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26.05.10 - REGION
Bauernverbandspräsident Schneider fordert „Renaissance der Biokraftstoffe“
Angesichts der verheerenden Umweltschäden im Golf von Mexiko durch die gesunkene Ölplattform „Blue Water Horizon“ forderte der Präsident des Hessischen Bauernverbandes, Friedhelm Schneider, eine Renaissance der Biokraftstoffe. „Eine solch verheerende Umweltkatastrophe kann mit Biotreibstoffen nicht passieren. Sie werden an Land „gefördert“ und können dort nicht auslaufen, zumindest nicht, solange sie auf unseren Äckern wachsen. Und wenn es Leckagen geben sollte, werden Biokraftstoffe, wie zum Beispiel Biodiesel oder Rapsöl, innerhalb weniger Tage biologisch abgebaut“, betonte Präsident Schneider dieser
Tage in Friedrichsdorf.
Eine solche Katastrophe könne auch bei der Ölförderung in der Nordsee eintreten. Ein Unfall dort bedrohe unmittelbar die sensiblen Küstengewässer der Nordsee, das Wattenmeer und den reichen Fischbestand des Nordatlantiks und der Deutschen Bucht. Die auf die Gesellschaft zukommenden Kosten der Rekultivierung ölverseuchter Gebiete dürften ins Unermessliche steigen, ähnlich wie jetzt auch in den USA. Die Schäden an den Ökosystemen des Meeres stünden in keinem Verhältnis zu einer sachgerechten Förderung des Anbaus regenerativer Energien an Land, so Schneider. Deshalb könne es nicht angehen, dass in den zurückliegenden Jahren gerade der Markt für Reinkraftstoffe auf biologischer Basis konsequent kaputt besteuert worden sei. Biodiesel in Reinform sei kaum mehr an einer Tankstelle zu bekommen. Der Markt für Bioethanol komme ebenfalls nicht in die Gänge. Auch müssten die Motorenhersteller wieder verstärkt in dieBiokraftstoffe investieren, sagte Präsident Schneider. „Die Politik muss jetzt tätig werden. Denn jede Tonne Biodiesel, jede Tonne Bioethanol, mit der fossile Kraftstoffe ersetzt werden, minimiert Umweltrisiken und dient dem Klimaschutz“, so Präsident Schneider abschließend.(hbv)+++