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FULDA IM WORTLAUT

50 Jahre Konzilsdekret zur Ökumene - Bischof ALGERMISSENS Wort zum Sonntag

25.10.14 - Am 21. November 2014 jährt sich zum 50. Mal die Verabschiedung und Veröffentlichung des Ökumenismusdekretes des Zweiten Vatikanischen Konzils. Dieses Dokument war gleichzeitig die ökumenische Öffnung der katholischen Kirche und wurde zum wegweisenden Impuls für ihr Engagement im ökumenischen Dialog. Aus Anlass des Jubiläums laden alle deutschen Bischöfe am Freitag, 21. November, in ihre jeweilige Dom- und Kathedralkirche zu einem ökumenischen Gottesdienst ein, der im Hohen Dom zu Fulda um 18.00 Uhr gefeiert wird.


"Wir dürfen nicht vergessen, was das Konzil in seinem Dekret (Nr. 5) formuliert hat: „Die Sorge um die Wiederherstellung der Einheit ist Sache der ganzen Kirche, sowohl der Gläubigen wie auch der Hirten, und geht einen jeden an, je nach seiner Fähigkeit.“ Ökumene ist somit kein Spezialgebiet und auch keine Spielwiese, auf der sich einzelne Fachleute austoben dürfen, sondern sie ist wie ein Grundelement des christlichen Glaubens. Christsein geht eigentlich nur ökumenisch oder gar nicht. Das Bekenntnis zur einen Kirche, das seit den im Neuen Testament bezeugten Anfängen zum Glauben der Kirche gehört, beinhaltet eben darum das fundamentale Bemühen, für die Wiederherstellung dieser in vielfältiger Weise zerbrochenen Einheit zu beten (vgl. Joh 17, 21) und zu arbeiten.

Und so gibt es keine Alternative auf dem Weg zur Einheit und kein Zurück hinter das bisher Erreichte, auch wenn das neuerdings ein „Grundlagentext“ des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit dem Titel „Rechtfertigung und Freiheit – 500 Jahre Reformation 2017“ in für mich ärgerlicher Weise versucht. Es ist gut, dass Kardinal Walter Kasper, der ehemalige Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen dagegen hält: „Die ökumenische Begegnung ist sowohl geistlich wie lebenspraktisch ein irreversibler Prozess.“

Am 21. November kommen wir zum Gebet zusammen. Im Beten sind wir nämlich schon jetzt in Jesus Christus vereint. Der Geist verbindet die Konfessionen zum gemeinsamen Zeugnis für Jesus Christus. In diesem Sinne dürfen wir vertrauen, dass die sichtbare Einheit, die für die katholische Kirche das Ziel der Ökumene ist und bleibt, umso mehr hergestellt wird, desto mutiger wir uns dem Geist Gottes öffnen und gemeinsam auf Christus zuwachsen.

Den geistlichen Ökumenismus beschreibt das Zweite Vatikanische Konzil so: "Diese Bekehrung des Herzens und die Heiligkeit des Lebens ist in Verbindung mit dem privaten und öffentlichen Gebet für die Einheit der Christen als die Seele der ganzen ökumenischen Bewegung anzusehen; sie kann mit Recht geistlicher Ökumenismus genannt werden" (Ökumenismusdekret Nr. 8).

In den letzten Jahren wurde deutlich, dass durch theologische Gespräche allein, die zu Konvergenz- oder gar Konsenspapieren führten, die Einheit der Christen nicht wiederhergestellt werden kann. Von daher ist der Hinweis auf die geistliche Ökumene mehr als nur eine Aufforderung zum gemeinsamen Gebet. Sie markiert vielmehr einen Aufbruch. Er ist umso wichtiger, als wir es in Zukunft uns nicht mehr leisten können, als Christen nicht mit einer Stimme zu sprechen. Die Herausforderungen, die uns durch einen zunehmend aggressiven Atheismus und Säkularismus gegeben sind, verlangen eine ge-meinsame Antwort aller Christen.

Auch vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Situation sollten wir uns bewusst werden, dass es viel mehr gibt, was eint, als was uns trennt. Dass wir diese Erfahrung am Abend des 21. November im Dom zu Fulda gemeinsam machen können, wird ein großes Geschenk sein. Und darauf freue ich mich."+++


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