für das Nähen von Säcken geht", beschreibt Kaminsky die Dramatik der Lage. Die Aufgabe der Hanauer Wehrleute in Sachsen besteht darin Hochwasser abzupumpen und bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Feuerwehr-Leiter Peter Hack geht von einem Einsatz bis zum kommenden Donnerstag aus. "Unser Dank gilt schon jetzt unseren Feuerwehrleuten, die mit ihrem Einsatz Hanau würdigt vertreten. Insbesondere Ehrenamtliche waren rasch bereit nach Sachsen aufzubrechen", meint OB Kaminsky. Die Hanauer Feuerwehrleitung habe ihren Einsatz eng mit ihm abgestimmt.

Unter Führung von Oliver Spieker (Feuerwehr Meerholz) starten heute Nacht insgesamt sechs Feuerwehrleute der Gelnhäuser Feuerwehren mit zwei Feuerwehrfahrzeugen nach Sachsen. Sie beteiligen sich unter Leitung des Main-Kinzig-Kreises an einem sechstägigen Kriseneinsatz im Hochwassergebiet in der Nähe von Dresden.

Die Einsatzfahrzeuge, die sie von Gelnhausen mitnehmen, hat die Stadt erst vergangenes Jahr angeschafft – auch im Hinblick auf mögliche Hochwasserszenarien in Gelnhausen, berichtet Bürgermeister Thorsten Stolz. Es handelt sich um den Gerätewagen-Logistik (GW-L) der Feuerwehr Ost (Haitz und Höchst) und ein Pick-Up-Fahrzeug der Feuerwehr Gelnhausen-Mitte. Die Fahrzeuge sind wegen ihrer Allradfähigkeit und ihrer Geländegängigkeit besonders gut für Einsätze in Hochwassergebieten geeignet. Für den Einsatz, der heute Nacht beginnt, werden sie unter anderem mit Tauchpumpen, Schläuchen, Rüstmaterial und Hölzern zum Abstützen bestückt.+++


Auch Feuerwehrleute aus Gelnhausen bereiten den Einsatz im Hochwassergebiet in Sachsen vor (von links): Bürgermeister Thorsten Stolz, Wehrführer Markus Lemmer, Michael Lemmer, kommisarischer Stadtbrandinspektor Kai Heger, Oliver Spieker, Dominik Giller und Steffen Frings.

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