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EUDORF Situation auf dem Milchmarkt sieht düster aus

Ende März 2015 „historischer Einschnitt“ für den Milchmarkt

07.12.14 - Die Wolken ziehen wieder auf. Die Situation auf dem Milchmarkt sieht düster aus“, so Landesvorsitzender Stefan Mann (Ebsdorfergrund) in seiner Begrüßung der weit über 100 Milchviehhalter anlässlich der Regionalversammlung des Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) Landesverband Hessen, in der vergangenen Woche im Hotel Landgasthof „Zum Schäferhof“ im Alsfelder Stadtteil Eudorf. Seit Mitte des Jahres seien die Milchpreise auf Talfahrt und zum 1. April 2015 stehe das Quotenende vor der Tür, während die Politik bis heute nichts für die Stabilisierung des Milchmarktes getan habe. Der BDM stelle deshalb die Frage „Milchkrise 3.0.Warum komme es nach 2009 und 2012 schon wieder zu immensen Marktverwerfungen?“

Hans Foldenauer, Sprecher des BDM verdeutlichte anhand von Tabellen und Graphiken die Milchmarktentwicklung global und national. So gebe es aktuell eine Preissenkung bei der Trinkmilch/3,8 Prozent Fett von 69 auf 59 Cent/Liter. Die Butter sei von 4,40 Euro/kg im November 2013 um 34 Prozent auf 2,90 Euro/kg gefallen. Das Magermilchpulver stehe fast auf dem Interventionspreisniveau von 1.690 Euro/Tonne. Einen Rückgang von 32 Prozent verzeichne man beim Käse mit nur 2,56 Euro/kg. Die Milchauszahlungskosten bewegten sich stark nach unten. Sie schwankten 31 Ct/kg bis 27 Ct/kg lediglich die Schwarzwaldmilch liege noch bei 38,96 Ct/kg. Die Molkerei Belgien habe ab Januar 2015 25 Ct/kg angekündigt, „falls kein Wunder geschehe“. Die Milcherzeugungskosten lägen mit Stand Juli 2014 allerdings bei 44,99 Cent/kg. Laut einer Prognose der Rabobank/Niederlande sei mit einem Marktumschwung frühestens im dritten Quartal 2015 zu rechnen. Voraussetzung sei allerdings eine Anpassung der Milchproduktion.

Von Seiten des BDM habe man bis jetzt jede Möglichkeit genutzt, auf die Notwendigkeit eines wirkungsvollen Sicherheitsnetzes hinzu weisen. Vorgeschlagen wurde dazu ein Milchmarkt-Krisenmanagement. Zielsetzung sei, im Minimum eine zeitliche befristete Deckelung der Milchanlieferung in Marktkrisenzeiten zu erreichen und eventuell diese kombiniert mit Anreizungsmöglichkeit, Milchanlieferung gegen Ausgleich zeitlich befristet zurückzunehmen. Von Seiten der EU sei vorgeschlagen eine „europäische Marktbeobachtungsstelle für den Milchmarkt“ einzurichten. Ziel dieser Einrichtung solle es sein, den Wirtschaftsteilnehmern quantitative und qualitative Instrumente an die Hand zu geben, mit denen sie ihre Kenntnisse des Marktes verbessern und unternehmerische Entscheidungen treffen könnten. Die Beobachtungsstelle soll außerdem, die Kommission frühzeitig warnen, wenn die Marktlage dies erfordere.

Abschließend stellte Foldenauer fest, es sei ein unverrückbarer Tatbestand, dass ohne die BDM-Milchviehhalter das Thema Milch(markt) auf keiner politischen oder marktwirtschaftlichen Agende zu finden wäre. „Wior werden die „milchmarktpolitischen Geisterfahrer“ hartnäckig weiter vor uns her treiben“, so der Pressesprecher des BDM. Franz Josef Strauß habe einmalgesagt: „Probleme könne man nicht durch Aussitzen, Verschweigen und Ausschwitzen erledigen!“. Weit über eine Stunde wurde dann über das Thema diskutiert. Foldenauer stellte dann die weiteren BDM-Aktionen für die nächsten Monate vor. So laufe derzeit „Nikolaus-Aktion– Knüppel aus dem Sack“ mit bundesweiten Milchmarktaktionen bei den Landesregierungen mit Übergabe der BDM-Forderungen.
Am 17. Dezember würden diese Forderungspapiere bei einem bundesweiten Molkereiaktionstag möglichst an alle deutschen Molkereien übergeben.

Bei dem BDM-Symposium am 17. Januar 2015 in Berlin stehe das Milchmarktproblem im Mittelpunkt und einen Monat später, am 17. Februar sollen unter dem Motto: „Politischer Kehraus“ möglichst viele Landes- und Bundestagsabgeordnete besucht werden. Öffentlichkeitswirksame Großaktionen sind für die Agrarminister Konferenz vom 18. Bis 20. März in Bad Homburg und für den „Internationalen Tag der Milch am 1. Juni 2015 in Brüssel geplant. (gr)+++


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