Bad Hersfeld liest ein Buch - im Schaufenster der Hoehlschen Buchhandlung

23.10.14 - Wer an diesem stürmischen, kalten und nassen Oktobertag Zeit und Lust hatte, ein Buch zu lesen, hat es sich möglicherweise im heimischen Wohnzimmer – eingekuschelt in eine Decke – gemütlich gemacht. Jochen Manns, Torsten Warnecke, Wiebke Hofmann, Karl Schönholtz, Hartmut Futterlieb und Uwe Hohmann haben am Mittwoch auch gelesen, besser gesagt vorgelesen. Weniger gemütlich, dafür sehr öffentlich. Im Schaufenster der Hoehlschen Buchhandlung in der Weinstraße sitzend lasen sie im Rahmen der laufenden Aktion „Bad Hersfeld liest ein Buch“ aus dem ausgewählten Erfolgsroman „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque.

Jochen Manns war der erste Leser um 13 Uhr

Nach der Auftaktveranstaltung am Samstag, den 13.09.2014, mit Staatsminister Michael Roth und DRK-Vizepräsidentin Donata Freifrau Schenk zu Schweinsberg in der Hoehlschen Buchhandlung in der City-Galerie fanden mehrere Lesungen an unterschiedlichen Veranstaltungsorten statt. Holk Freytag und die Mitglieder des Ortsbeirats Kohlhausen lasen im Gasthaus Glebe, Reinhard E. Matthäi wurde bei seiner Lesung im Konzertsaal des Kurhauses von Udo Diegel am Flügel begleitet und gemeinsam mit Hannelore Preiß las er im Mehrgenerationenhaus Dippelmühle. Christa von Baumbach wählte als Veranstaltungsort die Seniorenresidenz Ambiente und Uwe Hohmann war als Lesepate bereits im Bürgerhaus Heenes zu erleben. Sie alle wurden damit Teil einer einzigartigen Reihe von Begegnungen zwischen Bad Hersfelder Bürgerinnen und Bürgern. Durch das gemeinsame Literaturerlebnis sollen Gespräche untereinander und miteinander belebt und eine Kultur der Literatur und der Diskussion in der Stadt gefördert werden.

Fotos: Gudrun Schmidl

SPD-Landtagsabgeordneter Torsten Warnecke übergibt das Buch an Wiebke Hofmann, ...

Die Lesung im Schaufenster des Stammhauses der Hoehlschen Buchhandlung hat sich längst im Veranstaltungsreigen etabliert. Wiebke Hofmann stellte sich bereits zum vierten Mal für die Aktion zur Verfügung. Sie erinnert sich noch gut an das im Jahr 2011 ausgewählte Buch „Angerichtet“ von Hermann Koch und ihre erste öffentliche Lesung – nur durch die Schaufensterscheibe von den Passanten getrennt. Laut und deutlich ins Mikrofon sprechen ist unabdingbar, denn das gesprochene Wort wird über Lautsprecher in die Außenwelt übertragen. Das erregte auch gestern Aufmerksamkeit bei den vorbeieilenden, beschirmten Passanten. Wer trotz des miserablen Wetters vor dem Schaufenster, unter dem aufgestellten Sonnenschirm vor dem heftigen Regen geschützt, verweilte und zuhörte, konnte sich gleichzeitig mit einem Kaffee oder Glühwein aufwärmen, den Jürgen Bode und seine Mitarbeiterinnen anboten.

Bereits am Sonntag, den 26.10.2014, wird im Kinocenter Cineplex um 17.30 Uhr der Kinofilm „Im Westen nichts Neues“ gezeigt. Am Samstag, den 01.11.2014, wird um 11.00 Uhr in einem Kurzgottesdienst in der Stadtkirche das Thema Lüge und Wahrheit, Propaganda und Wirklichkeit im Ersten Weltkrieg behandelt. Eine weitere Lesung mit Reinhard E. Matthäi findet am Sonntag, den 02.11.2014, in der „Alten Güterhalle“ am Bahnhof statt.

Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Geistal, der Gesamt- und Modellschule Obersberg sowie der Konrad-Duden-Schule befassen sich derzeit intensiv mit der Thematik des ersten Weltkrieges, basierend auf dem Buch „Im Westen nichts Neues“, in dem der Ich-Erzähler mit seiner einfachen Sprache eine beklemmende Authentizität verleiht. Mit großer Sachkenntnis und Genauigkeit wird der Kriegsalltag beschrieben, die Auswirkungen auf die darin verwickelten jungen Männer lassen sich schmerzhaft intensiv nachvollziehen. Die Ergebnisse der Aufarbeitung werden in öffentlichen Veranstaltungen in den Schulen präsentiert. Weitere Informationen – auch zur Abschlussveranstaltung am Freitag, den 07.11.2014, mit Hermann Vinke in der Stadthalle, erhalten Interessierte in der Konrad-Duden-Stadtbibliothek Am Markt 1 oder unter Telefon 06621 201-269.(Gudrun Schmidl) +++