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Heute ist ein "historischer und bedeutender Tag für den Bund, das Land Hessen, die Region Osthessen und den Landkreis Fulda" - so der einstimmige Tenor der Politiker. Verkehrsminister Florian Rentsch (FDP) hat  das 3,5 Kilometer lange Teilstück der Bundesautobahn 66 zwischen Neuhof-Nord und dem Dreieck Fulda bei Eichenzell offiziell freigegeben. Zunächst nur zwei Fahrstreifen in Richtung Fulda, in Richtung Frankfurt am Main dauert es noch zwei bis drei Wochen - dort werden derzeit noch Bauarbeiten durchgeführt. Die Gesamtinvestition: rund 36 Millionen Euro. Damit rückt der Lückenschluss der A 66 - sie gilt als wichtigste Verbindung zwischen Fulda, der Autobahn 7 und dem Rhein-Main-Gebiet - wieder ein Stückchen näher.

Der krönende Abschluss ist dann im Jahr 2014, wenn der "kleine Tunnel" - wie Jan Mücke, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium wörtlich sagte - fertig ist. Dabei handelt sich um eine der kompliziertesten Baustellen in Hessen - es ist eine "Operation am offenen Herzen".

Rund 100 Ehrengäste - Kommunal-, Landes-, und Bundespolitiker, Wirtschaftsvertreter, Behördenleiter, Mitarbeiter von Ämtern und Baufirmen sowie interessierte Bürger - feierten am Montagmittag die offizielle Freigabe - und das mitten auf der neuen Autobahn auf Höhe von Tiefengruben. Für Unterhaltung sorgte die Amtskapelle des Amtes für Straßen- und Verkehrswesen Fulda. Dann der entscheidende Moment - es war exakt 13:13 Uhr als sich der über zwei Kilometer lange Konvoi der VIPs - angeführt von einem Streifenwagen der Polizei - die millionenteure Autobahn in einer Art Premieren-Fahrt befuhren. Zuvor wurde ganz traditionell und symbolisch ein schwarz-rot-goldenes Band zerschnitten.

"Wir setzten in Hessen auf Infrastruktur - das ist ein ganz wichtiger Baustein für unsere Wirtschaft", sagte Staatsminister Rentsch und betonte: "Wir bringen viel Geld in die Region Osthessen - und das ist auch gut so." Der neue Autobahnabschnitt werde den Verkehrsfluss und die Sicherheit deutlich verbessern. "Ganz wichtig ist uns, dass die Anwohner durch die Lärmschutzmaßnahmen von dem Verkehrslärm der B 40 entlastet werden", so Rentsch.

Ein wichtiger Partner und Geldgeber ist der Bund, der den A 66-Ausbau mit großem Interesse mitgetragen hat. "Wir sichern mit diesem Projekt die Mobilität als Voraussetzung für Beschäftigung, Wohlstand und persönliche Freiheit", betonte Bundesstaatssekretär Jan Mücke. Das Land Hessen habe in den letzten fünf Jahren 1,5 Milliarden Euro für den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur erhalten. "Die A 66-Investition ist ein Verdienst der Steuerzahler. Sie haben richtig investiert - bitte machen Sie weiter so", sagte Mücke, der extra aus Berlin nach Neuhof kam.

"Diese Straßenverbindung schafft Zukunft", machte Landrat Bernd Woide (CDU) deutlich. "Sie ist wichtig für unseren Mittelstand - denn er ist der Erfolg unserer Region." Viele osthessischen Firmen pendeln täglich mit dem Auto, Kleinbussen oder Lastwagen in das Rhein-Main-Gebiet um dort Aufträge auszuführen. "Wir sehen heute schon Licht am Tunnel und sehen dem Tag der Eröffnung schon heute mit großer Zuversicht und Freude entgegen", sagte Neuhofs Bürgermeisterin Maria Schultheis (CDU) und erinnerte an den Spatenstich für den letzten Bauabschnitt der A 66 im Oktober 2005 - damals noch mit Verkehrsminister Dr. Alois Rhiel (CDU). "Sehr positiv" sieht auch Eichenzell Bürgermeister Dieter Kolb (parteilos) den Ausbau. "Es ist ein Meilenstein für unsere Region und die Gemeinden Eichenzell, Neuhof und Flieden - denn die Gewerbegebiet an der A 66 werden immer attraktiver."

Am frühen Nachmittag - gegen 13:30 Uhr - war die Autobahn dann auch für die Öffentlichkeit befahrbar. Aufatmen hieß es bei den Mitgliedern der A 66 Aktionsgemeinschaft Kerzell - eine seit über drei Jahrzehnte bestehende Bürgerinitiative mit rund 70 Mitgliedern. Und sie können stolz sein, denn sie haben ihre Ziele erreicht: die Autobahn wurde außerhalb von Kerzell gebaut und auf der B 40 - auf der jahrelang der ganze Verkehr lastete - wird es jetzt deutlich ruhiger. Die Konsequenz: mehr Lebensqualität. Der Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Reiner Seifert und zwei Mitstreiter kamen auch zur Freigabe und machten ihre Freude durch Schilder mit der Aufschrift "DANKE!" oder "Nach langer Planung - endlich fertig!" deutlich. (Christian P. Stadtfeld). +++