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- Fotos: Konstantin Müller

FULDA Produktion steht still

Rund 120 Mitarbeiter des Verpackungsherstellers DS Smith im Warnstreik

30.09.14 - Seit 05:00 Uhr morgens steht beim Fuldaer Verpackungshersteller DS Smith die Produktion still. Grund dafür ist ein Warnstreik während der bundesweiten Tarifverhandlung in der Papierverarbeitung. Rund 220 Menschen sind in der Fuldaer Produktion tätig - 120 davon aus den Bereichen Druckerei, Kleberei und Versand versammelten sich am Dienstagmorgen vor dem Werksgelände, um ihren Forderungen nach mehr Lohn Nachdruck zu verleihen. ver.di Fachbereichssekretärin Ellen Sandrock-Becker erhofft sich eine verhandlungsfähige Basis mit dem Arbeitgeber. Die ver.di-Verhandlungskommission fordert die Arbeitgeber dazu auf, einen Abschluss zu vereinbaren, der sofort wirksame 3,7 % Lohnerhöhung für die nächsten zwölf Monate, rückwirkend zum 1. September 2014 beinhaltet. Der Arbeitgeberverband habe bisher lediglich bis Ende dieses Jahres zwei Erhöhungen von jeweils 2,0 Prozent in 2015 und 2016 angeboten.

„Wir erhoffen uns eine Basis zum Verhandeln, wir befürchten allerdings, dass wir in Zukunft weiter Druck ausüben müssen“, so Sandrock-Becker. Der Betriebsleiter sei über den Streik vor dem Firmengebäude „not amused“, so die Fachsekretärin. Laut ver.di begründe der Arbeitgeberverband HPV (Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung) die ausbleibenden Zahlungen wie folgt: Tariflose Firmen, die Niedriglohn zahlen, jagten mit niedrigen Preisen den Betrieben Aufträge ab. Im Klartext hieße das: Arbeitnehmer müssten die Quittung zahlen für den Wettbewerbsdruck in der Papier-, Papp- und Kunststoffindustrie.

Laut Gewerkschaft habe es im vergangenen Jahr Absatzsteigerungen in der Wellpappen-Industrie von 1,9 % gegeben. Der Umsatzerlös pro Kilogramm produzierte Faltschachtel habe sich mit 2,21 Euro im oberen Bereich des langjährigen Jahresvergleiches stabilisiert. So informiert eine Pressemitteilung des Verbandes der Wellpappen-Industrie (VDW) und die Kommunikationsplattform für die Druckbranche „Druck&Medien“. Wirtschaftsinstitute bestätigten die guten Wirtschaftszahlen und sagen für das Jahr 2014 ein Wachstum von 1,5% voraus.

Bereits am 15. und 16. September rief die Gewerkschaft schon einmal bundesweit zum Warnstreik auf – damals waren rund 100 Beschäftigte der Früh- und Spätschicht des Fuldaer Unternehmens dem Aufruf gefolgt. Bundesweit haben sich im September 48 Betriebe an den Warnstreiks beteiligt, die Tarifverhandlungen werden am 1. Oktober in Berlin fortgesetzt.(km)+++

Verdi-Fachsekretärin Ellen Sandrock-Becker

Rund 120 Mitarbeiter versammelten sich über den Tag verteilt vor dem Firmengelände. ...


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