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v.l.: Martin Mertens (Bundesverband Produktionsschulen), Anna Hupfeld (Sozialer Dienst, Grümel), Viktoria Braun und Susanne Flamme-Brüne (Sozialer Dienst Grümel), Tobias Leibold (Werkstattpädagoge Grümel) - Fotos: Konstantin Müller

02.07.13 - FULDA

Echte Aufträge – Echte Motivation: GRÜMEL GmbH mit Produktionsschule

Seit dem 27. April 2013 darf sich die Jugendwerkstatt der Grümel GmbH nun offiziell „Produktionsschule Grümel" nennen. Der Bundesverband Produktionsschulen hat der Grümel GmbH das Qualitätssiegel QPS verliehen. Insgesamt 12 Plätze bietet die neuartige Schulform, die es sich zum Ziel gesetzt hat, 14- bis 25-Jährige „fit" für den Berufsalltag in einem Ausbildungsbetrieb zu machen. Im Gegensatz zur traditionellen Schulform werden praktische Arbeitsprozesse viel enger mit theoretischen Lernprozessen verknüpft. Viele Jugendliche seien „schulmüde" und arbeiten motivierter, sobald sie einen Sinn hinter ihrer Arbeit erkennen. Die Arbeitsergebnisse der jungen Arbeiter beschränken sich jetzt nicht mehr auf bloße „Bastelarbeiten", sondern werden an Firmen- und Privatkunden weiterverkauft. In der Holzwerkstatt werden beispielsweise Gartenmöbel aufgebessert oder Bettgestelle umgebaut.

Mithilfe des modernen Konzepts möchte man sich laut Werkstattpädagoge Tobias Leibold distanzieren von „traditionellen" Lernformen. In der ehemaligen Jugendwerkstatt arbeiten Jugendliche seit dem 1. Januar 2013 nun 35 Stunden die Woche, zusätzlich erhalten sie einen Lohn von fünf Euro täglich bei Anwesenheit. Dieser Lohn kann durch positive Beteiligung an Lern- und Arbeitsprozessen auf 10 Euro gesteigert werden. Laut Leibold sorge das für mehr Motivation bei den Jugendlichen. Die Ausrede „...egal, ist ja eh nur für mich", gehöre seitdem der Vergangenheit an. Mit der Einführung der Produktionsschule sei auch das Verantwortungsbewusstsein der Schüler gestiegen und auch Kritik der Kunden sei ausdrücklich erwünscht.

Zu dem vielseitigen Aufgabenfeld der Werkstattpädagogen gehört neben der Vermittlung der Fachkompetenzen auch der soziale Dienst. Die Schüler erhalten Hilfe zur Problembewältigung, eine transparente Verhaltensdokumentation und speziell angepassten Themenunterricht. „Letztens haben wir Unterricht zu den Themen Alkohol, Konsum und Schulden gemacht. Wir achten darauf, dass die Jugendlichen Mitspracherecht bei der Themenfindung haben."

Ziel der freiwilligen Teilnahme am praxisorientierten Unterricht ist die weitere Vermittlung an einen Arbeitgeber und dem damit einhergehenden Ausbildungsplatz für die Produktionsschüler. Mit den „Dumping-Preisen" auf dem Markt könne die Werkstatt nicht konkurrieren, vielmehr sei die Kooperation mit Ausbildungsbetrieben angepeilt. Die Firma BMB-Möbelschreinerei Balzer aus Fulda-Zell schaut bereits auf eine erfolgreiche Kooperation zurück: Die Schreinerei verteilt Aufträge an die Produktionsschule Grümel und übernimmt regelmäßig Praktikanten. Mithilfe einer „Kompetenztafel" können die Werkstattschüler ihren Fortschritt beobachten. Je nach Leistungsstand kann die Ausbildung in der Produktionsschule zwischen 6 und 24 Monaten andauern.(km)+++



Grümel-Geschäftsführer Matthias Kraft freut sich über das Zertifikat.



Die Arbeit der Schüler kann sich sehen lassen:


An diesem Tisch findet Theorie-bezogener Unterricht statt.

Werkstattpädagoge Tobias Leipold in der Werkstatt.


Die Jugendlichen haben sich selbst Werkstattregeln aufgestellt.

Auf der Kompetenztafel können die Jugendlichen ihre Entwicklung verfolgen. Rot für "Beginner", gelb für "Auf Kurs", grün für "Kompetent".

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