Dolce Vita-Konzert der Big Band Route 66

26.01.15 - Die Bigband Route 66 ist zu beneiden. Eine bessere Rhythmusgruppe als das Bastian Weinig Trio hat den Klangkörper bei einem Neujahrskonzert in der proppenvollen Schlüchterner Stadthalle noch nie begleitet. Da wird das „Girl from Ipanema“ zu einer musikalischen Offenbarung, brillant interpretiert von Sängerin Tanja Herwig.

"Wer ist Bastian Weinig?", werden sich manche fragen. Die Antwort: Ein Bassist aus dem Bergwinkel, der lange zusammen mit seinem Vater in der Bigband gespielt hat und inzwischen sein eigenes Modern Jazz Quartett hat, das übrigens am Freitag, 6. März, im VHS-Forum in Fulda auftritt. Seinen Pianisten Nicolas Hering hatte er beim Konzert im Bergwinkel dabei. Es war richtig nett anzuschauen, wie der Tasten-Tarzan körperlich jeden Ton zelebriert.
Doch nicht Jazzklassiker wie „Passion Dance“ oder der „Work Song“, bei dem Bastian Weinig seinen Kontrabass zupft wie ein ganz Großer , standen beim Neujahrskonzert der Big Band Route 66 im Vordergrund, sondern „Swingin' Dolce Vita“ mit einem Hauch von Samba, Rumba und Salsa.

Ins süße Leben startete die Big Band unter Leitung von Christoph Hoischen mit feurigen napolitanischen Rhythmen. Dann rollte die Miami Sound Machine mit Crossover Latin-Pop. Mit dem Samba „Mas que nada“ spiegelte der Klangkörper mediterrane Lebensart wider. Mit Cheek to Cheek á la Ella Fitzgerald ging es prickelnd weiter, ehe die Big Band afro-kubanische Rhythmen anstimmte und den Salsa Amigo hochleben ließ. „Feeling good“ zeichnete dann die andere Seite des Dolce Vita musikalisch nach. „So wie die Blume Wasser zum Trinken braucht, brauche ich deine Liebe“ moderierte Frank Kleespies den Bossa-Nova „Agua de beber“ an. Mit dem Behop-Klassiker „Ornithology“ verabschiedeten sich Combo und Big Band. Nach dem stürmischen Beifall des begeisterten Publikums gab es dann noch „Volare“ als Zugabe. (kel) +++