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- Fotos: Konstantin Müller
15.02.13 - FULDA
Die Zeit der Hochgefühle rückt immer näher, viele erwarten sehnlichst den Frühling und die ersten warmen Sonnenstrahlen. Die Temperaturen bleiben zwar konstant um den Gefrierpunkt, dennoch lassen sich am heutigen Donnerstag viele Menschen nicht davon abbringen, das Herz ihrer Liebsten zu erwärmen. Ob nun eine nette Geste oder die obligatorische Pralinenschachtel herhalten muss - über kleine Aufmerksamkeiten freut sich schließlich jeder. Sollte der klassische Gang ins Restaurant aber zu altbacken sein, warum dann nicht mal was Ausgefallenes machen? Zum Beispiel den Partner zum gemeinsamen Tanz auf Fuldas Universitätsplatz mitnehmen. Hier findet heute eine Demonstration der besonderen Art statt: „Steht auf, Streikt, Tanzt!", so lautet der weltweite Ausruf gegen Gewalt gegen die Frau.
„One Billion Rising": Das steht für eine Milliarde von unterdrückten Frauen in aller Welt. Laut One Billion Rising wird jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens geschlagen, zu sexuellem Kontakt gezwungen, oder anderweitig misshandelt. Ganz Fulda wurde dazu aufgerufen, „Flash Mobs" zu starten und Freunde zu der außergewöhnlichen Aktion einzuladen. „Alle mitmachen", lautete die Devise. Viele nahmen sich extra frei für den Start des Flashmobs, die Lehrerband der Musikschule Fulda befreite sich vom Unterricht um den Demonstrantinnen einzuheizen. Der Ursprung der Aktion liegt bei der New Yorker Künstlerin und Autorin Eve Ensler, doch das Event erstmalig in Fulda stattfinden zu lassen, war die Idee der Psychologin Ellen Hochrein aus Künzell. Gerade in ihrem Beruf kommt sie oft mit Betroffenen in Kontakt und wollte aktiv werden. Gemeinsam mit der Frauenbeauftragten Hildegard Hast ermöglichte sie die Tanzaktion in Fuldas Innenstadt. Sichtlich gepackt von der Musik, tanzten sowohl Frauen als auch Männer die Choreographie zum Song „Break the Chain".
„One Billion Rising", rief dazu auf, alles stehen und liegen zu lassen und zu protestieren - die Schüler der Rudolf-Steiner Schule Loheland engagierten sich ebenfalls in Eigeninitiative und stellten sich in der großen Schulpause zu einem riesigen V zusammen. Das „V" soll für Victory stehen. In einer Schweigeminute gedachten die Schüler misshandelten Frauen auf der ganzen Welt. Ob nun Grund- oder Oberstufenschüler, alle wollten ein Teil des Friedenssymbols sein und gemeinsam für einen guten Zweck tätig werden.
Auf dem Universitätsplatz wird heute noch bis 19 Uhr getanzt, mit dabei sind verschiedene Tanzgruppen und auch musikalisch wird noch einiges geboten: Mit im Programm sind u.A. Loreleyas, der Ubuntu-Chor oder der Sacro-Pop-Chor Gläserzell. Nicht nur Frauen, auch „solidarische" Männer sind herzlich eingeladen. Eine Tanzleiterin ist ebenfalls vor Ort zum schnellen einstudieren der Choreografie. (km)+++
"V" wie Victory.
Auch die Jüngeren beteiligten sich.
Monika Gensler heizte den Frauen mit ihrer Trommel mächtig ein.
Tanzgruppen aus Fulda reihten sich ebenfalls bei den Tänzern ein.
Sämtliche Frauen auf dem Universitätsplatz...
...tanzten die Performance zu "Break the Chain".