"Marktversagen" bei Breitband-Versorgung - 200.000 Euro für kommunales Bündnis

23.10.14 - In kommunalpolitischen Kreisen wird die Breitbandinfrastruktur nach wie vor viel diskutiert und stellt sämtliche Verantwortlichen vor eine Mammutaufgabe. Das trifft auch auf den Vogelsbergkreis zu, hier ist die Nachfrage nach einer schnellen Internetversorgung immer noch ungebrochen. Laut Manfred Görig, Landrat des Vogelsbergkreises, gibt es in Sachen Netzausbau ein „Marktversagen“ in der eigenen Region. Daher ergreifen einige Kommunen nun selbst die Initiative. Von Seiten der Telekom habe man bereits eine Abfuhr bekommen, Orte mit 2.000 – 2.500 Einwohnern mit Highspeed-Internet zu versorgen, sei nicht wirtschaftlich. Mit einer Summe von rund 70 Millionen Euro bezifferte Görig die Kosten, die in der Zukunft für den Ausbau in den Landkreisen Vogelsberg und Wetterau anfallen werden. Etwa 280.000 Menschen aus 37 Kommunen sollen von dem Ausbau profitieren. Am Donnerstagmorgen überreichte Staatssekretär Werner Koch einen Zuweisungsbescheid in Höhe von 200.000 Euro.

„Aufgrund des Marktversagens müssen wir das eben in die Hand nehmen“, so Manfred Görig, „Es ist eine große Aufgabe, die Infrastruktur für mindestens 30 Jahre zu sichern. Das bedarf einer guter Planung.“

Um sich der Realisierung des wichtigen Standortfaktors besser annehmen zu können, haben die Landkreise Wetterau und Vogelsberg gemeinsam mit dem Zweckverband Oberhessische Versorgungsbetriebe (ZOV) beschlossen, gemeinsam mit den Städten und Gemeinden in den beiden Landkreisen die Breitbandinfrastruktur eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen. Der Druck sei da, die Kosten müssten in Grenzen gehalten werden so Görig, durch die Bündelung der Aufgaben sollen diese ökonomischer umgesetzt werden können.

Staatssekretär Koch begrüßt das neu gegründete Bündnis. „Interkommunale Zusammenarbeit ist eine gute Möglichkeit, Kommunen zukunftsfähig auszustatten.“

Wann und von welchem Netzbetreiber der künftige Breitbandausbau durchgeführt wird stünde noch nicht fest. „Der Breitbandausbau im Hohen Vogelsberg wird sehr schwierig. Alle wollen es gleichzeitig und auf einmal, das wird leider nicht möglich sein“, so Landrat Görig.(km)+++