Umstrittene Piusbruderschaft mit FATIMA-Wallfahrt in Bischofsstadt

06.09.14 - Ihr Ziel ist alle Jahre wieder die Bischofsstadt Fulda. Die umstrittene Piusbruderschaft trifft sich an diesem Wochenende zur Nationalwallfahrt des deutschen Distrikts. Und zwar schon zum 11. Mal in Folge. In diesem Jahr steht das Treffen unter dem Vorzeichen: "Ein eucharistischer Papst - der heilige Pius X."

Kritische Stimmen kommen aus dem Bistum Fulda. Es gibt sogar ein Verbot, nachdem die Piusbrüder katholische Gotteshäuser nicht für ihre Andachten nutzen dürfen. Auftakt des Deutschlandtreffens bildet traditionell die Fatima-Prozession durch die Innenstadt, weiter in Richtung Petersberg, am Rauschenberg vorbei über Lehnerz bis hin zum Frauenberg. OSTHESSEN|NEWS hat die Teilnehmer gezählt: 498 Piusbrüder und -schwestern nahmen teil. Die kilometerlange Tour dauert meist mehr als fünf Stunden und wird von der Polizei Fulda begleitet.

Seit 1975 wird die Piusbruderschaft von der römisch-katholischen Kirche offiziell nicht anerkannt, weil sie zentrale Kirchenreformen des 20. Jahrhunderts ablehnt. Im Juni 2009 hatte die Bruderschaft für Schlagzeilen gesorgt, weil sie in Fulda - gegen die Anordnung des katholischen Bistums Fulda und des Bischofs Algermissen - eine eigene Kapelle weihte.

Um 12.30 Uhr am Samstagmittag dröhnten Gebete und Gesänge drahtlos über mobile Lautsprecher vor dem Fuldaer Stadtschloss. Viele Touristen waren verwirrt. Ein Sprecher der Piusbruderschaft sagte: "Wir haben die Hoffnung auf eine glückliche Wende in der derzeitigen Krise der Kirche und diese Hoffnung hat einen Namen: Maria." Die rund 40 Priester der Gemeinschaft trugen wie schon in den Vorjahren traditionelle schwarz-weiße Gewänder.

Tagungsort der Wallfahrt ist das Fuldaer Hotel Maritim. In der Orangerie am Schlossgarten findet am Samstagabend das 25-jährige Weihe-Jubiläum mehrerer Pater statt. Der zweite und letzte Tag dieser Wallfahrt beginnt mit einer Heiligen Messe, anschließend gibt es Vorträge. Um die Mittagszeit ist das Ende der Veranstaltung terminiert. Schon jetzt ist für sie klar: "2015 kommen wir wieder nach Fulda." (Christian P. Stadtfeld). +++