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KREUZBERG Handwerkertag

„Leidenschaft ist unser bestes Werkzeug“,

23.03.15 - „Leidenschaft ist unser bestes Werkzeug“, diesen Slogan stellte der unterfränkische Handwerkskammerpräsident Hugo Neugebauer über den neunte Handwerkertag auf dem Kreuzberg, zu dem Kreishandwerksmeister Bruno Werner, anlässlich des Josefstages wieder eingeladen hatte. In einem eindrucksvollen Gottesdienst stellte Pater Rainer, den Heiligen Josef, den Ziehvater von Jesus als einen einfachen und doch tiefgläubigen Menschen vor. Ja, und Gottvater habe schon gewusst, warum er seine Sohn einem Handwerker und keinen Politiker anvertraute, meinte Pater Rainer. Eine Aussage, die Landrat Thomas Habermann sehr nachdenklich machte, wie er offen bekannte.

Im allgemeinen Austausch im Antoniussaal befassten sich die Handwerker mit aktuellen Themen, die im Moment für Schlagzeilen sorgen und der Handwerkschaft Probleme bereiten. Sowohl der unterfränkische Handwerkskammerpräsident Hugo Neugebauer, wie auch Landrat Thomas Habermann und der Landtagsabgeordnete Sandro Kirchner sprachen zu den Themen Mindestlohn, Meisterpflicht, Erbschaftssteuer, Energetische Gebäudesanierung und Handwerkbonus. Sorgen bereite der Mindestlohn, nicht weil die Handwerker ihren Mitarbeitern das nicht zahlen wollen, sondern weil die damit zusammenhängende Bürokratie ausufernd sei, brachte Neugebauer das Problem auf den Punkt.

Sandro Kirchner beschrieb es als „Mindestlohn-Bürokratiemonster“. Da sei ein Gesetz verabschiedet worden, ohne das weitere Gedanken über die Auswirkungen in der Praxis gemacht worden seien. Hier sei die Politik in der Pflicht, so schnell wie möglich eine Gesetzesverbesserung auf den Weg zu bringen. „Unzumutbar“ seien die geplanten Regelungen zur Erbschaftssteuer, befand Neugebauer. „Unzumutbar ist es wenn Handwerksbetriebe des Mittelstandes Erbschaftssteuer auf das Betriebsvermögen zahlen müssen. Damit werden Betriebsübergaben in den Familien gefährdet bis unmöglich gemacht, gewachsene Betriebe sehen vor dem aus.“ Es sei ein politisches Thema, das dringend gelöst werden müsse, auch mit Blick auf den Erhalt von Arbeitsplätzen.

Landrat Thomas Habermann dankte den Handwerkerfamilien für die enorme Familienleistung, die erbracht werde. Das Handwerk habe ein solides Fundament und decke alle Bereiche der Daseinsvorsorge ab. „Wir brauchen den Handwerker von früh bis spät, von der Frühstückssemmel bis zum Feierabendbier. Wir kommen ohne Handwerker im Alltag gar nicht zurecht, das machen sich viele viel zu wenig klar.“ Einen besonderen Dank sprach er den Frauen aus, die wichtige Stützen seien. „Gefährlich wird es wenn die Familie wackelt.“ Umso mehr könne er verstehen, dass das Thema Erbschaftssteuer, die Existenz der Betriebe und Betriebsübergaben aufs Spiel setze.

„Wenn dann sogar noch Privatvermögen eingesetzt werden muss, um die Erbschaftssteuer zu begleichen, da müssen alle Warnlampen aufleuchten.“ Habermann berichtete von einem Gespräch mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten, der sich klar positioniert und signalisiert habe, dass es mit der CSU keine Zustimmung zu diesen Erbschaftssteuerplänen der Bundesregierung gebe. „Eher bricht die Koalition auseinander, als das die CSU dieser Erbschaftssteuerregelung zustimmt. Selbst die Bundeskanzlerin sieht das so“, sagte Habermann. „Was Schäuple da geritten hat, weiß man nicht.“ Der Landrat nutzte außerdem die Gelegenheit vor der Rhön-Grabfelder Handwerkerschaft über den Verkauf der Kreisklinik zu sprechen und die Chance aufzuzeigen, die in diesem 150 Millionen Euro Projekt stecke.

„Wir bekommen das beste Klinikum Unterfrankens nach der Uniklinik Würzburg.“ Es sei eine Top-Chance auf Arbeitsplätze und beste medizinische Versorgung der Bevölkerung. Und natürlich sei es auch für die Handwerksbetriebe interessant an solchem Millionenprojekt beteiligt zu werden. Hugo Neugebauer betonte die unbedingte Notwendigkeit die Meisterpflicht in Deutschland aufrecht zu erhalten. Sandro Kichner erinnerte an das Jahr 2004 als das Thema schon einmal diskutiert wurde, um mehr Wettbewerb und mehr Qualität zu erzielen. Doch das Gegenteil trete ohne Meisterpflicht ein, die Qualität sinke und Ausbildung finde nicht mehr statt.

Das Handwerk, die Wirtschaftsmacht von nebenan dürfe nicht gefährdet werden, weder durch die Aufgabe der Meisterpflicht noch durch unzumutbare Erbschaftssteuerauflagen oder der Kürzung des Handwerkerbonus, betonte Kirchner. (me) +++


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