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Kandidat Christof Erb (CDU), Redakteurin Daniela Petersen und der Parteilose Timo Zentgraf. - Fotos: Hendrik Urbin

KÜNZELL Rathauschef gesucht!

Kaum Unterschiede zwischen ERB und ZENTGRAF - "Qual der Wahl"

24.02.15 - Wer wird neuer Bürgermeister von Künzell (Kreis Fulda)? Diese Frage bleibt natürlich auch nach dem Wahlforum der Fuldaer Zeitung unbeantwortet. Am Montagabend löchert Redakteurin Daniela Petersen ("als Ringrichterin") die beiden Kontrahenten Christof Erb (CDU) und Timo Zentgraf (parteilos) im Gemeindezentrum von Künzell bei Fulda. Es ist ein Duell zwischen einem Christdemokraten und einem "Fast-Christdemokraten". Inhaltlich unterscheiden sich beide kaum. Probleme oder Aufregerthemen gibt es in der größten Kommune des Landkreises scheinbar nicht.

Erb sieht sich als Teamplayer und Netzwerker, als Mann aus der Verwaltung, der neue Akzente setzen will. Zentgraf will "frischen Wind" in die Gemeinde bringen. Der Bank-Kaufmann denkt service- und kundenorientiert. Er will vieles besser machen und optimieren. Beide wollen bürgernah sein und solide Finanzen. Wahlversprechen gibt es nicht - und viele Fragen hatten die Bürger auch nicht.

750 Leute im Gemeindezentrum Künzell.

Am 1. Juli beginnt der neue Rathauschef sein Amt und tritt in die Fußstapfen von Bürgermeister Peter Meinecke (CDU). Drei Ziele haben beide Kandidaten für ihren ersten Arbeitstag. Zentgraf will Mitarbeitergespräche führen ("und nein - ich ziehe nicht wie ein Hurrikan durch das Land"), Parkplätze (an der Eisdiele) entfernen und die Arbeitsplätze kennen lernen. Bei Erb stehen ähnliche Themen auf der Agenda: Mitarbeiter, Amtsleiter und "das kleine Schnurlos-Telefon des Bürgermeisters gegen ein Richtiges austauschen um alle Anliegen der Bürger richtig zu verstehen".

Die fast 800 Gäste des Wahlforums hatten viel zu lachen und amüsierten sich prächtig. Oft gab es Applaus im Gemeindezentrum - einmal für Erb, einmal für Zentgraf. Die beiden schenkten sich nichts. Erb ist der Verwaltungsprofi, der in allen Themen tiefgründig Bescheid weiß. Zentgraf hat sich auch vorbereitet und weiß sich zu verkaufen. Bürgermeister wollen sie beiden werden. Sie sind "infiziert" und "lieben ihre Heimat" Künzell.

Letzte Vorbereitung: die Kandidaten werden verkabelt.

Eike Zenner eröffnete das FZ-Wahlforum.

Unterschiede gibt es bei den Kandidaten in ihrer beruflichen Vergangenheit. Von der Parteiausrichtung sind beide Christdemokraten, auch wenn Zentgraf nach seinem Austritt aus der CDU als Parteiloser auftritt. "Mir ist der Bürger immer wichtiger als die Partei", betonte Zentgraf. Von den 108 CDU-Mitgliedern hätte die Mehrheit in der internen Versammlung gegen ihn gestimmt. "Das ist aber nicht die Meinung der Künzeller. Deshalb bin ich angetreten und aus der CDU ausgetreten." Erb dazu: "Ich hätte das Votum akzeptiert. Als Politiker muss man auch mal Niederlagen einstecken."

Auf die Frage, ob Erb im Falle eines Wahlsieges Erster Beigeordneter - also Vize-Bürgermeister - bleibe, sagte er: "Wenn ich was mache, mache ich es richtig. Sollte ich verlieren, bleibt alles wie bisher." Und Zentgraf: "Ich setze auf Christof Erb. Er hat die Kontakte." Bei ernsten Themen könnten beide den Bürgern auch mal auf die Füße treten. Und wenn es um die anstehende OB-Wahl in Fulda geht, können beide - so ihre Aussagen - am besten mit dem CDU-Mann Dr. Heiko Wingenfeld.

Vereinsförderung, Kommunaler Finanzausgleich, Gesundheitsfragen und SuedLink - das beschäftigt die Künzeller und die potenziellen Rathauschefs. Doch am Ende waren sich beide einig: wenn die Wahl gelaufen ist, trinken die Kontrahenten auch wieder ein Bier zusammen - egal, wer gewinnt. (Christian P. Stadtfeld). +++

Künzells amtierender Bürgermeister Peter Meineke.


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