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Feuchtbiotope bestimmen das Landschaftsbild des Naturschutzgebietes Rhäden, das bei Obersuhl, Bosserode und Dankmarshausen liegt. - Fotos: Gemeinde Wildeck/Stefanie Harth

WILDECK Waldhessen unter der Lupe (16)

Bürgermeister WIRTH will Wildeck wieder auf Kurs bringen

25.10.14 - Das Telefon im Wildecker Bürgermeisteramt steht nicht still: Alexander Wirth (parteiunabhängig), der seit September die Geschicke der Gemeinde leitet, ist ein gefragter Mann. Kein Wunder, war die Stelle doch für rund zwei Jahre vakant, nachdem der ehemalige Rathauschef Jürgen Grau krankheitsbedingt monatelang ausfiel und infolgedessen Ende Juni vom Gemeindevorstand wegen Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzt wurde.

Jetzt obliegt es dem frischgebackenen Bürgermeister, Wildeck in ruhigeres Fahrwasser zu steuern, den Haushalt zu konsolidieren sowie für geordnete Verhältnisse in der krisengebeutelten Gemeinde zu sorgen. Um dies bewerkstelligen zu können, setzt Alexander Wirth vor allem auf den Dialog untereinander und die Schaffung von mehr Transparenz. „In der Vergangenheit wurde wenig miteinander kommuniziert“, betont der Diplom-Verwaltungswirt. „Nun gilt es, alle – damit meine ich sowohl die Gemeindeverwaltung, die politischen Gremien als auch die Bürger – mit in ein Boot zu nehmen.“ Ein Mammutprojekt, das der Richelsdorfer stemmen muss. Die ersten Schritte hat er bereits unternommen: Seit seinem Amtsantritt führt er regelmäßig Gespräche mit seinen Mitarbeitern, den Ausschüssen und den Ortsbeiräten. „Aus dieser Krise kommen wir nur gemeinsam wieder heraus“, unterstreicht Alexander Wirth, der am 6. Juli mit einem Stimmenanteil von 67,84 Prozent zum Rathauschef gewählt wurde.

Bürgermeister Alexander Wirth, der seit Anfang September die Geschicke der Gemeinde ...

Wunderschöne Fachwerkhäuser zieren die Thüringer Straße in Hönebach. ...

Mit großem Engagement beteiligten sich die Wildecker Bürger und Vereine am Freiwilligentag, ...

Das Kreuz mit dem Haushalt

Sorge bereitet ihm, dass Wildeck noch immer ohne einen gültigen Haushalt für das laufende Jahr dasteht. „Wir leben von den Restmitteln 2013“, sagt der Verwaltungs-Fachmann. „Das wird eine knappe Geschichte, da wir aufgrund der fehlenden Jahresabschlüsse 2010 bis 2012 nicht wissen, wie wir finanziell aufgestellt sind.“ Immerhin sei die Eröffnungsbilanz inzwischen auf den Weg gebracht worden. In Zeiten knapper Kassen seien der Gemeinde die Hände gebunden. „Den gesetzlichen Verpflichtungen können wir nachkommen, während wir freiwillige Leistungen oder Investitionen nicht tätigen dürfen.“

Ein Problem, das sich auf die sanierungsbedürftige Kleinschwimmhalle in Obersuhl niederschlägt. „Ich habe mich vehement dafür eingesetzt, dass die Schwimmhalle, die übrigens gut ausgelastet ist, erhalten bleibt“, erklärt Alexander Wirth, der gemeinsam mit der Verwaltung die verschiedensten Lösungsansätze überprüft, um den Betrieb der Sportstätte, die unter anderem von der DLRG sowie von den Schülern der Blumensteinschule und der Grundschule am Rhäden genutzt wird, weiterhin gewährleisten zu können. Erklärtes Ziel sei es, das Vereins- und Schulleben zu fördern – und dafür brauche es eben auch die Obersuhler Kleinschwimmhalle.

Einen Zankapfel verkörpert der Kiesabbau zwischen dem hessischen Ober- und dem thüringischen ...

Die Gemeindeverwaltung setzt alles daran, die Obersuhler Kleinschwimmhalle zu erhalten. ...

Ein romantisches Fleckchen Erde stellt der Inselsteich mitsamt seiner „Liebesinsel“ ...

Kiesabbau erhitzt die Gemüter

Die nächste Baustelle verkörpert der Kiesabbau zwischen dem hessischen Ober- und dem thüringischen Untersuhl. Hintergrund: Etliche Hausbesitzer, die im östlichen Teil von Obersuhl wohnen, führen die Senkungen ihrer Grundstücke und die damit verbundenen erheblichen Risse an ihren Eigenheimen auf den Kiesabbau zurück. Ein Vorwurf, den das Wildecker Kieswerk zurückweist, indem sich das Unternehmen auf Gutachten stützt, die es in Auftrag gegeben hat und die zu dem eindeutigen Schluss kommen, dass es keinen Zusammenhang zwischen den Schäden an den Gebäuden und dem Kiesabbau gibt. Die kritischen Stimmen der Obersuhler waren laut geworden, nachdem das Kieswerk bekanntgegeben hatte, seinen Abbaubereich auf Untersuhler Areal zu erweitern. Die Folge: Dieser würde somit noch näher an das Wohngebiet in Obersuhl heranrücken. „Um die öffentliche Beteiligung sicherzustellen und die Fairness auf beiden Seiten zu wahren, haben wir die Verantwortlichen des Thüringer Landesverwaltungsamtes in Weimar und die Vertreter des Wildecker Kieswerks gebeten, ein Umweltverträglichkeitsgutachten zu erstellen“, erläutert Alexander Wirth, der momentan viele Hausaufgaben gleichzeitig erledigen muss. „Meiner Meinung nach können die Kieswerke buddeln, so viel sie wollen, aber es darf keinerlei Gefährdung für die Wildecker sein.“

Wildecker ziehen an einem Strang

Selbstverständlich kann der Bürgermeister aber auch über positive Entwicklungen in seiner Gemeinde berichten. Sehr erfreut zeigt er sich über die rege Beteiligung am Freiwilligentag, der Mitte September stattfand: „Die Wildecker haben die Notsituation, in der wir uns zurzeit befinden, verstanden, indem sie ordentlich mit anpacken und an einem Strang ziehen.“ Ein solch großes ehrenamtliches Engagement schone zudem den Gemeindesäckel und fördere das Gemeinschaftsgefühl.

Apropos Gemeinschaft: Wie sieht es in Wildeck mit interkommunaler Zusammenarbeit aus? „Die Überlegungen sind da, leider war die Gemeinde in diesem Aspekt aber jahrelang untätig“, meint der Verwaltungschef. „Unsere Nachbarkommunen haben sich bereits zusammengeschlossen, so dass es sehr schwer für uns wird, auf diesen fahrenden Zug aufzuspringen.“ Erste Gespräche mit seinen Amtskollegen habe er bereits geführt, denn: „Interkommunale Zusammenarbeit ist die Zukunft – ohne geht es nicht.“ Spricht es aus, um seine Aufmerksamkeit abermals dem Telefon zuzuwenden, das pausenlos klingelt. So manche Hausaufgaben dulden eben keinen Aufschub. Baustellen wollen behoben werden. (Stefanie Harth)+++

Projekt „Grünes Band“: Die Dorfentwicklung in Richelsdorf – speziell entlang des Weihebaches ...

Wer entlang des Rundwanderweges wandelt, der durch das Wildecker Tal führt, trifft auf diesen ...

In Obersuhl hat die Wildecker Gemeindeverwaltung ihren Sitz.

Die Burgruine Blumenstein ist eines der Wahrzeichen der Gemeinde Wildeck.


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