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16.11.04 - Salmünster
Fischsterben: Kinzig nicht verschmutzt - Sog in Staumauer-Turbinen ?
Ein Fischsterben in der Kinzig vor zwei Tagen hat seine Ursache nicht in einer Gewässerverunreinigung oder akuter Umweltverschmutzung. Dieses erste Ergebnis der Untersuchungen von entnommenen Wasserproben konnte heute die Polizei bekannt geben. In der Kinzig in Höhe des Ahler Stausees in der Stadt Bad Soden-Salmünster waren am Sonntagnachmittag rund 250 tote Fische entdeckt worden.
Der Polizeisprecher Josef Michael Rösch berichtete heute, die festgestellten Wasserwerte seien für die Jahreszeit laut der Gewässeruntersuchung "völlig normal" und für das Gewässersystem der Kinzig typisch. Die Untersuchung lasse keinerlei Rückschlüsse auf eine Einleitung von Schadstoffen zu.
Ein Angler hatte am Sonntag gegen 13 Uhr etwa 300 Meter unterhalb des Ahler Stausees die toten, etwa 10 bis 15 cm großen Brassen bemerkt und zunächst den Gewässerwart verständigt. Dann wurde die Polizei Bad Orb eingeschaltet. Insgesamt wurden rund 250 verendete Jungfische gezählt.
Wie die Interessengemeinschaft der Kinzig-Pächter der Polizei mitteilte, komme es zuweilen mehrmals im Jahr vor, dass eine größer Anzahl von verendeten Jungfischen an oder unterhalb der Staumauer angespült werden.
Die Polizei prüft nun auch eine These der Fischereipächter, nach der die kleinen Fische möglicherweise durch die große Sogwirkung in die Turbinen der Staumauer gezogen wurden, was auch die beträchtlichen
Verletzungsspuren an den Kadavern erklären würde. Vielleicht - so Polizeisprecher Rösch - sei auch die Sogwirkung durch den erhöhten Zufluss von Wasser durch die Schneeschmelze verstärkt worden. Diese Theorie der Interessengemeinschaft halte auch die Polizei für wahrscheinlich. +++