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22.10.08 - MOTTGERS
KNAUS TABBERT: Investoren zeigen Interesse - Produktion ab Mitte November?
Nur knapp zwei Wochen nach dem Insolvenzantrag der Knaus Tabbert Group beim Passauer Amtsgericht sind der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffe und sein Team bei der Bestandsaufnahme bei dem Hersteller von Wohnwagen und Reisemobilen gut vorangekommen, heisst es heute in einer Pressemitteilung. "Unser Ziel ist der weitestgehende Erhalt der Standorte nach Umsetzung eines Sanierungsprogramms. Dazu brauchen wir einen Investor. Wir haben bereits ein ausführliches Informationsmemorandum erstellt und werden auf dieser Basis mit Hochdruck nach potenziellen Investoren suchen", sagt Dr. Michael Jaffe. Derzeit haben bereits mehr als ein Dutzend strategische sowie FInanzinvestoren ihr Interesse am Unternehmen signalisiert. Die Bekanntheit der Marken und die unbestrittene Produktqualität sind die Basis für eine erfolgreiche Fortführung der Unternehmensgruppe.
Parallel zur Investorensuche wird derzeit an einem Restrukturierungskonzept gearbeitet, um das Unternehmen und die einzelnen Standorte wieder rentabel zu machen. Dabei muss die gegenwärtige Situation auf dem Markt für Reisemobile und Wohnwagen berücksichtigt werden. Dies verlangt voraussichtlich eine Reduzierung der Produktionskapazitäten, um den realistischen Absatzmöglichkeiten Rechnung zu tragen.
Auf Grundlage der von den Händlern bestätigten Neuaufträge für Fahrzeuge wird aktuell eine Produktionsplanung erstellt. Eine entscheidende Rolle für das Orderverhalten der Händler spielt dabei die Produktgewährleistung. Hier konnte für Neubestellungen eine Lösung gefunden werden.
Derzeit ist geplant die Produktion im niederbayerischen Werk Jandelsbrunn und im hessischen Werk Mottgers Mitte November wieder aufzunehmen. Jaffe dazu: "Wir können nur das produzieren, was wir auch sofort verkaufen. Deshalb werden das bis Ende des Jahres allenfalls nur vergleichsweise geringe Stückzahlen sein."
Unabhängig vom Umfang der Produktion ist das Einkommen der Mitarbeiter an den deutschen Standorten bis Ende des Jahres durch das ihnen zustehende Insolvenzgeld gesichert. Bis dahin soll auch das Restrukturierungskonzept stehen und ein Investor gefunden werden.
Das Insolvenzgeld wird grundsätzlich in Höhe des vollen Nettoarbeitsentgeltes für die Dauer von drei Monaten gezahlt, wobei der Höchstbetrag durch die Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung vorgegeben ist. Durch die vom vorläufigen Insolvenzverwalter erwirkte Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes können die Löhne und Gehälter zum Monatsanfang ausgezahlt werden. Die Knaus Tabbert Group hatte am neunten Oktober dieses Jahres beim Amtsgericht Passau einen Insolvenzantrag gestellt (osthessen-news berichtete). +++