Bio-Diesel ausgelaufen: 25 km Stau und 11 Stunden Sperrung auf A 7

Eine über elfstündige Vollsperrung der Autobahn A 7 zwischen den Anschlussstellen Bad Hersfeld-West und Homberg/Efze und ein Stau von mehr als 25 Kilometern Länge waren die Folge eines Lochs im Tank eines Sattelzuges: der Lkw hatte heute in den frühen Morgenstunden auf einer Strecke von 4 Kilometern cirka 100 Liter Bio-Diesel aus dem Tank verloren, der sich auf den Fahrbahnen verteilte. Da Bio-Diesel nicht einfach "weggespritzt" oder durch normales Bindemittel aufgenommen werden kann, zog sich die Reinigung der Fahrbahnen mit einem Spezialgerät über viele Stunden. Erst gegen 15 Uhr konnte die linke Fahrbahn wieder freigegeben werden. Für die Autofahrer gab es Umleitungsempfehlungen und die Bundesstraßen 27 und 83, die normal für den Schwerverkehr gesperrt sind, wurden für Lkw befristet freigegeben. Um genau 18:18 Uhr waren dann alle drei Fahrbahnen in Richtung Kassel wieder frei. Lediglich die Ausfahrt auf den Parkplatz "Pommer" in Richtung Kassel ist noch geschlossen und muss - vermutlich bis in die Nachtstunden - gereinigt werden.

Heute in den frühen Morgenstunden kurz vor 04.00 Uhr hatte sich ein Sattelzugfahrer aus Schweinfurt (Bayern) bei der Polizeiautobahnstation in Bad Hersfeld gemeldet und mitgeteilt, dass er auf der Autobahn A 7 zwischen den Anschlussstellen Hersfeld-West und Homberg/Efze mit seinem Sattelzug auf dem Standstreifen kurz vor dem Parkplatz Pommer stünde. Der Tank des Sattelzuges verlor Biodiesel. Ein Loch an der Unterseite des - den Tank umschließenden - Bügels verursachte das Auslaufen. Dieser Schaden am Tank war aber nicht durch ein Fehlverhalten des Fahrers entstanden. Die Freiwillige Feuerwehr Bad Hersfeld streute mit Bindemittel die mittlere und rechte Fahrspur und den Standstreifen ab. Durch den nachfolgenden Pkw-Verkehr wurde der Biodiesel auch auf den linken Fahrstreifen verteilt. Daher war eine sofortige Vollsperrung notwendig.

Der restliche Tankinhalt von cirka 200 Litern Biodiesel musste von der Feuerwehr abgepumpt und in mehrere Fässer verladen werden. Der Verkehr in Richtung Kassel wurde über die U 35 umgeleitet. Die Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld empfahl für die Verkehrsteilnehmer auf der A 5 aus Richtung Frankfurt am Main die Umleitung über die U 45 Alsfeld/West in Richtung Homberg/Efze. Aus Richtung Würzburg/Fulda A7 in Richtung Kassel sollten Ortskundige am besten über Kirchheim - Oberaula - Schwalmstadt - Homberg/Efze fahren. Die normalerweise für den Schwerverkehr gesperrten Bundesstraßen B 27 und B 83 wurden befristet für den Schwerverkehr freigegeben. Trotz der Umleitungsmaßnahmen staute sich am Nachmittag der Verkehr auf rund 25 Kilometern Länge - sicher auch wegen des Zusammentreffens von üblichem Freitags-Pendlerverkehr und dem Ferienbeginn in mehreren Bundesländern wie Hessen und Bayern.

Die Autobahnmeisterei in Kirchheim hatte in der Zwischenzeit eine Spezialfirma mit der Reinigung der Fahrbahn mittels eines besonderen Ölreinigungsgeräts - einer sogenannten "Ölhexe" - beauftragt. Der ausgelaufene Biodiesel habe das Bitumen, die teerartige Abdichtungs- und Isoliermasse auf der Fahrbahn, stark angegriffen. Daher seien aufwändige Reparaturmaßnahmen notwendig. Den entstandenen Sachschaden konnte die Autobahnpolizei noch nicht beziffern.

Bereits Anfang November 2005 hatte es auf der A 7 einen "Bio-Diesel-Fall" gegeben, als bei einem Lastzug aus Ravensburg der Tank durch einen Motorschaden aufgerissen wurde und ebenfalls Bio-Diesel ausgelaufen war. Damals musste im Bereich der Anschlussstelle Hünfeld-Schlitz wegen der Schäden durch den aggressiv wirkenden Treibstoff sogar der Fahrbahnbelag teilweise abgefräst und wieder neu aufgebracht werden. +++