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Volksfest-Stimmung in der vergangenen Nacht in Alsfeld (Vogelsbergkreis): Unter den Augen von über 500 Schaulustigen rollten in der Nacht zum heutigen Freitag drei weitere Windkraft-Schwertransporte durch die Fachwerkstadt. "Wann kommen Sie denn?" war eine der meist gestellten Fragen, denn besonders der erste der drei Transporte kam erst mit knapp einstündiger Verspätung in Begleitung von mehrerer Blau- und Gelblicht-Fahrzeuge. Jeder der 61 Meter langen Transportgiganten der Dresdner Firma WSB manövrierte den tonnenschweren und 52 Meter langen Windradflügel zentimetergenau durch die Innenstadt. Polizeistreifen und Sicherheitsfahrzeuge begleiteten die Schwerlastkolonne von der Autobahnanschlussstelle Alsfeld-West ("Raststätte Pfefferhöhe") bis zum Windpark Antrifttal. Nach Angaben der Polizeistation Alsfeld kam es entlang der Strecke zu keinen Problemen. 

Die vor rund einem Monat angekündigten Transporte für den Energiepark Ruhlkirchen Schwertransporte der vergangenen Nacht waren eigentlich bereits "Routine", denn die "Premiere" passierte schon in der Nacht zum Donnerstag mit Gondeln und Turmsegmenten auf mehreren kleineren Schwertransporten von rund 30 Metern Länge. 

Ab Donnerstagabend 23 Uhr passierten dann im Zwei-Stunden-Takt Windflügel und Mastteile die Alsfelder Innenstadt. Besonders kritische Punkte waren und sind dabei der Kreisel bei der Hessenhalle am Ortseingang von Alsfeld und die Überquerung des Ludwigsplatzes beim Postamt, wo ja eine 30 Jahre alte Linde vorsorglich wegen Platzmangels gefällt worden war. Exakt dort standen in den beiden vergangenen Nächten auch eine Reihe von Umweltschützern, die den Verlust des Baumes beklagten und andererseits die Windkraft als "falsches Signal" kritisierten. 

Wie Windpark-Bauleiter Marius Albrecht an der Transportstrecke informierte, werden für jedes der drei Windräder acht Schwertransporte durchgeführt. Für die Transporte der  Energieanlagen vom Typ Nordex N117/2400 nach Antrifttal-Ruhlkirchen (Vogelsbergkreis) mit einer Nennleistung von 9,6 Megawatt wurde in den vergangenen Wochen sogar die Autobahnanschlussstelle Alsfeld-West verändert. So folgen in den nächsten Wochen 24 weitere Schwertransporte durch Alsfeld. Bereits im Oktober soll der Windpark mit 9,6 Megawatt ans Netz angeschlossen werden. Jedes der Windräder misst dann eine Höhe von 150 Metern. (ma) +++