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- Bildmontage: Janina Hohmann

BAD HERSFELD Ahle Wurscht statt Thüringer Klöße

Kandidaten im Portrait (3): Heute mit Dr. Michael KOCH (CDU)

HinweisAm 15. März 2015 wird im Landkreis Hersfeld-Rotenburg der Nachfolger von Landrat Dr. Karl-Ernst Schmidt gewählt. Der Christdemokrat tritt aus Altersgründen nicht mehr an. Vier Kandidaten und eine Kandidatin stehen zur Wahl. O|N stellt die Bewerber Jörg Brand (FW), Werner David (FDP), Dr. Michael Koch (CDU), Elke Künholz (SPD) und Alexander Sauer (parteiunabhängig) in alphabetischer Reihenfolge vor.

04.03.15 - Zurück in die Heimat, in die aktive Gestaltung von Kommunalpolitik. Das ist das Ziel von Dr. Michael Koch. Der 41-jährige Christdemokrat ist ein waschechter Herschfeller Jung. Aufgewachsen in der Festspielstadt, machte Koch auf dem Obersberg sein Abitur und ist Hersfeld in mehreren Vereinen aktiv. Ob Handball bei den "Hessen", Leichtathletik beim TVH, Tennis beim TSV Kalkobes oder Wintersport beim örtlichen Skiclub - Koch war und ist in seiner Heimat verwurzelt. Und genau dort in Waldhessen möchte der zweifache Vater seine beruflichen Erfahrungen als Landrat künftig einbringen.

Zurzeit lebt Koch in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. Nach dem politischen Wechsel im Landtag ist er aktuell in der Kommunalabteilung des Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales. Unter der Regierung von Dieter Althaus arbeitete Koch unter anderem vier Jahre als Pressesprecher des Innenministeriums - und damit auch der thüringischen Polizei. Zudem war er als Justiziar und Fraktionsgeschäftsführer für die CDU-Fraktion tätig und hatte als Leiter der Projektgruppe Behördenstrukturreform im Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr manch ungeliebte Nuss zu knacken.

Koch ist kein Mann der große Sprüche, das wird beim Hintergrundgespräch deutlich. Wir treffen uns im Haus seiner Eltern in Bad Hersfeld. Das (echte) Holz knistert im Kamin. "Früher habe ich hier in der Gegend gespielt, bin mit dem Mofa durchs Fulda- und Aulatal zum Wochenendhaus meiner Eltern gefahren." Erinnerungen an die Kindheit, an das Teenagerleben in Hersfeld werden wach. "Mein Herz schlägt für die Region", sagt Koch. Sie hat ihn geprägt.

Fotos: Hans-Hubertus Braune

Diese Bodenständigkeit will er auch als Landrat behalten. "Ein Landrat ist kein Grußonkel. Es ist viel Kärnerarbeit hinter dem Schreibtisch nötig", sagt Koch. Das Idealbild einer Verwaltung sei, dass sie geräuschlos funktioniere. Diese müsse bewusst als Dienstleister für die Bürger arbeiten. Mit seinem Erfahrungsschatz ist sich Koch sicher, eine 900-Mann-Behörde wie die Kreisverwaltung Hersfeld-Rotenburg erfolgreich führen zu können. Ein weiterer Vorteil sieht Koch für seinen möglichen künftigen Job: Als Justiziar könne er leichter Gesetzestexte lesen.

Als Pluspunkt sieht Koch auch sein Netzwerk, seine Kontakte - ob in Hessen oder Thüringen und zum Bund. Vor seiner Erfurter Zeit sammelte Koch zum Beispiel Erfahrungen in Wiesbaden: Er machte dort und in Frankfurt am Main sein Rechtsreferendariat. "Zu Ministerpräsident Volker Bouffier etwa hatte ich schon damals Kontakte." Als Landrat möchte Koch allerdings keineswegs in engem Parteidenken verharren. "Gute Ideen anderer Farben sollen umgesetzt werden. Man darf nicht immer nur schwarz oder weiß sehen", sagt Koch. Die parteipolitische Zusammenarbeit möchte Koch forcieren und so die "erfolgreiche Arbeit von Amtsinhaber Dr. Karl-Ernst Schmidt fortführen. Der Haushalt 2015 sei ein Beleg guter Verwaltungsarbeit", sagt Koch.

Seine Partei habe ihn bereits im Jahre 2013 angesprochen, ob er kandidieren wolle. Ihn reize an der Aufgabe, dass er selber gestalten kann. Koch schätzt sich als "Beratungsoffen" ein und möchte seine berufliche Erfahrung einbringen. Als Ziele seiner Arbeit als möglicher Landrat sieht Dr. Michael Koch unter anderem:

Transparente Entscheidungen: "Unsere Entscheidungen müssen für jedermann nachvollziehbar sein. Deshalb stehe ich für transparentes und bürgernahes arbeiten. Mit meiner Erfahrung als Jurist sehe ich mich in der Lage, auch komplexe Verwaltungsentscheidungen allgemeinverständlich darzustellen."

Familienpolitik & Bildung: "Bildung und Ausbildung haben Vorfahrt! Vom „Klein-Sein“ bis zum „Experten-Studium“ möchte ich Hand in Hand mit unseren Bildungspartnern und Arbeitgebern erreichen, dass unsere Kinder die besten Bildungschancen in einem breiten Angebot haben. Wir müssen die Betreuungsangebote in unseren Kindergärten und Schulen am Nachmittag ausbauen. Das ist für mich nicht nur eine Frage guter Familienpolitik, sondern ein wichtiger Wirtschafts- und Standortfaktor."

Schnelles Internet: "Der schnelle Breitband-Ausbau ist für unsere ländlich geprägte Heimat unverzichtbar – sowohl für unsere Wirtschaftsbetriebe als auch für uns zu Hause. Daher ist es mir wichtig, den eingeschlagenen Weg im Rahmen der nordhessischen Breitband-Gesellschaft schnellstmöglich erfolgreich zu Ende zu bringen. Mit interkommunaler Zusammenarbeit habe ich Erfahrung. Hier werde ich mein Fachwissen intensiv einbringen."

In unserem Kamingespräch nennt Koch weitere Beispiele seiner Vorstellungen: In Sache digitale Infrastruktur sieht er die Politik in einer Bringschuld. Der ländliche Raum sei darauf angewiesen. Der ICE-Halt sei in Sachen Verkehr und Wirtschaft wichtig. Auch die medizinische Versorgung (Stichwort Hausarztakademie, Unterstützung und Beratung für junge Ärzte), Interkommunale Zusammenarbeit mit den Kommunen ("Servicefunktion") und die touristische Vermarktung ("Wissensservice") seien wichtige Themen. In Sachen Klinikfusion favorisiert Koch eine kreisinterne Lösung. Allerdings "nicht um jeden Preis". Die Stärken der einzelnen Häuser müssten gestärkt werden. Expandieren und nicht zwingend reduzieren seien Ansatzpunkte.

Zurück in die Heimat, mit einem Rucksack voller Erfahrung und Motivation. Dr. Michael Koch hat ein klares Ziel: Er möchte am 15. März Landrat werden, dort wo er aufgewachsen ist. (Hans-Hubertus Braune) +++


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