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Rund 200 Mitarbeiter des Buchgroßhändlers Libri in Bad Hersfeld sind heute Mittag gegen 14 Uhr spontan in einen Warnstreik getreten. Sie protestieren damit gegen das Verbot ihres Arbeitgebers, eine geplante Betriebsversammlung abzuhalten. Das Unternehmen hatte mit der Argumentation, man befinde sich mitten im Weihnachtsgeschäft, beim Amtsgericht Bad Hersfeld eine entsprechende einstweilige Verfügung gegen die Versammlung erwirkt.

Kritik von den Gewerkschaften DGB und ver.di gibt es an den niedrigen Löhnen beim Buchgrossisten. Seit 2005 seien die Löhne der 500 Angestellten nicht mehr erhöht worden. Libri selbst versteht sich als Logistiker, während die Gewerkschaften das Unternehmen den Groß- und Einzelhändlern zuordnet, wo bessere Gehälter gezahlt werden als in der Logistikbranche. Eine Tarifkommission soll die Lohnforderungen jetzt durchsetzen.

Ver.di-Vertreter betonten, dass bei Libri heute rund 80 Prozent der Frühschicht spontan in den Ausstand getreten seien. Der Unmut über große Arbeitsbelastungen bei niedriger Bezahlung wachse zusehends, ein Arbeitskampf werde wahrscheinlich - zumal Libri auch während der Finanzkrise kontinuierlich Zuwächse verzeichnet habe. Die Gewerkschaft erklärte, dass am 22. Dezember die Verhandlungen mit Libri aufgenommen werden sollen. Scheiterten diese, seie ein Arbeitskampf wahrscheinlich. Im Kern geht es um die Tarifannahme der Mitarbeiter bei Libri in Bad Hersfeld für das Groß- und Außenhandelsgewerbe. Libri betone dagegen, dass der Betrieb in Bad Hersfeld ein Logiostikbetrieb sei und damit die niedrigen Löhne dieser Branche gezahlt würden. Am Sitz in Hamburg zahlt LIbri nach Gewerkschaft den für Bad Hersfeld geforderten Tarif. (ci/hb) ++