Hessischer Leseförderpreis 2012 auch an Kinderakademie - 2.000 € Preisgeld

Mit dem Hessischen Leseförderpreis werden einmal jährlich Bibliotheken und andere öffentliche Einrichtungen ausgezeichnet, die in den vergangenen zwölf Monaten herausragende Projekte zur Leseförderung bei Kindern und Jugendlichen organisiert haben. 35 öffentliche Einrichtungen hatten sich in diesem Jahr um den mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Preis beworben. Die von einer unabhängigen Jury ausgewählten fünf Gewinner sind heute vom Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Ingmar Jung, ausgezeichnet worden.

„Über die hohe Beteiligung freue ich mich sehr, zeigt sie doch, dass das Thema Leseförderung im Kinder- und Jugendbereich von vielen Einrichtungen engagiert aufgegriffen wird", sagte Jung bei der Feier im Ahnensaal der Rotkäppchen-Mumm-Sektkellerei in Eltville. Der Staatssekretär hob die Bedeutung der beim Hessischen Literaturforum im Mousonturm angesiedelten Leseförderung hervor: „Rund 70.000 Euro werden vom Land jedes Jahr bereitgestellt, um Leseförderprojekte in Hessen zu unterstützen und zu begleiten sowie eben den Hessischen Leseförderpreis zu vergeben. 2012 wurden auf diese Weise 30 kleinere und größere Einzelvorhaben gefördert, an denen insgesamt ungefähr 8.000 Kinder und Jugendliche teilgenommen haben."

Gewinner des Hessischen Leseförderpreises 2012 

Die Stadtbücherei Frankfurt erhält 5.000 Euro für ihre herausragenden Leseförderprojekte im Jugendbereich, darunter das seit einigen Jahren jährlich stattfindende Projekt „Die JungeMedienJury (JMJ): Medien, Meinungen, Macher" für Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren. Dabei arbeiten die Jugendlichen in fünf Jurys, bewerten Jugendbücher, Hörbücher, Comics, Filme und Computerspiele. Die so erarbeiteten Medientipps werden bei einer Pressekonferenz im Commerzbank Hochhaus vorgestellt und liegen dann in allen Bibliotheken der Stadtbücherei aus.

Die Weibelfeldschule Dreieich (Landkreis Offenbach) bekommt 4.000 Euro für das Projekt „JuLiD (Jugend-Literatur-Dreieich)" für Jugendliche ab 14 Jahren. Hinter diesem Namen verbirgt sich eine Literaturjury, die sich im Schuljahr 2011/2012 durch 90 aktuelle für Jugendliche interessante Bücher arbeitete und am Ende fünf Siegertitel und eine Siegerreihe vorstellte.

Die Kinder-Akademie Fulda wird für die Projekte „Leseclub Die Bücherfresser" und „Leseclub Junior" mit einem Preisgeld von 2.000 Euro ausgezeichnet. Die Leseclubs treffen sich alle zwei Wochen. Zu Beginn des Schuljahrs wurden die Bücher ausgesucht, nach und nach gelesen, besprochen und rezensiert. Entstanden ist daraus das Rezensionsheft „Die besten Kinder- und Jugendbücher 2011/2012", das in Fulda an verschiedenen Stellen ausliegt.

Die Schul- und Stadtbücherei Liebenau (Landkreis Kassel) hat das Projekt „Es war einmal", einem Märchenprojekt mit fünf Vorleseaktionen kreiert. Märchen wurden vorgelesen, ein Märchenstück wurde inszeniert und aufgeführt, Märchen wurden geschrieben, ein Märchenbuch veröffentlicht und ein Märchenkoch lud ein. Sie erhält ein Preisgeld von 2.000 Euro.

Die Stadtbibliothek Offenbach bekommt ebenfalls 2.000 Euro für „Projekt Bilderbuchkino in Rate-Mal-Sprachen", ein Projekt für Kinder mit und ohne Migrationshintergrund, für einsprachig und mehrsprachig aufwachsende Kinder. In fünf Veranstaltungen wurde in verschiedenen Sprachen vorgelesen. Im Vordergrund standen die Sprachen, die in Offenbach zu finden sind und unterrichtet werden. Es wurde gereimt, gesungen, nachgeahmt und gespielt.

Die Preisverleihung wurde umrahmt mit Auftritten der Dichterwerkstatt des Jugendzentrums Alter Bahnhof Taunusstein und der Schreib- und Lesewerkstatt der Sonnenblumenschule Erbach. Für die musikalische Untermalung sorgte das Duo Saitenwind.+++