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Der Abteilungsleiters Bundespolizei, Herrn Ministerialdirektor Christoph Verenkotte und der Präsident der Direktion Bundesbereitschaftspolizei, Friedrich Eichele, wird von Polizeidirektor Werner Friedrich die Einsatzlage dargestellt (im Bild von li. n. re.)

Der Präsident der Direktion Bundesbereitschaftspolizei, Friedrich Eichele, wird in der mobilen Befehlsstelle während des Straßentransportes von Polizeidirektor Werner Friedrich und Polizeirat Sven Mewes (im Bild von li. n. re.) an der Lagekarte eingewiesen.

13.11.08 - HÜNFELD

Vom CASTOR-Einsatz zurück - Bundespolizisten als Spezialisten gefragt

Gleisbesetzungen, Demonstrationen, Blockaden, Mahnwachen und Kletteraktionen in den Bäumen über der Bahnstrecke zwischen Lüneburg und Dannenberg waren Szenarien mit denen die Beamten der Bundespolizeiabteilung Hünfeld in den letzten Tagen anlässlich des diesjährigen Castortransportes konfrontiert wurden. Es galt wieder einmal den Transport der Castorbehälter in das Zwischenlager bei Gorleben zu gewährleisten und gleichzeitig auch friedlichen Versammlungen von Transportgegnern den nötigen Raum zu gewähren. Dabei war situationsangepasst und auch unter Rücksichtnahme auf die Bevölkerung zu agieren und zu reagieren. Gewalttätige Aktionen unfriedlicher Castorgegner sollten verhindert und ihnen lageangepasst und verhältnismäßig entgegengetreten werden.

Auch in diesem Jahr verlegte die Bundespolizeiabteilung Hünfeld mit allen Polizeibeamtinnen- und beamten sowie mehreren Verwaltungsbeamten und Tarifbeschäftigten nach Lüneburg, um zunächst ein Teilstück der eingleisigen Bahnlinie von Lüneburg nach Dannenberg zu schützen. Auch in diesem Jahr mussten im Hünfelder Einsatzabschnitt zwei kurzfristige Gleisblockaden und mehrere Aktionen kletternder Castor-Gegner durch die eingesetzten Beamten gelöst werden.

Insbesondere die Teams für Seilklettertechnik (SKT) und für Maßnahmen in Höhen und Tiefen (TMHT) waren in diesem Jahr besonders stark gefordert und konnten dabei mehrfach ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen, berichtete die Bundespolizei. In sehr kurzer Zeit gelang es den Hünfelder Spezialisten, gemeinsam mit Kollegen aus Ratzeburg, Protestaktionen von „Robin Wood“ und einer „amtsbekannten“ französischen Castor-Gegnerin unter anderem auf der Brücke über den Elbe-Seiten-Kanal friedlich und verhältnismäßig zu beenden.

Diese medienwirksamen Protestaktionen und die gelungenen Maßnahmen der Hünfelder Bundespolizei waren auch Hauptthemen beim Besuch des Abteilungsleiters Bundespolizei im Bundesministerium des Inneren, Herr Ministerialdirektor Christoph Verenkotte, und des Präsidenten der Direktion Bundesbereitschaftspolizei, Friedrich Eichele, bei den Hünfelder Einsatzkräften. Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Schienentransport wurde die durch zwei Deggendorfer Hundertschaften verstärkte Abteilung Hünfeld dem Land Niedersachsen zum Schutz der Straßentransportstrecke unterstellt. Hier hatten die Mitarbeiter der Hünfelder Bundespolizei die härteste Nuss zu knacken. Unzählige kleine und große Blockaden durch Personen, abgestellte Traktoren, Betonblöcke mit daran fest geketteten Personen und Baumblockaden mussten durch die eingesetzten Polizeikräfte geräumt werden.

Diese Protestaktionen, die sich über fast 15 Stunden hinzogen, forderten von den im Streckenschutz stehenden Beamten das Äußerste, stellten aber auch ihre hohe Leistungsbereitschaft unter Beweis. Nach dem Abschluss des Straßentransports und dem Eintreffen der Castorbehälter im Zwischenlager kurz nach Mitternacht war auch bei der Einsatzführung der Hünfelder Abteilung die Erleichterung groß, denn bei den eigenen und unterstellten Beamten waren keine ernsthaften Verletzungen zu beklagen und alle Aufträge erfüllt worden. Nach einer letzten Übernachtung in den Einsatzunterkünften endete ein anstrengender aber auch erlebnisreicher Einsatz. +++


Die Brücke über den Elbe-Seiten-Kanal mit den „Robin Wood – Aktivisten“ (im Bild noch auf dem Scheitelpunkt des Brückenbogens)

Die „Robin Wood – Aktivisten“ in Nahansicht


Spezialisten der Bundespolizei lösen einen Aktivisten von den Stahlstreben

Nach der Lösung wird der Robin Wood – Aktivist abgeseilt

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