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13.03.12 - ROSTOCK
Brutale Gewalt: Vermummte stürmen Eintracht-Fanbus aus Osthessen
Die unglaubliche Gewaltbereitschaft von Hooligans nimmt bislang ungeahnte Formen an: Sieben Eintracht Frankfurt-Fans aus dem Raum Bad Hersfeld, Bebra und Rotenburg an der Fulda, die zum Auswärtsspiel der Zweiten Fußball-Bundesliga nach Rostock angereist waren, wurden am vergangenen Samstagabend gegen 23:00 Uhr auf einem Parkplatz in Warnemünde durch eine 15-köpfige Gruppe angegriffen, berichtet die Polizei aus Rostock in einer Pressemitteilung.
Mit Steinen und Flaschen attackierten die vermummten Personen die Frankfurter vom Fan-Club "Adlerhorst Waldhessen" , die daraufhin in ihrem Transporter flüchteten. Mit drei Fahrzeugen verfolgten die Angreifer die flüchtenden Eintrachtfans. Bei einem verkehrsbedingten Ampelstopp wurde das Fahrzeug von den Vermummten umstellt und erneut mit Flaschen beworfen. Als der Kleintransporter dann über die Stadtautobahn in Richtung Stadt weiterfuhr, versuchte eines der Verfolgerfahrzeuge den T 4 auszubremsen und von der Straße abzudrängen.
"Zum Glück hat unser Fahrer die Nerven behalten und so gut reagiert. Die Jungs haben um ihr Leben gefürchtet", sagte der erste Vorsitzende Tino Hölzer gegenüber osthessen-news. Er konnte dieses Mal nicht mitfahren, hat aber engen Kontakt zu den Fans, die völlig geschockt sind. Zum Glück blieben sie trotz des brutalen Überfalls bis auf wenige Blessuren unverletzt. In Absprache mit dem Verein und der Polizei wollen sich die angegriffenen Fans selbst nicht in der Öffentlichkeit äußern.
Die über Notruf alarmierte Polizei konnte eines der Angreiferfahrzeuge stoppen. Die sechs Insassen wurden vorläufig festgenommen. Dabei handelt es sich um Rostocker im Alter zwischen 17 und 27 Jahren, die alle bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten sind und alle der gewalttätigen Fußballfanszene des F.C. Hansa Rostock zugerechnet werden. In dem Fahrzeug fanden die Polizeibeamten unter anderem Vermummungsgegenstände.
Gegen die sechs vorläufig Festgenommenen wurden Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr eingeleitet. Im Rahmen dieser Verfahren wurden bei allen sechs mutmaßlichen Tatverdächtigen Hausdurchsuchungen durchgeführt. "Das waren Kriminelle und keine Fußball-Fans, das kann es überall geben", sagte Hölzer und möchte verdeutlichen, dass die Form der Gewalt kein Problem von Fans ostdeutscher Mannschaften sei. +++