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12.02.13 - FULDA
KLINIKUM: "Kein K.O.-Tropfen-Nachweis, aber..." - Ermittlungen dauern an
Die ersten Untersuchungsergebnisse im "K.O.-Tropfen-Anschlag" auf den Turnermaskenball in Fulda liegen vor. "Wir konnten im Blut keine Substanzen nachweisen, die in K.O.-Tropfen enthalten sind", sagte Dr. Petra Zahn, Direktorin der Zentralen Notaufnahme vom Klinikum Fulda, am Montagmorgen gegenüber osthessen-news. Das bedeute aber nicht, dass bei den betroffenen Patienten nicht dennoch heimlich K.O-Tropfen in die Getränke gemixt wurden. Die labortechnischen Untersuchungen am Klinikum Fulda seien begrenzt, detaillierte Ergebnisse kann nur ein Speziallabor liefern. Und deren Auswertungen werden erst am Mittwochnachmittag erwartet, so ein Polizeisprecher am Montagabend auf Nachfrage. Das gerichtsmedizinische Institut untersuche den Urin auf chemische Substanzen und Fremdstoffe. "Erst dieses Ergebnis bringt tatsächlich Klarheit", erklärte die Polizei.
In der Nacht zum Fastnachtssonntag sind sieben Frauen im Alter zwischen 22 und 40 Jahren mit massiven gesundheitlichen Problemen in die Notaufnahme eingeliefert worden. Alle waren auf der Mega-Fastnachtsparty Turnermaskenball mit rund 3.500 Gästen in der Fuldaer Esperantohalle. osthessen-news berichtete bereits ausführlich über den K.O-Tropfen-Anschlag und die Party: http://osthessen-news.de/beitrag.php?id=1226746 und http://osthessen-news.de/beitrag.php?id=1226716 .
Bereits am Sonntag meldeten sich weitere Opfer und Zeugen bei der Polizei, so dass die Zahl der Geschädigten von sieben auf zehn anstieg. Hinweise auf die Täter liegen am Montagabend noch nicht vor.
Die Hintergründe zu K.O-Tropfen
K.O.-Tropfen sind Medikamente mit narkotisierender Wirkung. Sie sind entweder flüssig oder werden in Tablettenform in Wasser aufgelöst. Ihre Eigenschaften: farblos, geruchlos und geschmacklos - und somit als Beimengung in einem Getränk nicht erkennbar. Die umgehende Sicherung einer Blut- und Urinprobe ist deshalb sehr wichtig um die Substanzen im Körper noch nachweisen zu können.
Die Polizei rät immer wieder: Lassen Sie Ihre Getränke in keinem Fall unbeaufsichtigt. Es ist generell ratsam sich in Begleitung von weiteren Personen zu befinden, die eine Veränderung bei Ihnen bemerken würde. Bestellen Sie Getränke bei der Bedienung selbst und nehmen sie diese auch selbst entgegen. Nehmen Sie Getränke von Unbekannten nur in verschlossenen Originalflaschen an. Ganz wichtig auch: die Polizei sofort über den Notruf 110 informieren und Anzeige erstatten. (Christian P. Stadtfeld). +++