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- Fotos: Hendrik Urbin / Christian P. Stadtfeld

11.11.12 - HÜNFELD

"Nazis haben in Hünfeld keinen Platz." Das war die deutliche Ansage am Samstagabend in der Haunestadt Hünfeld (Kreis Fulda). Eindeutig war auch das Verhältnis der beiden Lager: 80 Neo-Nazis und dagegen über 1.000 Demonstranten - junge wie auch alte Menschen. "Nazis raus" hallte es ständig rund um den Bahnhof, Trillerpfeifen ertönten und übertönten die Kundgebung der Rechten in gut 100 Meter Entfernung. Aus taktischen Gründen gehörte ein großer Raum vor dem Bahnhof zum Sperrbezirk. Dieser verhinderte den direkten Kontakt. Trotz allem hatten viele Bürger Angstgefühle und Abscheu gegenüber den Rechten.

Groß war das Interesse von Journalisten, Fotografen und TV-Kamerateams in der Innenstadt, die Polizei war mit einem starken Kräfteaufgebot - rund 1.000 Beamten von Bundes- und Landespolizei - im Einsatz. Und das alles, weil die rechtsradikale NPD-Jugendorganisation "Junge Nationaldemokraten" (JN) mit einem Fackelzug durch die Stadt gezogen ist. Die ausführliche Polizei-Bilanz von ON lesen Sie hier in einem EXTRA-Bericht: http://osthessen-news.de/beitrag.php?id=1222480

"Wir dürfen und wir werden es nicht zulassen, dass Neo-Nazis, diese ewig Gestrigen, die Köpfe und Herzen unserer Jugend mit ihren Ideen vergiften", sagte Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel (CDU). Das Stadtoberhaupt hatte bis zum Schluss versucht, den Aufmarsch der NPD-Jugendorganisation zu verhindern. Doch das Verwaltungsgericht in Kassel machte Fennel einen Strich durch die Rechnung und lockerte - zum Entsetzen vieler Menschen - sogar noch am Samstag die Auflage. Dadurch konnten die Mitglieder der rechten Szene mit Fackeln durch die Kleinstadt marschieren.

"osthessen-news.de" hatte am Samstag drei Stunden lang in einem LIVE-Ticker mit aktuellen Bildern berichtet ( http://osthessen-news.de/beitrag.php?id=1222476 )

"Ich bin aber zufrieden, dass wir wenigstens unser Ziel erreicht haben, dass die Braunen nicht an der Synagoge vorbeiziehen und über die Stolpersteine laufen konnten", betonte Fennel in einer Live-Schaltung zur hessenschau. Neben ihm haben sich viele Kommunal-, Landes- und Bundespolitiker an dem Aktionsbündnis beteiligt. Auch Kirchenvertreter, die Parteien wie die CDU, SPD oder FDP sowie Umweltorganisationen wie die NABU und Sportverbände zeigten Flagge. Das Vier-Stunden-Programm war bunt mit viel Musik und erzielte die angekündigte Wirkung: "Nazis den Raum nehmen - Hünfeld nazifrei!"

Alle Redner - ob der Bundestagsabgeordnete Michael Brand (CDU), die Landtagsabgeordneten Sabine Waschke (SPD), Jürgen Lenders (FDP), Marjana Schott (Die Linke), Pfarrer Stefan Remmert, Franz-Josef Brandt (DGB), Juliane Kuhlmann (Landessportbund) und Martin Übelacker (attac Fulda) - waren sich im allgemeinen Tenor einig: "kein Platz für Neonazis und Braune".

"Alles lief friedlich, aber wir haben trotzdem gezeigt, dass es nicht normal ist, wenn Braune über unsere Straßen laufen - und dass diese Leute kein Vorbild für die Jugend sein dürfen", erklärte Martin Stehle, Sprecher des Aktionsbündnisses, am Abend. Was jetzt bleibt sind die Erinnerungen und der Gedanke, dass sie wieder kommen könnten. Denn während der Kundgebung sagten sie: "Wir kommen wieder - es war nicht unser letzter Besuch." Und wenn sie es doch wahrmachen, dann treffen sie wieder auf eine Stadt, die vorbereitet ist und sich nicht unterkiegen lässt.  (Christian P. Stadtfeld). +++














Polizeipräsident Hoff (li) mit CDU-MdB Brand











CDU-MdB Michael Brand


Bürgermeister Fennel (re) und Polizeipräsident Hoff



SPD-MdL Sabine Waschke









































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