Drei verdiente Heimatforscher erhalten Medaille des Kreises

02.02.15 - Die Medaille für Heimatpflege und Geschichtsforschung 2014 geht an Edgar Stephan aus Großkrotzenburg, Ewald Wolf aus Bad Soden-Salmünster und Hans Jürgen Freund aus Gelnhausen. Das hat der Kreisausschuss in seiner jüngsten Sitzung entschieden. „Heimatforscher sind Identitätsstifter“, erklärte Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler. „Über die umfangreiche Recherchearbeit hinaus leisten die drei Herren wichtige Beiträge zum inneren Zusammenhalt in den Gemeinden und zu einem aufgeklärten Umgang mit der Geschichte ihres Orts.“ Die Preisverleihung findet am Dienstag, 3. März, um 18 Uhr im Barbarossasaal des Main-Kinzig-Forums statt.

Edgar Stephan ist seit 1956 Gründungsmitglied des Heimat- und Geschichtsvereins Großkrotzenburg und seit jeher mit großem Engagement dabei. Seine Themenschwerpunkte sind die Römerzeit und die Aufarbeitung der Deutschen Kaiserzeit sowie des Ersten Weltkriegs. Er besitzt ein herausragendes Wissen über die verschiedensten Exponate. Hervorzuheben ist der Bereich „Militärisch geprägte Kaiserzeit“, wofür er eine Vielzahl von Objekten, Bildern und Dokumente für das Museum Großkrotzenburg zusammentragen und sichern konnte, so dass 2012 der Ausstellungsbereich „Kaiserzeit“ präsentiert werden konnte. Weitere Passion ist das Bauen von historischen Dioramen. Er gibt sein Wissen und sein Handwerk aber auch gerne weiter, etwa in einer Modellbaugruppe am Kreuzburggymnasium in Großkrotzenburg oder in Form von Führungen durch das Museum. Seit seinem 14. Lebensjahr ist Herr Stephan aktiv an Archäologie beteiligt; Ende der 1960er Jahre wurde von ihm eine bedeutende römische Knabenbüste geborgen. Aktuell hat er eine Sonderausstellung zum Beginn des Ersten Weltkrieges für das Museum Großkrotzenburg organisiert.

Ewald Wolf hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Grundlagen der Ortschronik von Ahl in mühevoller Kleinarbeit zu erforschen und niederzuschreiben. Mit dem Titel seiner über 300 Seiten starken Monographie von 2011, „Ahl – Ein Dorf an des Reiches Straße“, hat er den wichtigsten Einflussfaktor für die Entwicklung der Siedlung benannt, die Vergangenheit von Ahl wissenschaftlich dargestellt und zugleich allgemein verständlich nachvollziehbar gemacht. Wolf ist seit 2002 Zweiter Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins Bad Soden-Salmünster. Seit der Gründung des Kultur- und Heimatvereins Ahl im Jahr 2008, an der er maßgeblich Anteil hatte, ist er dessen Erster Vorsitzender. Insgesamt war Ewald Wolf maßgeblich an der Gründung von elf Vereinen und Verbänden beteiligt und hat sich in verantwortlichen Positionen für deren Gedeihen eingebracht. Jahrzehntelang hat er Verantwortung in kirchlichen, kulturellen, sportlichen, politischen und kommunalen Institutionen übernommen. Wolf ist also als Heimatpfleger im besten Sinne anzusehen.

Hans Jürgen Freund greift seit dem Jahre 1960 als freier Mitarbeiter des „Gelnhäuser Tageblatts“ lokalhistorische Themen auf. Er ist zudem Mitautor des Gelnhäuser Heimatjahrbuches, für das er außerdem seit vielen Jahren als Redaktionsmitglied und seit2006 als Autor der Jahreschronik tätig ist. Darüber hinaus ist er Autor zahlreicher weiterer heimatkundlicher Veröffentlichungen und Bücher. Durch seine stark auf eine breite Öffentlichkeit bezogene, publizistische Tätigkeit gehen identitätsstiftende Impulse für die Menschen der Region aus. Für den Austausch mit Partnerregionen Gelnhausens und des Main-Kinzig-Kreises engagiert er sich ebenfalls, etwa mit Clamecy (Burgund), Istra (Russland) und Komarom-Esztergom (Ungarn) sowie durch humanitäre Hilfen. Sein großer ehrenamtlicher Einsatz für seine Mitmenschen zeigt sich auch in seinen Sprechstunden als Zweiter Vorsitzender der „Heinrich-Sauer-Stiftung“ sowie seine Sprechstunden im „Stadtladen“ der Evangelischen Marienkirchen-Gemeinde Gelnhausen. +++