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29.07.06 - Grebenhain

"Professionelle Pflege unverzichtbar": EMMERMANN besuchte Diakoniestation

"Die hohe Qualität einer professionellen Pflege ist für die Patienten unverzichtbar", sagte die Gleichstellungsbeauftragte des Kreisausschusses, Sylke Emmermann (Bildmitte), als sie sich vor wenigen Tagen im Gespräch mit Dekan Wolfgang Keller (links) die Aufgaben und die Struktur der Diakoniestation Hoher Vogelsberg erläutern ließ. Der Zertifizierungsprozess, in dem sich die Einrichtung befinde, mache "Gutes noch besser". Ziel des Audits ist das "Diakonie-Siegel - Pflege".

Die aktuelle Kundenbefragung mit einem Zufriedenheitsgrad von 90 Prozent spreche für sich. Gegenüber den Patienten und ihren Angehörigen könne der Appell nur lauten, so Emmermann: "Holen Sie sich bei allen Entscheidungen hinsichtlich Pflege und Betreuung immer erst die Beratung von den Profis der Diakoniestation." Die Befragung zeige, dass die Kunden hohe fachliche Qualität erwarteten.

Über den Nutzen für die Patienten hinaus ist für Emmermann auch der arbeitsmarktpolitische Aspekt von hoher Bedeutung. Die CDU-Kreisbeigeordnete sprach sich klar gegen den in der Pflegebranche zunehmenden Einsatz nicht ausgebildeter Hilfskräfte aus. "Dies ist ein Risiko für die Patienten und für die Stabilität von soliden Arbeitsplätzen in der Region", betonte Emmermann.

Die Gleichstellungsbeauftragte zeigte sich auch erfreut darüber, dass hier "die Kirche als sozialer und kultureller Faktor wirke". Eine Diakoniestation wie die in Grebenhain verdeutliche: "Hier ist meine Kirchensteuer gut angelegt." Dekan Keller verstärkte diese Sichtweise: Die Arbeit in der Diakonie bedeute "Evangelium mit den Händen".

Dekan Keller und Pflegedienstleiter Christian Schick, der die Station leitet, waren mit Emmermann gemeinsam der Auffassung, dass die Angehörigen und die zu Pflegenden dafür sensibilisiert werden müssten, dass sich gute Pflege auf lange Sicht auszahle. Viele der - oft aus Osteuropa stammenden - schlecht oder gar nicht ausgebildeten weiblichen Pflegekräfte arbeiteten zu Dumpinglöhnen und seien vor allem im Krisenfall, wie zum Beispiel heraus gerissene Katheter oder Kanülen, nicht in der Lage, korrekt zu reagieren. Diese Sicherheit könne nur eine ausgebildete Fachkraft bieten.

Viele der Hilfskräfte befänden sich auf "dem schwarzen Markt, zumindest aber in einer Grauzone", beklagte die Gleichstellungsbeauftragte. Gegen zusätzliche Hilfskräfte aus dem Zweiten Arbeitsmarkt sei nichts einzuwenden, sagte Diakon Schick. "Aber es ist offensichtlich ein dritter und vierter Arbeitsmarkt entstanden", beklagte er. Mangelhafte Pflege gehe zu Lasten der Patienten, der Angehörigen und nicht zuletzt auch der Hilfskräfte selbst, denn sie könnten im Zweifelsfall die Verantwortung gar nicht schultern.

Keller und Emmermann bewerteten die Haltung der Pflegekassen als "doppelte Moral", wenn - zu Recht - eine Qualitätssicherung der professionellen Einrichtungen abverlangt werde, gleichzeitig aber unqualifizierte Pflegekräfte aus Kostengründen geduldet würden. "Hier stimmt das System nicht", kritisierte Emmermann. Die Gutachter des medizinischen Dienstes stünden in der Verpflichtung, genauer hin zu schauen - zum Wohle der Patienten und zum Wohle des Pflegestandards.

Die Diakoniestation Hoher Vogelsberg, die für das Gebiet von Grebenhain, Schotten, Herbstein, Freiensteinau, Ulrichstein und Lautertal zuständig ist, beschäftigt 28 Fachpflegekräfte und 15 Aushilfskräfte. Die Diakoniestation Hoher Vogelsberg ist eine von fünf Diakonie- bzw. Sozialstationen im Vogelsbergkreis. Darüber hinaus gibt es noch mehrere Pflegedienste in privater Trägerschaft. +++

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