Brummis im Visier - Nächtliche Polizei-Kontrolle auf der Rhön-Autobahn A 7

15.04.15 - "Bitte Folgen!" Wenn dieser rote Schriftzug angeht, wird es ernst. Polizei-Kontrolle - und das mitten in der Nacht zum Mittwoch auf der Rhön-Autobahn 7 bei Fulda. Im Visier der Beamten sind Lastwagen aller Art, vor allem aus dem Ausland: Haben die Brummi-Fahrer gültige Papiere bei sich? Ist die Ladung richtig gesichert? Wie lange sind sie schon unterwegs und werden die Lenk- und Ruhezeiten eingehalten?

Sechs Stunden haben 20 erfahrene Polizisten, ein Spezialist an der mobilen Urkunden-Prüfstelle, Gutachter der DEKRA und Mitarbeiter des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) auf dem A7-Parkplatz "Pilgerzell" - in Fahrtrichtung Süden - kontrolliert. Die Bilanz: 35 Last- und Sattelzüge und vier Pkw wurden von sogenannten Abschleppern - Streifenwagen, die auf der Autobahn im Pendelverkehr Fahrzeuge ins Auge fassten - rausgezogen. In 19 Fällen gab es Beanstandungen, neun Mal wurde die Lenkzeit überschritten und zwei Mal die Weiterfahrt untersagt - in einem Fall wegen ausgefallener Beleuchtung. Sieben Mal mussten die Beamten eine Bar-Verwarnung abkassieren und in zwei Fällen sogar aufgrund schlechter Ladungssicherung eine Sicherheitsleistung verlangen. 27 Personen wurden überprüft und 46 Urkunden kontrolliert. Fälschungen gab es nicht.

"Diese Kontrollen sind wichtig. Wir erhöhen damit die Verkehrssicherheit", sagt Erster Polizeihauptkommissar Dieter Rosenberger, Chef der Autobahnpolizei Petersberg. Nachts erwische man häufig "schwarze Schafe", denn die Fahrer rechnen nicht mit der Polizei. Die ist aber regelmäßig unterwegs - im Streifenwagen oder zivil. "Die Fahrer akzeptieren unsere Maßnahmen. Sie sind fair und wir sind auch fair", erklärt Rosenberger. Für die Beamten seien Aktionen wie diese Routine, doch "Vorsicht ist immer angebracht, denn man weiß nie, wen man vor sich hat".

Der Parkplatz Pilgerzell war Kontrollstelle für eine Nacht. Heute, morgen oder übermorgen positionieren sich die Beamten an einer anderen Stelle in Osthessen - entlang der Autobahnen 4, 5, 7 oder 66. Dann heißt es wieder "Bitte Folgen! - Polizei". (Christian P. Stadtfeld). +++