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27.09.11 - FULDA

Tonnenschwere Gerüstteile, Rohre und Schraubverbindungen soweit das Auge reicht - Fuldas barockes "Schmuckstück" verschwindet in den kommenden Tagen nach und nach hinter einem stählernen Gerüst. Und das hat seinen Grund: das Dach des fast dreihundertjährigen Gebäudes ist "morsch" und nicht mehr standfest - das sagen gutachterliche Untersuchungen. Fast ein Jahr lang wird das großflächige Gerüst die Fassade des Gebäudes - in der sich historischen Räume wie auch die Stadtverwaltung befinden - verdecken. Rund 3,3 Millionen Euro soll alles kosten - zum Teil auch finanziert aus Konjunkturförderungsmitteln und Geldern zur Energieeinsparung.

Am Montagnachmittag hob ein 300-Tonnen-Autokran das erste Element des Ersatzdaches auf das Gerüst: knapp vier Tonnen schwer und 27 Meter breit muss es nicht nur Regenmassen abhalten, sondern auch eine Schneelast von bis zu 25 Kilogramm pro Quadratmeter. Die insgesamt 15 Dachelemente mit einer Breite von 2,5 Metern werden von Gerüstspezialisten der Kalbacher Firma WEMO vor Ort aus Einzelteilen zusammengesetzt und dann vom Autokran in 25 Meter Höhe zentimetergenau abgesetzt.

Drei bis vier Tage wird es dauern, bis die linke Hälfte des Stadtschlosses buchstäblich "unter der Haube" ist. Eine absolute Voraussetzung, um die Arbeiten am Dach des historischen Bauwerkes trocken zu leisten. Nicht zuletzt ist es auch ein Schutz für die darunterliegenden historischen Räume wie etwa den Fürstensaal. Zu einem späteren Zeitpunkt folgt dann in gleicher Arbeitsweise die rechte Dachhälfte.

Die Entscheidung ist den Verantwortlichen im Stadtschloss nicht leicht gefallen und Fuldas OB Möller meinte, dass es zu diesem Schritt "keine Alternative" gebe. Monatelang wurde genau untersucht, begutachtet und Proben zogen, um am Ende festzustellen, dass nur sofortiges Handeln das Erbe der Vergangenheit in die Zukunft gerettet werden kann.

Und so entsteht in diesen Tagen das wichtige "Schutzdach", unter dem allerdings die Verwaltung und der parlamentarische Betrieb weitergeht. allerdings mit gravierenden Veränderungen, Umleitungen und neuen Standorten. Um das Risiko zu minimieren werden Räume sogar von innen abgestürzt, der Fürstensaal für mehrere Monate ganz "stillgelegt" - Kultur und Stadtverordnetensitzungen sind dann im Marmorsaal oder im Schloßtheater, Orangerie und Alten Aula. Für Touristen wird es eine "harte Zeit", denn von allen Seiten ist die Gerüstcorsage des Stadtschlosses sichtbar - aber zugleich auch ein Hinweis darauf, wie ernst es Fuldas Stadtväter meinen und wie teuer ihnen der Erhalt der barocken Bauten ist. (Martin Angelstein). +++



















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