Produktion der Kugelfabrik stand still - Warnstreik der IG Metall

04.02.15 - In der KGM Kugelfabrik in Fulda stand der Betrieb am heutigen Mittwochmittag still - die Industriegewerkschaft Metall (IG Metall) hatte zu Warnstreik aufgerufen - die rund 60 Arbeiter der Tagschicht in der Kugelfabrik sind dem Aufruf geschlossen gefolgt. "5...5...5,5", hallte es vor der Einfahrt zu der Backsteinfabrik.

Die IG Metall fordert für die neunen Tarifverträge der Metaller eine Lohnsteigerung von 5,5 Prozent. "Wir haben eine absolut positive Wirtschaftsentwicklung in der Metallindustrie - es werden Rekordgewinne verzeichnet. Wir wollen auch einen großen Schluck aus der Pulle. Wir fordern 5,5 Prozent mehr Lohn, während uns die Unternehmen fast schon lächerliche 2,2 Prozent ab März bieten", sagte Robert Weißenbrunner, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Hanau-Fulda. Diese 2,2 Prozent über zehn Monate entspräche nämlich reell nur einer Steigerung von 1,8 Prozent. "Das ist in etwa die erwartete Inflation in diesem Jahr - das können wir nicht akzeptieren."

Der Betriebsratsvorsitzende der Kugelfabrik, Lothar Matthes findet es dreist: "Wir machen hier deutlich, dass dieses Angebot lange nicht ausreicht. Wir haben diese Lohnerhöhung einfach verdient. Zudem sollen uns Fortbildungsmöglichkeiten und eine vernünftige Altersteilzeit geboten werden." Die IG Metall fordert, dass jeder die Möglichkeit hat, in eine Bildungsteilzeit zu gehen. "Das ist unsere Idee gegen den Fachkräftemangel in unserem Land", sagte Weißenbrunner. 

Eine Altersteilzeit sei bisher nur in besonderen gesundheitlichen Fällen möglich: "Es kann nicht sein, dass man erst jeden Tropfen Schweiß in die Firma investieren muss, bevor über Maßnahmen im Alter geredet wird. Wir müssen ein Zeichen setzen", sagte BR-Vorsitzender Matthes. Nach einer guten Stunde lief der Betrieb in der Firma wieder. Es war ein erstes Warnsignal an die Chefetagen der Metallindustrie. (jub) +++