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Eine Kabeltrommel wird geöffnet... - Alle Fotos: Stefan Fleischer
09.05.11 - BURGHAUN
Einen grausigen Fund haben Hünfelder Feuerwehrleute am Sonntagmittag gegen 13.10 Uhr auf der Raststätte "Großenmoor-Ost" der Rhön-Autobahn auf einem Sattelzug gemacht. In mindestens einer überdimensionalen Kabeltrommel (Durchmesser etwa 2,50 Meter) fanden sie nach dem Entfernen von Stahlkappen eine Leiche. Insgesamt transportiert der Sattelzug fünf große und eine kleine Kabeltrommel. Ob sich in den anderen Kabeltrommeln auch Personen oder Leichen befinden, konnte zunächst niemand sagen. Weil der Sattelzug auf dem öffentlichen Abstellplatz stand und viele Reisende zuschauten, entschloss sich die Polizei, den betroffenen Sattelzug und einen zweiten der gleichen Firma dort wegzufahren. Beide Lkw wurden in Polizeibegleitung zur Unterkunft der Bundespolizei ins nahe Hünfeld (Kreis Fulda) gebracht, wo sie dann "nicht-öffentlich" in Ruhe geöffnet und untersucht wurden. Nach Informationen von "osthessen-news" entdeckten die Beamten dabei noch eine zweite männliche Leiche.
Gegen 12.40 Uhr war die Hünfelder Feuerwehr und das DRK Hünfeld mit Rettungswagen und Notarzt zur Raststätte beordert worden, weil dort "eine Person unter einer Kabeltrommel eingeklemmt" sei, hieß es. Als die Helfer dort eintrafen, stellte sich eine völlig andere Sachlage dar. Dem griechischen Lkw-Fahrer und seinem Beifahrer war aufgefallen, dass aus einer Trommel Flüssigkeit lief "und es ganz seltsam roch". Daraufhin verständigte er die Polizei.
Nach ersten Ermittlungen wurde der Sattelzug-Auflieger vor über eine Woche in Griechenland mit den Kabeltrommeln beladen, dann per Schiff nach Italien gebracht und sollte von Venedig aus auf der Straße zu einem Empfänger in Südniedersachsen. Mehr weiß die Polizei auch noch nicht - die Kripo hat jetzt die Ermittlungen übernommen. Sie glaubt, dass es sich bei dem Toten möglicherweise um einen illegalen Einwanderer handelt.
Die Hoffnung, dass in den anderen Kabeltrommeln keine weiteren "Funde" gemacht werden, hat sich leider nicht erfüllt. Die Beamten fanden in einer weiteren Trommel noch einen zweiten leblosen Körper - ein weiterer Mann - in einer Trommel auf demselben Lkw wie der erste Tote. Mehr Details kann und will die Polizei bis zum Abschluß erster Ermittlungen und den Obduktionen der Toten durch Gerichtsmediziner nicht sagen. Auch ist deren Herkunft völlig unklar. Weitere Personen in einer Kabeltrommel konnten die Polizisten auf dem Lkw nicht feststellen. "Durch den Bereitschaftsdienst der Staatsanwaltschaft Fulda wurde
die Obduktion der Toten angeordnet" hieß es am Sonntagabend gegen 23 Uhr in der erstmalien Pressemitteilung. +++
Die Raststätte Großenmoor-Ost...
Der griechische Lkw-Fahrer (li) berichtete Polizei und Feuerwehr...
Untersuchung der Kabeltrommeln....
Die Plane des Sattelzuges wurde wieder auseinandergezogen...
..und dann ging es In Polizeibegleitung zur Bundespolizei Hünfeld - hier der Konvoi an der A7-Abfahrt Hünfeld-Schlitz...