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17.11.09 - REGION
Minister BANZER zu H1N1 : „Vorbeugen, vorsorgen, Verantwortung übernehmen"
„Impfung ist der beste Schutz im Kampf gegen die Neue Grippe. Damit kann jeder vorbeugen, vorsorgen und Verantwortung übernehmen“, sagte Jürgen Banzer, Hessischer Minister für Arbeit, Familie und Gesundheit, anlässlich seiner Regierungserklärung zur Neuen Grippe im Hessischen Landtag. „Die steigenden Infektionszahlen, aber auch die ersten Meldungen über Todesfälle in Deutschland zeigen: Die Impfung möglichst großer Teile der Bevölkerung ist die einzige effektive Möglichkeit, die Bevölkerung insgesamt zu schützen und größeren volkswirtschaftlichen Schaden abzuwenden.“
„Ich will sicherstellen, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger möglichst schnell durch eine Impfung geschützt werden. Deshalb sollen demnächst auch Fachärzte, die chronisch Kranke behandeln, in die Impfstoff-Belieferung einbezogen werden, wenn die Menge des zur Verfügung stehenden Impfstoffs dies zulässt“ so der Gesundheitsminister. Das gelte auch für Privatärzte. Derzeit werde von den Haus- und Kinderärzten sowie in den Gesundheitsämtern geimpft.
Nach zunächst zögerlichem Beginn habe die zunehmende Zahl an Infektionen dazu geführt, dass sich immer mehr hessische Bürgerinnen und Bürger impfen lassen und immer mehr hessische Ärzte impfen wollen. Einschließlich dieser Woche habe Hessen rund 530.000 Impfdosen geliefert bekommen. „Diesen Wert zu Grunde gelegt, können bis heute fast 9 Prozent der hessischen Bürgerinnen und Bürger geimpft sein. Das ist ein gutes Ergebnis“, sagte Jürgen Banzer. Für Hessen habe die Herstellerfirma bis Jahresende rund 1,5 Millionen Impfdosen angekündigt. Diese Menge reiche für 25 Prozent der Bevölkerung aus.
Der Nutzen einer Impfung sei höher als das Risiko - auch wenn einzelne Meldungen über mögliche Impfnebenwirkungen die Bevölkerung verunsichern, betonte der Minister. Der Impfstoff Pandemrix sei sicher, verträglich und in ausreichendem Maße in präklinischen Studien getestet. Er habe, wie alle zugelassenen Impfstoffe, ein Zulassungsverfahren durchlaufen.
Für Schwangere werde es voraussichtlich Ende November in begrenzter Menge einen speziellen Impfstoff der Firma CSL Biotherapies geben, der keine Wirkverstärker und auch keine quecksilberhaltige Substanz enthält. Für Hessen seien rund 12.000 Impfdosen vorgesehen.
In Anbetracht der steigenden Infektionszahlen sei es für Kindergärten und Schulen wichtig, mit den Gesundheitsämtern eng zusammenzuarbeiten, damit situationsgerecht die erforderlichen Maßnahmen ergriffen werden. Es sollte in jedem Einzelfall eine Entscheidung in örtlichem Ermessen sein. Der Minister wies ausdrücklich auf Hygienemaßnahmen hin. Kindergärten und Schulen sollten Eltern und Kinder gezielt informieren und die einfachen Hygienemaßnahmen mit den Kindern einüben. „Die ‚Neue Grippe‘ lässt sich durch Schließen von Schulen und Kindergärten nicht mehr eindämmen“, so Jürgen Banzer. Das Robert-Koch-Institut empfehle Schulschließungen nicht mehr bei einzelnen Erkrankungsfällen. Vielmehr sollten Eltern ihre Kinder bei Krankheit zu Hause auskurieren lassen.
Der Minister bestätigte, dass in der vergangenen und in dieser Woche fast doppelt so viele Bestellungen bei den Apotheken und den Gesundheitsämtern vorlagen, wie Impfstoff zur Verfügung stand. „Leider konnte die Herstellerfirma, bei der die Länder den Impfstoff bestellt haben, nicht so viel Impfstoff liefern, wie ursprünglich angekündigt.“
„Ich rechne Anfang Dezember mit deutlich steigenden Liefermengen. Der Hersteller hat zugesagt, sein Produktionsverfahren zu verbessern und damit die Ausbeute des Impfstoffs zu vergrößern“, sagte der Gesundheitsminister. Auch Personen ohne chronische Erkrankungen könnten dann schneller einen Impftermin bekommen. Der Minister kündigte an, dass sich dann auch Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen und Erzieher impfen lassen können und Betriebe Impfstoff geliefert bekommen.
Der Minister bedankte sich ausdrücklich bei allen Mitwirkenden, besonders bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gesundheitsämter, den Krankenkassen, der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen sowie den niedergelassenen Vertragsärztinnen und Vertragsärzten: „Ohne ihre tatkräftige Mitarbeit wäre diese Impfaktion nicht zu leisten. Sie sind der Beweis für ein auch in außergewöhnlichen Situationen gut funktionierendes Gesundheitssystem in Hessen.“
Informationen
Das Gesundheitsministerium hat auf seiner Internetseite www.hmafg.hessen.de die Regierungserklärung sowie umfassende Informationen rund um die „Neue Grippe“ und die Schutzimpfung bereitgestellt. Diese sind unter „www.grippeschutz.hessen.de" einsehbar.+++