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Ein dezenter Altar, gedeckte, aber freundliche Farben - der neue Abschiedsraum im Klinikum Fulda - Fotos: Klinikum Fulda
Bei der Einweihung (v.rechts n.links): Vorstandsvorsitzender Claus-Dieter Schad, OB Gerhard Möller, Medizinischer Vorstand Prof. Manfred Goerig, Professor Hartmut Arps und der frühere Fuldaer OB Wolfgang Hamberger
11.04.06 - Kurz-News
Neuer Abschiedsraum im Klinikum Fulda - Hünfelder Tafel sucht Helfer
Würdiger neuer Abschiedsraum für Angehörige Verstorbener
FULDA. Ein Abschieds- und Aufbahrungsraum mit Kapellencharakter, in dem sich Angehörige von ihren Verstorbenen in angemessener Atmosphäre verabschieden können, ist heute am Klinikum Fulda eingeweiht worden. Der Vorstand der Klinikum Fulda gAG, Vertreter der Kirchen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stationen sowie der Direktor des Instituts für Pathologie, Professor Dr. med. Hartmut Arps, hatten gemeinsam das Konzept für diese Stätte der Begegnung erarbeitet. Der Raum wurde von den beiden Seelsorgern, Pfarrer Burkhard Enners, und Franziskaner-Pater Wolfgang geweiht.
Der Vorstandsvorsitzende der Klinikum Fulda gAG, Claus-Dieter Schad, konnte zur Übergabe neben dem Fuldaer Oberbürgermeister Gerhard Möller auch den früheren Oberbürgermeister und steten Förderer des Klinikums Dr. Wolfgang Hamberger begrüßen. Schad drückte seine Freude darüber aus, dass es im osthessischen Krankenhaus der Maximalversorgung nun auch eine würdige Stätte für menschliche Verabschiedung gebe. Oberbürgermeister Gerhard Möller sagte, es sei nicht nur wichtig, für medizinische Technik und pflegerische Betreuung zu sorgen. Man müsse sich auch mit dem Lebensende auseinandersetzten und für ein würdiges Ende den richtigen Rahmen schaffen. Dies sei mit dem Abschiedsraum ausgezeichnet gelungen.
Bei der heutigen Feier berichtete Professor Arps, zu dessen Institut für Pathologie der Abschiedsraum gehört, zu Beginn seiner Tätigkeit habe er einen Abschiedsraum gesucht und noch eine Etage unter der Pathologie im Keller gefunden. Dieser Raum sei dann durch ein anderes besser geeignetes Zimmer-Angebot ersetzt worden, das aber auch noch nicht endgültig gewesen sei. Nun sei der Raum so gestaltet worden, dass er von Angehörigen aller Religionen genutzt werden könne.
Der Raum - in der Größe eines normalen Krankenzimmers - ist in den Farben blau und pastellgelb reduziert, aber freundlich gestaltet. Die Ausstattung besteht aus einer Bahre, einigen Stühlen, angenehmer Lichtgestaltung, einem dezenten Altar in der Ecke und einer Metall-Wandskulptur, die als Spirale ein Symbol des Lebens darstellt. „Wir freuen uns insbesondere, dass der bekannte Petersberger Künstler Johannes Kirsch gewonnen werden konnte, mit seinen Objekten dem Raum einen würdigen Charakter zu geben,“ sagte Professor Arps. Dazu gehört auch ein Sinnspruch, der den Angehörigen Besinnung und Stütze sein soll: Medicus curat Deus sanat. (Der Arzt kuriert, Gott heilt)
Im Klinikum Fulda, das jährlich mehr als 700 Verstorbene registriert, nehmen die Angehörigen meist in den Krankenzimmern Abschied von ihren Toten. Ein Abschiedsraum ist jedoch vor allem für Angehörige notwendig, die in der Todesstunde nicht am Krankenbett sein konnten und aus weiter entfernten Regionen, mit oft stundenlangen Anfahrtszeiten, kommen.
15 Ehrenamtliche machen bei "Tafel" mit - DRK Hünfeld und Fennel suchen mehr Helfer
HÜNFELD. Insgesamt 15 Personen haben sich bereits gemeldet, die bei der „Hünfelder Tafel“ ehrenamtlich mitwirken wollen. Diese Einrichtung, die bis zur Sommerpause im städtischen Haus in der Brunnenstraße eröffnet wird, soll die Versorgung von sozial Schwachen mit hochwertigen Lebensmitteln sicherstellen.
Der Sprecher der Stadt Hünfeld, Helmut Käsmann, schilderte heute die erfolgversprechenden Vorbereitungen für die "Hünfelder Tafel". Als Träger der Einrichtung stellt sich der DRK-Kreisverband Hünfeld zur Verfügung, der Hünfelder Lions Club hat sich schon bereit erklärt, eine Patenschaft zu übernehmen und sich finanziell zu engagieren. Die Stadt Hünfeld wird die notwendigen Räume zur Verfügung stellen und die Kolpingfamilie Hünfeld hat ebenfalls Unterstützung zugesagt. Verbrauchermärkte in Hünfeld und im Hünfelder Land haben ihre grundsätzliche Bereitschaft erklärt, Lebensmittel für diese Einrichtung zur Ver-fügung zu stellen. Dabei handelt es sich um hochwertige Nahrungsmittel aus Überbeständen, deren Haltbarkeitsdatum abzulaufen droht oder Frischwaren, die zwar noch uneingeschränkt für den Verzehr geeignet sind, aber nicht mehr attraktiv präsentiert werden können - weil beispielsweise bei Salaten die äußeren Blätter bereits angewelkt sind.
Nach dem Vorbild von "Tafeln" in anderen Städten sollen sozial schwache Familien die Möglichkeit erhalten, sich für einen Pauschalbetrag von voraussichtlich 2 Euro mit Lebensmitteln, vor allem frischem Obst und Gemüse, für den kurzfristigen Bedarf einzudecken. Gegenwärtig nutzen bereits 70 Personen aus dem Hünfelder Land die Fuldaer Tafel; zu Beginn des Jahres 2005 waren es erst cirka 30. Dies zeige - so der DRK-Kreisvorsitzende und Hünfelder Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel - den wachsenden Bedarf auch im Hünfelder Land. Wichtig sei vor allem, dass genügend ehrenamtliche Helfer zur Verfügung stünden, damit die Aufgaben auf viele Schultern verteilt werden könnten und einzelne nicht zu stark belastet würden. Gebraucht würden Helfer, die bereit seien, mit einem Fahrzeug mit einer Kühleinrichtung die Lebensmittel in den Märkten abzuholen, aber auch Mitarbeiter, die diese Lebensmittel aufbereiteten und an die Betroffenen ausgeben.
Wenn sich genügend Helfer fänden, könnten sich die Einsätze für den Einzelnen beispielsweise auf einen halbtägigen Fahrdienst alle zwei Wochen zu den Verbrauchermärkten im Hünfelder Land beschränken. Er sei sehr zuversichtlich, betonte Fennel, dass auch bei der Hünfelder Tafel wie bei dem Kleiderladen des DRK ein gutes Team entstehe, das diese wichtige soziale Aufgabe für Hünfeld und das Hünfelder Land übernehmen werde. Da der Einzugsbereich der Hünfelder Tafel sich auf den gesamten Altkreis Hünfeld beziehe, seien auch ehrenamtliche Helfer aus den Nachbargemeinden herzlich willkommen. Im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit hätten sich auch die Bürgermeister von Nüsttal, Burghaun, Eiterfeld und Rasdorf für eine Unterstützung des Vorhabens ausgesprochen. Für weitere Informationen könnten sich Interessenten an den DRK-Kreisverband Hünfeld unter der Telefonnummer (06652) 9670-0 wenden. +++