Archiv

FULDA 220.000 Pfadfinder deutschlandweit dabei

Ein Licht gegen den Krieg: Friedenslicht-Aussendung in Christuskirche - VIDEO

15.12.14 - „Man muss sich davon anrühren lassen. Das ist keine Frage, das ist ein Muss“, so Weihbischof Karlheinz Diez am Sonntagnachmittag. Gemeint sind die unzähligen Grausamkeiten und alles Leid, die momentan bei dem Krieg in Syrien Alltag sind. So war auch die Botschaft der diesjährigen Aussendung des Friedenslichtes eindeutig: der Gruß „Friede sei mit dir – Shalom – Salam“ wurde den rund 650 Besuchern der Ökumenischen Aussendungsfeier in der Fuldaer Christuskirche entgegengebracht.

Das Friedenslicht hat eine lange Tradition: in Österreich entstand im Jahre 1986 die Idee, dass ein Licht aus Bethlehem zur Weihnachtszeit als Botschafter des Friedens durch die Länder reisen und die Geburt Jesu verkünden. Umgesetzt wird das in Deutschland unter anderem von den 220.000 Pfadfindern, die das Licht durch die ganze Bundesrepublik tragen. Seine Reise beginnt das Licht zunächst in Bethlehem an der Geburtsgrotte Jesu. Per Flugzeug und in einem Spezialbehälter kommt das Licht sicher nach Wien.

Die Friedenslicht-Träger/innen Jacob Mellin, Thorben Huth (VCP) sowie Joana Kulgemeyer-Nentwich und Verenice Christ (DPSG) brachten am Vormittag das Licht per ICE von Wien über München sicher in Laternen nach Fulda. „Wir sind überwältigt von den Eindrücken der letzten Tage in Wien“, schwärmt Joana von den Begegnungen und dem tollen Miteinander mit den Pfadfinderinnen und Pfadfindern aus etwa 25 Ländern, darunter auch aus der Ukraine, aus den USA und sogar aus Bolivien. Etwa 1.000 Pfadfinder aus Europa und darüber hinaus waren in Wien zur zentralen Aussendungsfeier, darunter die vier evangelischen und katholischen Pfadfinder/innen aus Fulda. Joana ist bereits seit Jahren in der ökumenischen Friedenslicht-AG in Fulda engagiert: „Für mich ist es eine besondere Ehre, nun als Friedenslicht-Trägerin den Weg des Lichtes selbst gehen zu dürfen und seine Reise aktiv mitzugestalten.“

Und so haben die vier Fuldaer Friedenslicht-Träger/innen auch eine Botschaft mitgebracht, die sie in der ökumenischen Aussendungsfeier in der Christuskirche den Gläubigen mit auf den Weg gaben. Thorben fasst zusammen: „Das Friedenslicht aus Betlehem erinnert uns an die Verantwortung für den Frieden, daran, uns aktiv dafür einzusetzen. Dabei ist Frieden eine Gemeinschaftsleistung und Frieden beginnt schon im Kleinen, zum Beispiel in der Begegnung zwischen zwei Menschen mit einem Lächeln.“ Im Gottesdienst am Sonntag wurde das Licht schließlich weitergegeben.

Fotos: Markus Jakobi

„Ich glaube das die Menschen aus ihrer Ohnmacht ein bisschen herauskommen und merken, sie sind nicht alleine in ihrer Wut um Krieg und Zerstörung. Die Menschen schließen sich zusammen und verkünden die Botschaft des Friedens“, so der evangelische Pfarrer Fried-Wilhelm Kohl. Der katholische Weihbischof Professor Dr. Karlheinz Diez sieht es als Auftrag der drei monotheistischen Religionen, sich besonders und gemeinsam für den Frieden einzusetzen: „Die Juden, Muslime und Christen sind verbunden in dem Wunsch nach dauerhaftem Frieden durch Gott“. Er bemängelte zugleich die Christenverfolgung in vielen Ländern der Welt, ob in Syrien, Somalia, Pakistan oder Nordkorea: „Irak gilt mittlerweile als „christenfrei“, was ein schreckliches Wort. Die Christen gehören mit 100 Millionen Verfolgten inzwischen zur meistverfolgten Glaubensgruppe der Welt.“

Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder brachten das Licht von der Fuldaer Christuskirche aus zu den Bahnhöfen nach Kassel, Marburg, Gießen, Witzenhausen, Hanau und Gersfeld. Möglich wird das durch Sondergenehmigungen der Deutschen Bahn AG, der DB Regio und der HLB und Cantus Bahn. In Fulda wurde das Friedenslicht aus Betlehem am Sonntagnachmittag noch an die Türkisch-muslimische Gemeinde in der Ohmstraße weitergegeben. Wie in jedem Jahr waren die Gemeindemitglieder immer freudig überrascht und sehr gastfreundlich. Bei einem heißen Tee unterhielten sich die Pfadfinder und Gemeindemitglieder über das Friedenslicht und darüber, wie wichtig es gerade für die Religionen ist, in diesen Zeiten – auch die Zeiten antiislamischer Demonstrationen in Deutschland – als Gläubige zusammenzuhalten und gemeinsame Schritte des Friedens zu gehen. Die Religionen können dabei durch ihr Zusammenwirken ein positives und denkwürdiges Beispiel in der Gesellschaft geben. 

Das Licht wird aber auch zu sozialen Einrichtungen oder in die jüdischen Gemeinden gebracht. Am Dienstag wird das Friedenslicht aus Betlehem zudem an die Gefängnisseelsorge weitergegeben, um auch dorthin ein weihnachtliches Zeichen zu geben. Viele Familien stellen sich das Licht zudem in ihr eigenes Haus und haben das Symbol des Friedens zur Weihnachtszeit ganz nah bei sich. (Anne Baumann / Markus Jakobi) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön