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- Fotos: "Die wüsten Sanitäter"
04.05.11 - REGION
Tagebuch der "wüsten Sanitäter" (3) - Selbstgebrannter Schnaps und Sturmgewehre
Seit dem 30. April sind sie unterwegs, die "wüsten Sanitäter" - auf dem Weg in die jordanische Hauptstadt Amman. Mensch und Maschine müssen nun zwei Wochen lang beweisen, dass sie dem Abenteuer "Allgäu-Orient-Rallye" gewachsen sind. osthessen-news präsentiert das offizielle Tagebuch der sechs Abenteurer, das von Teamsprecher Hans-Peter Chilian geschrieben wird. Der Bericht über den Hintergrund der Rallye und das zum Teil osthessische Team findet sich unter: http://osthessen-news.de/beitrag.php?id=1196892 .
Sonntag, 1.5.2011
"Die Nacht haben wir bei McDonalds in Voelkersbach (Österreich) verbracht und am Morgen die Infrastruktur des `Gourmetempels´ benutzt. Die Autos laufen problemlos und wir passieren Slowenien und Kroatien Richtung Serbien. Nach einigem Suchen finden wir abends dann doch noch ein Lokal, das uns mit viel Fleisch verköstigt. In Serbien übernachten wir wieder an einer schnuckeligen Großtankstelle. Kroatien und Serbien sind bedrückend, bedingt durch den anhaltenden Regen und die immer noch sichtbaren Spuren des Krieges. An vielen Häusern sind die Spuren der Geschosse zu sehen, und alles wirkt grau und trist. Die Strassen stehen dem in keinem Belang nach."
Montag, 2.5.2011
"Um 6:30 Uhr ist die Nacht zu Ende und der Charme eines Großtankstellen- Frühstücks lässt den Tag gut beginnen. Das schlechte Wetter begleitet uns immer noch und macht das Fahren auf den schlechten Strassen nicht leichter. Nach dem Grenzübergang nach Bulgarien sind die Strassen auf normalen, mitteleuropäischen Stand. Alles wirkt freundlicher und frischer – als dann noch gegen Abend der Himmel aufreißt, stellt sich schlagartig gute Laune ein. Wunderbare Blicke auf noch schneebedeckte Berge und frisches Frühlingsgrün der Wiesen und Bäume. Die Heimat von unserem Teammitglied Elena zeigt sich von der besten Seite … Ein wunderbares Abendessen und eine Fete bei „Opa“ mit selbstgebranntem 75-prozentigen Schnaps. Endlich können auch die Körper gründlich gereinigt werden, und ein Wäschewechsel rundet die Sache ab. Der Abend klingt aus mit bulgarischen und deutschen Liedern begleitet von „Opa“ und Hansl an der Gitarre."
Dienstag, 3.5.2011
"Die Teammitglieder kommen heute spät in Schwung. Der viele selbstgebrannte Schnaps von „Opa“ hängt noch im Körper, und die Hast der letzten Tage ist zumindest für einige Stunden vergessen. Um ca. 11 Uhr verlassen wir Petrich in Richtung der griechischen Grenze. Das Wetter ist wieder regnerisch und trübt den Eindruck der imposanten Landschaften, die wir im Eiltempo absolvieren. Das ist eben keine „Sightseeing-Tour“, sondern ein „forsches Durchpflügen“ von Landschaften – manchmal oder meist am Rande der Strassenverkehrsvorschriften. Um etwa 19 Uhr erreichen wir die türkische Grenze und werden durch militärische Grenzposten mit schussbereiten Schnellfeuergewehren an das immer noch existente Misstrauen der Griechen und Türken erinnert. Von nun an geht es auf einer Schnellstrasse bis Istanbul (230 Kilometer) und dann in Istanbul, zum Schluss mit Taxiunterstützung, zu unserem Sammelpunkt an der Hagia Sophia. Dort tummeln sich schon zahlreiche Teams, und die Neuankömmlinge werden freudig begrüßt – begleitet durch ein gigantisches Gewitter und starkem Regen - das alles um ca. 1 Uhr morgens. Der Schlaf war tief und fest, eher ein Ermüdungsschlaf." +++