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22.02.11 - FLIEDEN

Es war gegen 23.35 Uhr, also kurz vor Mitternacht, als in der vergangenen Nacht sechs "stählerne Giganten" von der Autobahn A 66 abfuhren und in Polizeibegleitung sich auf den Weg zum Ortsteil Rückers machten. Und das bei immerhin minus neun Grad Celsius. Wie schon vor einem Jahr so wurde der kleine Ort auch dieses Mal wieder Schauplatz eines nächtlichen Rangiermanövers mit viel Fingerspitzengefühl". Der Grund: die sechs Schwertransporte mit einer Länge zwischen 38 und 43 Metern mit Mastteilen für Windkraftanlagen konnten in Rückers keine 150 Grad-Kehre machen, um zu dem Windpark zu kommen, der derzeit in der angrenzenden Gemarkung Schlüchtern-Hutten (Main-Kinzig-Kreis) entsteht. Mit einer Gesamthöhe von über 170 Metern werden die Windanlagen die in diesem Bereich schon stromproduzierenden Windräder deutlich übertreffen.

Schon vor einem Jahr hatte es massive Kritik an der Standortwahl gegeben, weil die Menschen massive Beeinträchtigungen für die Natur und seltene Vogelarten fürchten. Auch Fliedens Bürgermeister Kress zeigte seine offene Ablehnung der Windanlagen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sie zwar auf dem Gebiet des Nachbarkreises und der Nachbargemeinde stehen, die Bürger von Flieden aber von Beeinträchtigungen für ihren Lebensraum ausgehen.

Für die Transportspezialisten der "tonnenschweren Giganten" ist das kein Thema. Mit Routine und Bravour schafften es die Schwertransporte mit dänischem Kennzeichen, die überlangen Speziallaster auf den engen Straßen zu lenken. Wegen der engen Verkehrsverhältnisse mussten die bis zu 50 Meter langen Fahrzeuge mit Auflieger nach der BAB-Abfahrt Flieden zunächst vorwärts bis zur Schwebener Straße fahren, mussten dann in Richtung Schweben nach links abbiegen, um anschließend etwa 500 Meter rückwärts im Schritttempo in die Ortsmitte von Rückers zu fahren. Das konnte pro Transporter schon bis zu einer halben Stunde dauert. Dort beim Gasthof "Zum Engel" konnten die "langen Riesen" nach ein bisschen Rangieren, auf die "Huttener Straße" (L 3141) vorwärts abbiegen und in Normalfahrt die letzten knapp fünf Kilometer bis zur Baustelle zurücklegen. Bemerkt wurden sie nur von wenigen - bis auf eine Handvoll Neugierige lagen die Rückerser im hoffentlich gesunden Nachtschlaf. (ma). +++


- Fotos: Christian P. Stadtfeld































"Rangierbetrieb" mitten in Rückers heute Nacht - Folgende Fotos: Horst Drescher














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