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- Fotos: Hendrik Urbin / Christian P. Stadtfeld
"Blitzbesuch" für zwei Stunden der Rechten...
11.11.12 - HÜNFELD
Sie waren so schnell weg, wie sie gekommen waren. Knapp über zwei Stunden hielten sich am frühen Samstagabend rund 80 rechtsradikale Gesinnungsgenossen und Mitglieder der "Jungen Nationaldemokraten" in der osthessischen Kleinstadt auf - und hatten gegen die mindestens zehnfache Übermacht an Gegendemonstranten keine Chance. Beim Fackelmarsch durch die dunklen Straßen waren sie allein - mal abgesehen von der "begleitenden" Polizei, den Medien und einigen Linksautonomen. Ihre Sprüche und skandierten Parolen wurden auch durch ständiges Wiederholen nicht besser - Eindruck konnten sie damit bei der Bevölkerung nicht machen.
"Wir dürfen und wir werden es nicht zulassen, dass Neo-Nazis, diese ewig Gestrigen, die Köpfe und Herzen unserer Jugend mit ihren Ideen vergiften", sagte Hünfelds Bürgermeister Dr. Fennel. Er weiß, dass die Stadt politisch geschlossen hinter der Ablehnung der "braunen Gesellen" steht. Und auch die Drohung des NPD-Landesvorsitzenden, der Haunestadt wieder "einen Besuch abzustatten", hat niemand wirklich beeindruckt. Es ist eine überschaubare Minderheit, die offenbar solche Auftritte braucht, um ihre Existenz unter Beweis zu stellen.
Nicht nur Hünfeld, sondern die Region Osthessen hat ein Zeichen gesetzt - und das ist die positive Erkenntnis dieses Tages. Zu bedauern ist, dass mehr als 1.000 Polizisten und viele viele Helfer unzählige Stunden aufbringen mussten - man hätte damit "Besseres" anfangen können. Doch finanzielle Überlegungen in den Vordergrund zu stellen wäre sicherlich falsch - es ist auch ein Stück des Preises für ein Gut, das sich "Demokratie in Frieden und Freiheit" nennt. (Martin Angelstein) +++
Die Polizei hatte die Lage jederzeit im Griff
Polizei auch auf dem Bahnsteig...
..überall präsent...
...bis in den Zug hinein...