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13.07.11 - REGION

Vom Mittelmeer zum Atlantik (2) - Siggis Hobbyradler erreichen den "Tourmalet"

Ein großartiger Plan will umgesetzt werden; Siggis Hobbyradler, die Radsporttruppe der Fahrradwelt Seng (Petersberg-Stöckels bei Fulda), radeln über die Pyrenäen, aber längs, vom Mittelmeer bis zum Atlantik. Einen Besuch bei der Bergankunft der Tour de France inklusive. Damit die Leser von "osthessen-news" fast "dabei" sind, hat sich die siebenköpfige Radlertruppe ent-schlossen, schon von unterwegs aus Bilder und Text zu schicken. In zwei bis drei Teilen wird also die Öffentlichkeit an ihrem Projekt "Vom MIttelmeer zum Atlantik und Tour de France" teilhaben können. Nachdem am gestrigen Tag der erste Bericht veröffentlcht wurde, folgt nun der zweite von Tag 3 und 4.

"Tag 3: 90 km, 1500 Höhenmeter

Großspurig hatte ich den dritten Tag als Erholtag angekündigt, dies war ein euphorischer Trugschluss. Dabei sah das Profil so einfach aus... Aber der Reihe nach: Morgens um 10 Uhr waren es bereits 28°C und wir rollten aus dem Dorf, auf zu neuen Taten. Die Vorsätze waren gut „Langsam den Pass hoch, morgen kommt ja erst die Königsetappe.“ Bereits um 11:00 Uhr waren die 30°C geknackt, und die Quecksilbersäule sollte noch weiter steigen. Am Fuße des Col d’Aspet war die Truppe noch vereint.

Als dann Peter die Kette abfiel, kamen zwei Sportkameraden aus dem Benelux vorbei, weder erkundigten sie sich nach Peters Reparatur noch hielten sie es für nötig, auch nur zu grüßen als sie uns überholten. Das ließ unser Bergkönig Jörg nicht auf der Truppe sitzen, weder zu helfen noch zu grüßen... so nicht meine Herren. Also hinterher und die Hatz auf den Gipfel eröffnet. Das Thermometer pendelte sich während dessen auf 34°C ein. Und es wurde steil und steiler, der Tacho meldete 14% Steigung, der Asphalt glühte, der Schatten hatte Urlaub und war leider völlig woanders, und wir quälten uns die Rampen hoch. Was eine Schinderei. Aber es hat sich gelohnt, zufrieden und gut durch gekocht überquerte Jörg den Gipfel als Erster, deutlich vor den beiden nicht grüßenden Unsympathen. Ja, so macht Radsport Spaß.

Auf der Abfahrt hielten wir am Gedenkstein von Fabio Carsatelli, welcher 1995 bei der Tour de France auf der Abfahrt ebenda tödlich verunglückte.

Die Fahrt ging weiter über den Col de Buret, souverän von Siggi Seng als Erstem bezwungen, zum letzten Anstieg des Tages, dem Col des Ares entgegen. Auch hier wurde die Erholfahrt in ein Ausscheidungsrennes umfunktioniert, mit mächtigem Puls rauschten wir in der Gluthitze über die Berghöhe. Der Nachmittag wurde dann in Cierp-Gaud, am Ufer eines hübschen Flüsschens und unter der strengen Aufsicht der „Zeitlosen“ (siehe unsere Bilder) mit einigen Bieren abgerundet. Alles in allem war dies ein wunderbarer Radsporttag in grandioser Landschaft, aber ganz sicher kein Erholtag!

Tag 4: die Königsetappe, 95 km, 3017 Höhenmeter

Heute absolvierten wir die absolute Königsetappe. Zu Beginn kletterten wir knapp 1000 Höhenmeter auf den Col de Peyresourde hinauf, leider war die Wolkendecke auf etwa 800m gesunken, so dass ein Großteil der Auffahrt sich im Nebel abspielte. Insgesamt eher ein Blindflug. Kurz darauf ging es auf den Col d’Aspin, ein landschaftlicher Traum! Die Wolkendecke stieg langsam auf 1500m so das wir den Pass bei besten Bedingungen erklimmen konnten. Auf der Passhöhe fuhren wir Slalom durch die frei laufenden Kühen, welche sich todesmutig in unsere Weg stellten. Tieren sollten wir heute noch öfter begegnen.

Nach dem Mittag näherten wir uns dem Tourmalet, dem Urpass der Tour de France. 1910 war der Tourmalet der erste Hochgebirgspass überhaupt, welcher in die Tour aufgenommen wurde. Damals ging es noch über unbefestigte Wege und mit der Möglichkeit, Bären zu begegnen. Das war heute viel einfacher. Aber der Tourmalet verlangte uns alles ab. 16 km ging es kontinuierlich bergauf, und die letzten 12 km war die Straße nie flacher als 8%. Meistens durften wir uns mit 10-12% Steigung rumschlagen. Und dies durchgehend bis zum Gipfel. Die Schinderei hat sich gelohnt, ein außergewöhnliches Panorama verwöhnte die Gipfelstürmer. Kurz vor dem Gipfel stand noch ein Esel auf der Straße, die Abfahrt wartete mit Ziegen und Schafen auf.

Morgen geht es weiter, der Tour de France und dem Atlantik entgegen. Wir werden berichten. +++














































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