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Auch wenn der Helikopter nur klein erscheint - er kann bei z.B. einer falschen Windböe eine große Gefahr für Menschen darstellen. - Fotos: Anne Baumann

Hier sieht man das Gerüst des mit einem GPS-System ausgestatteten Hubschraubers ohne Hülle.
07.05.13 - FULDA
Ein spannendes Schauspiel bot sich am Montagmittag vor dem Fuldaer Dom: um das Bauwerk und das Dach zu prüfen, flog ein Miniatur-Helikopter über das barocke Bauwerk. Das hessische Baumanagement hat die Überprüfung des Bauwerks in Auftrag gegeben, da die Letzte rund 43 Jahre zurückliegt. "Das spart eine Menge Zeit und Geld", erklärte Diözesanbeauftragter Burghard Preusler. Drei Tage lang nimmt der Hightech-Heli in einem Wert von rund 20.000 Euro mehrmals bis zu 2.000 Bilder in zwölf Minuten auf.
„Der Domplatz muss aus Sicherheitsgründen für Passanten und Besucher gesperrt werden, wenn die Frontfassade überprüft wird. "Wenn dir das Ding auf den Kopf fliegt, dann bist du platt, das kann ich versichern", so Operator Oliver Ebert. Der gelernte Physiotherapeut aus Hosenfeld und Inhaber von „HeliCam-Hessen" hatte sich im November 2011 aus der Arbeitslosigkeit heraus selbstständig gemacht. Die Idee dazu kam nicht weit vom Hauptschauplatz dieser Woche, nämlich in den unweit des Dom gelegenen Fuldaauen. Dort hatte Ebert damals seinen ersten Heli fliegen lassen „und eigentlich nur um es auszuprobieren" sein Smartphone daran befestigt und einen ersten kleinen Film damit gedreht. „Dann kam ein älterer Herr auf mich zu, der das Video sofort kaufen wollte - und so war HeliCam-Hessen geboren", schmunzelt Ebert.
Heute ist sein Equipment natürlich deutlich professioneller: Hochauflösende Kameras für Foto- und Videoaufnahmen, eine Wärmebildkamera, um beispielsweise in großen Solarparks sogenannten „Hotspots" (einzelne Solarfelder, die nicht mehr funktionieren) zu entdecken, hängen an dem modifizierten Fluggerät. Sein Auto ist zum Übertragungswagen umgebaut: Von dort können die Aufnahmen des Helikopters live beobachtet, mitgeschnitten und mit wenigen Sekunden Verzögerung auch sofort live ins Internet gestellt oder an den jeweiligen Empfänger übermittelt werden. In dem Helikopter befindet sich ein GPS-gestütztes Autopilot-System was in ähnlicher Art auch bei der US-Army eingesetzt wird. Mit dem Hightech-Gerät flog Ebert auch schon einige Hochhäuser der Frankfurter Skyline ab oder überprüfte das Steinauer Schloss.
Hinter den Absperrungen rund um den Domplatz fanden sich am Montag auch einige Schaulustige. "Ich finde das beeindruckend", erklärt ein Passant. "Ich habe selbst auch einen Modellhelikopter, aber der ist natürlich nicht so ausgestattet wie dieser." Doch die Aktion findet nicht nur Zustimmung: "Momentan brüten viele Vögel in den Dommauern. Die sind natürlich gefährdet durch die Aktion, wenn der Heli zu nah ranfliegt.", so Lothar Herzig, Naturschutzbeauftragter beim Beirat der Stadt Fulda. Um Vögel und Mauern jedoch nicht zu gefährden, hält der Operator mit seinem Helikopter Sicherheitsabstand.
Damit vor allem keine Passanten gefährdet werden, wird es auch in den folgenden Tagen zeitweise noch partielle Absperrungen geben. Das fertige Material wird dann vom Hessischen Baumanagement ausgewertet. (ba) +++

Ebert bereitet den Heli zum Flug vor...

... dann hebt er ab.

Vor dem Dom fliegt er hoch.

Er dreht noch eine Runde über den Platz und dann wird gefilmt.

Im ersten Flug kreiste der Heli um den linken Domturm.

Sein Akku reicht 12 Minuten - in der Zeit macht er bis zu 2.000 Bilder.



Am Domplatz fanden sich viele Schaulustige ein.

Nach einer Zwischenlandung wird die Kamera neu ausgerichtet.

Dann geht´s in die zweite Flugrunde.


Ebert steuert den Hightech-Heli vom Boden aus.



Nach der Landung werden die Bilder auf Eberts Computer überspielt.