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22.10.07 - Künzell
Massive Kritik der "Aktion Leben": Theaterstück "Nase, Bauch und Po" absetzen
In einem Brief an den Bürgermeister der Großgemeinde Künzell, Peter Meinecke (CDU), hat der Aktionskreis Fulda der Aktion Leben den Bürgermeister aufgefordert, für das umstrittene Theaterstück „Nase, Bauch und Po“ keine gemeindlichen Räume zur Verfügung zu stellen und die übernommene Schirmherrschaft niederzulegen.
Vor einigen Jahren brachte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) das Musical „Nase, Bauch und Po“ heraus. Nachdem in diesem Jahr die Soziologin und Schriftstellerin Gabriele Kuby in ihrem Buch „Auf dem Weg zum neuen Gender-Menschen“ Texte aus den „Aufklärungsschriften“ „Körper, Liebe, Doktorspiele. Ein Ratgeber für Eltern zur kindlichen Sexualentwicklung 1. – 3 .Lebensjahr“ und „Körper, Liebe, Doktorspiele. Ein Ratgeber für Eltern zur kindlichen Sexualentwicklung. 4. bis 6. Lebensjahr“ untersucht und öffentlich gemacht hat, haben sich damit verschiedene Presseorgane ebenfalls damit befasst. Daraufhin ist es zu zahlreichen Protesten von Bürgern gekommen, so dass sich das Familienministerium unter Leitung von Frau Ursula von der Leyen (CDU) gezwungen sah, den Vertrieb der kritisierten Broschüren einzustellen, weil einige darin gemachten „Formulierungen missverständlich und zweideutig“ (Zitat) seien.
Nach einer Mitteilung auf der Internetseite der BZgA sollen diese beiden Broschüren jedoch derzeit „vergriffen und nicht lieferbar“ sein. Hintergrund der Anordnung dürfte dazu jedoch wesentlich eine Strafanzeige gegen die BZgA wegen öffentlicher Aufforderung zum sexuellen Missbrauch von Kindern sein.
Beanstandet wurden in der Strafanzeige u.a. folgende Inhalte der Broschüren:
- Mütter und Väter werden dazu aufgefordert, „das Notwendige mit dem Angenehmen zu verbinden, indem das Kind beim Saubermachen gekitzelt, gestreichelt, liebkost und an den verschiedensten Stellen geküsst wird“.
- Kindliche Erkundungen der Genitalien Erwachsener könnten „manchmal Erregungsgefühle bei den Erwachsenen auslösen“
- „Es ist ein Zeichen der gesunden Entwicklung Ihres Kindes, wenn es die Möglichkeit, sich selbst Lust und Befriedigung zu verschaffen, ausgiebig nutzt“, wenn Mädchen (1-3 Jahre) „dabei Gegenstände zur Hilfe nehmen“, dann soll man das nicht „als Vorwand benutzen, um die Masturbation zu verhindern.“
Die Autorin des umstrittenen Ratgebers, Ina-Maria Philipps, habe eingeräumt, dass einige empfohlene Praktiken als Einladung zur Pädophilie aufgefasst werden könnten. In dem Theaterstück, das demnächst in Künzell aufgeführt werden solle, werde unter anderem das Liederheft „Nase, Bauch und Po“ verwendet. Es animiere Kinder zu sexuellen Spielen und Selbstbefriedigung.
Das Schulamt Fulda wurde vom Aktionskreis, der mehr als 1000 Mitglieder vertritt, gebeten, alles zu tun, damit dieses Theaterstück weder in Schulen aufgeführt noch von Kindern im Rahmen des Schulunterrichts besucht wird. +++