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08.04.08 - MKK
Über 500 Bäume für gutes Klima gepflanzt - knapp 100 Teilnehmer bei Jugendaktion
Bei bestem Pflanzwetter - feucht bis regnerisch - haben bis zu 100 Jugendliche und überwiegend junge Erwachsene am Samstag mehr als 500 Bäume in Bad Soden-Salmünster gepflanzt. Die von der katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul Salmünster initiierte Aktion war nicht nur von den Zahlen her sehr erfolgreich, sie hat auch allen Beteiligten viel Freude bereitet.
Gerade einen Monat Zeit hatte die Vorbereitungsgruppe, um eine große Umweltaktion zu planen. Entsprechend skeptisch war Ewald Krack vom Vogel- und Naturschutzverein Salmünster anfangs: „Ich hätte nie gedacht, dass wir das schaffen können. Aber durch die gute Zusammenarbeit mit allen war das kein Problem.“ Genau das zeichnete das Team auch aus: Es wurde nicht lange herumdiskutiert, sondern geplant und organisiert. Und so wurde die Aktion zu einem Erfolg. Viele Helfer und Spender waren sofort zur Unterstützung bereit. Die Gemeindereferentin und Stammeskuratin der Pfadfinder, Rita Kunzmann, war sehr zufrieden und kündigte an, dass eine solche Baumpflanzaktion keine Eintagsfliege sein muss: „Wir wissen, dass wir mit unserem Einsatz nicht so einfach mal die Welt retten können. Uns war aber wichtig, einen Schritt in die richtige Richtung getan zu haben. Wir in der Vorbereitungsgruppe können uns gut vorstellen, dass wir in jedem Jahr einen Baumpflanztag machen."
Auch die Umweltreferentin des Bistums Fulda, Dr. Beatrice van Saan-Klein, wohnte dem Aktionstag aktiv bei und war begeistert: „Das ist eine ganz hervorragende „plant-for-the-planet“-Umweltaktion. Beeindruckend war vor allem, dass so viele Jugendliche Verantwortung für unsere Erde übernehmen.“ Van Saan-Klein hatte mit einem Vortrag vor den Firmlingen der Kirchengemeinde letzten Herbst die Jugendlichen auf die Idee gebracht, etwas aktiv zu unternehmen.
50 Bäume im Stadtgebiet
Viele Vereine, Gruppen und auch einzelne Helfer rückten mit Gummistiefel, Regenjacke und Spaten an. Vormittags wurden über 50 Bäume an der Salmünsterer Münsterbergstraße, der Bad Sodener Nußbaumallee und im Kurpark (Feldulme, Feldahorn, Walnuss, Traubenkirsche und Gemeine Esche) sowie auf Streuobstwiesen in Bad Soden (beim Sportplatz) und Salmünster (Richtung Neudorf) (Apfel-, Birne-, Pflaumenbäume) von den fleißigen Helfern gepflanzt. Bei leckerer Erbsensuppe, gespendet vom St. Marienheim Bad Soden, und gesponserten Getränken der Getränkehandel Weisbecker (Salmünster) und Wenzel (Bad Soden), tauschten sich die motivierten Jugendlichen über ihre Pflanzstellen aus. Diese wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Forst und der Stadt ausgewählt. Später gab es noch Kuchen, der von Privatpersonen gespendet wurde. Julijana Bös organisiert die Helferverpflegung mit viel Herz.
Pfadfinder und Naturspezialisten sorgten für Infos über den Wald
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer taten nicht nur etwas Gutes für die Umwelt, sie bekamen auch einige Informationen über das Pflanzen der Bäume und die Natur von den begleitenden Spezialisten, dem Stadtgärtner Jockel Fahlteich, dem Förster Christian Stelting sowie Hubert Göbel (ehem. Förster), Ewald Krack und Gerhard Ziegler vom Vogel- und Naturschutzverein. Die Jungpfadfinder vom Stamm Heilig Kreuz Ahl/Salmünster (Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg) mit Leiterin Nathalie Baron hatten ebenfalls Umweltinformationen für alle vorbereitet, z.B. wie viel Sauerstoff Bäume produzieren. Die Pfadfinder hatten sogar Informationen zu den einzelnen Bäumen, die gepflanzt wurden. Bereits 1992 hatten sie für eine Aufforstungsaktion von Radio FFH nach einem Sturm gesammelt und damals zwölf Eichen spenden können.
Knopfloch-Baum vor dem Pfarrheim gepflanzt
Der Jugendtreff Knopfloch der Kirchengemeinde pflanzte zusammen mit Pfadfindern einen Ginkgo-Baum auf der Franziskusruh direkt vor dem Pfarrheim. Der Baum ersetzt eine Ulme, die einem Sturm zum Opfer gefallen war. „Wir wollten hier endlich wieder einen schönen Baum haben!“, erklärte Timo Münch (Pfadfinder und einer der Verantwortlichen des Jugendtreffs).
500 Baumpflanzen im Wald
Am Nachmittag ging es mit allen Baumpflanzaktivisten in den Wald. Angeführt vom Förster Christian Stelting galt es ein Windbruchgebiet am Sandacker (Bad Soden Richtung Udenhain) wieder aufzuforsten. Überall im Unterholz und dem schwierigen Gelände wurden Löcher gegraben und Baumpflanzen für einen Mischwald einzupflanzen. Innerhalb eines Nachmittags wurden knapp 500 Baumpflanzen hier von der DLRG, den Passionsspielern, der Jugendgruppe des SV 1913 Salmünster, dem Vogel- und Naturschutzverein, den Pfadfindern, der KJG Marborn und vielen anderen gepflanzt. „Ihr habt eine klasse Arbeit geleistet. Kommt am besten am Montagnachmittag gleich noch einmal, dann pflanzen wir den nächsten Wald an.“, sagte Förster Stelting überzeugt und zufrieden lächelnd.
Passionsbaum an der Steinkaute gepflanzt
Zum Abschluss der Aktion war nur noch ein Baum übrig und für die Passionsspiele Salmünster reserviert: Ein Ginkgo-Baum wurde unter Leitung von Maria Huhn und Sebastian Dieckhoff vom Vorstand der Passionsspiele von etwa 30 engagierten Passionsspielern bei strömenden Regen auf dem Spielplatz Steinkaute gepflanzt. Maria Huhn wünschte sich in ihrer Ansprache, dass der Baum genauso gut wachsen möge wie die Gemeinschaft in der Passionsspielgruppe gewachsen sei. Thomas Hummel vom Vorstand erklärte den ungewöhnlichen Pflanzort: „An der Steinkaute begann vor vielen Jahren eigentlich schon die Passionsspiel-Tradition in Salmünster. Deshalb haben wir unseren ersten Passionsbaum gerne dort gepflanzt.“ Die Passionsspiele Salmünster feiern in diesem Jahr das 25-jährige Jubiläum, nachdem Pater Matthias 1983 ein Palmsonntags-Spiel startete. Aber beispielsweise wurde auch schon 1958 (vor 50 Jahren) Passion in Salmünster gespielt (damals mit dem heutigen Stadtverordnetenvorsteher Ewald Wolf als Kaiphas) und eben auch schon zu früheren Zeiten auf der Freilichtbühne Steinkaute. Das Pflanzwetter war ideal, aber auch in der Folgezeit benötigen die Bäume etwas Pflege. Die ist ebenfalls sichergestellt. Beispielsweise wird auch während den Ferienspielen nach den Bäumen geschaut werden. (Frank L. Seidl) +++