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Das Radom am heutigen Samstagnachmittag im dunstigen Nebel. - Fotos: Julian Dern
Blick in den Kuppelraum: Hier sollen bald Konzerte ...
29.09.07 - Wasserkuppe
Endlich geklärt: RADOM wird künftig Aussichtsplattform & Konzertraum
Neun Jahre nach dem Abzug der Bundeswehr von der Wasserkuppe ist nun endlich die weitere Nutzung des Radoms geklärt: Der militärische Sicherheitszaun wird abgebaut, der Umgang um das Radom wird für Touristen als Aussichtplattform zugänglich gemacht und im Kuppelraum sollen zukünftig Ausstellung und Konzerte abgehalten werden. Betreiber wird die Radomflug gGmbH, deren Geschäftsführer Hans-Ulrich Enders und Pia Groß am heutigen Samstagnachmittag im Radom einen auf 40 Jahre befristeten Nutzungsvertrag mit der Gemeinde Gersfeld unterzeichneten. Sobald das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung die Zustimmung für die nötige Abweichung vom Regionalplan "grünes Licht" gibt, kann mit den Umbauarbeiten, die im ersten und zweiten Bauabschnitt 215.000 Euro kosten, begonnen werden. Wenn alles glatt läuft, können Besucher bereits Anfang 2008 den Blick vom höchsten Punkt Hessens hinein in die Rhön - in das "Land der weiten Fernen" - genießen.
"Das Radom ist eine lieb gewonnene Landmarke und eine weit sichtbare Orientierungshilfe", betonte Manfred Helfrich, Bürgermeister von Poppenhausen. Daher sei es wichtig dieses Radom zu erhalten und es mit dem Rundumlauf der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Außerdem sei das Radom als historisches Mahnmal des kalten Krieges anzusehen. "Die militärische Episode von der Reichssegelflugschule bis zur Nutzung als Radarstandort ist beendet", freute sich Gersfelds Bürgermeisterin Margit Trittin und sieht den heute unterzeichneten Vertrag als Meilenstein für die zivile Nachfolgenutzung des Radoms an.
Zur Umsetzung des Bauvorhabens bedurfte es jedoch einer wichtigen Vorraussetzung: Das Radom war im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und musste zunächst von der Gemeinde Gersfeld erworben werden. Rein vertraglich hat die Gemeinde Gersfeld sogar Geld von der Bundesanstalt erhalten, muss sich aber im Gegenzug um den Abriss von Nebengebäuden und um die Instandsetzung des Radoms sorgen. Das Radom wird nach Fertigstellung der Umbaumaßnahmen an die Radomflug gGmbH, die aus dem Rhöner Drachen- und Gleitschirmfliegerverein Poppenhausen und dem 1. Drachenflugclub Wasserkuppe/Poppenhausen besteht, übergeben werden. Die Räume im Erdgeschoss wollen die Flieger als Vereinsräume nutzen. Bürgermeisterin Trittin rechnet mit grob 60.000 Euro Betriebskosten für das Radom pro Jahr nach den Umbaumaßnahmen. Diese sollen durch Eintrittsgebühren, die im Bereich von einem Euro liegen sollen, gedeckt werden.
Finanziert wird diese Maßnahme durch das Land Hessen mit einem Zuschuss in Höhe von 107.500 Euro, einem Kreiszuschuss von 40.000 Euro und mit 10.000 Euro von der Gemeinde Poppenhausen. Auch die Radomflug gGmbH engagiert sich neben einer Abrissbürgschaft von 120.000 Euro mit 40.000 Euro bei den Umbaukosten. Die Stadt Gersfeld trägt bis zur Übergabe die jährlichen Betriebskosten von rund 18.000 Euro und beteiligt sich mit 17.500 Euro an der Baumaßnahme.(jd)+++
... und Ausstellung veranstaltet werden.
Die Umgehung soll als Aussichtsplattform genutzt werden.
Die Unterzeichnung des Nutzungsvertrages.
Der offizielle Stempel durfte natürlich ...
... nicht fehlen.
Margit Trittin, Bürgermeisterin von Gersfeld.
Großer Publikumsandrang bei der Vertragsunterzeichnung.
Hans-Ulrich Enders von der Radomflug gGmbH.
Manfred Helfrich, Bürgermeister von Poppenhausen.
Die "Wasserkuppen-Bürgermeister" sind sich einig: das Radom soll erhalten bleiben.
Die Antennenanlagen bleiben bestehen und sollen von der Deutschen Flugsicherung weiter genutzt werden.
MdL Dr. Roland Herr freute sich, dass das Radom nun endlich einer neuen Nutzung zugeführt werden kann.
Der Militärzaun soll abgebaut werden.
Neben dem Radom muss noch einiges ...
... an Bauschutt ...
... beseitigt werden.
MdL Herr mit MdL Margarete Ziegler-Raschdorf (beide CDU).