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FULDA "Die Nerven liegen oft blank"

Unverantwortlich! 40-Tonner rast mit 147 km/h auf der Rhön-Autobahn A 7

04.06.15 - Einen rasenden Lkw-Fahrer stoppten Beamte der Autobahnpolizei Petersberg am gestrigen Mittwoch. Andauernde Geschwindigkeitsübertretungen führten letztlich zu einer hohen Geldbuße. Anrufe über rasende, sich bedrängende oder in anderer Weise komisch fahrenden Lkw sind eigentlich an der Tagesordnung auf der Wache einer Polizeiautobahnstation. Oftmals zeigen sich die Brummifahrer gegenseitig an, denn bei den heutigen Verhältnissen im Straßenverkehr liegen die Nerven oft blank - so die Polizei in einer Pressemitteilung am Donnerstag.

Dennoch gehen die Beamten jedem Hinweis nach. So auch am Dienstagnachmittag, als der Fahrer eines Gefahrgutlasters einen polnischen Kollegen meldet, der mit überhöhter Geschwindigkeit auf der A7 kurz hinter der bayrischen Landesgrenze an ihm „vorbeigekachelt“ (so der Ausdruck des Mitteilers) sei.

Die Beamten der Autobahnpolizei Petersberg stellten sich an die Anschlussstelle Fulda-Nord und siehe da, nach ein paar Minuten kam tatsächlich der beschriebene polnische Sattelzug vorbei. Auf einem Autobahnparkplatz wurde dieser dann herausgewunken und kontrolliert. Das digitale Kontrollgerät und Fahrtenschreiber eines Lkw zeichnet neben den Fahrtzeiten des Fahrers auch die Geschwindigkeit des Lkw auf. Nachdem die Beamten den Massenspeicher des EG-Kontrollgerätes mit einer speziellen Software ausgelesen hatten, bestätigte sich der Verdacht.

Der Fahrer, ein 62 Jahre alter Pole, hat seinen mit Fertigsaucen und Tütensuppen beladenen 40-Tonner-Lkw wohl in Gefällstücken richtig laufen lassen. An dem Tag hatte er bereits eine Spitzengeschwindigkeit von 147 km/h erreicht.
Auch in den zurückliegenden Tagen überschritt er ständig die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h um 20 bis 40 km/h.

Da der 62-Jährige - seit 43 Jahren Brummi-Fahrer – kein Wort deutsch sprach, wurde es nun schwierig ihm seinen Verstoß und die Folgen zu erklären. Das Bußgeld, welches er in Form einer Sicherheitsleistung zu bezahlen hatte, betrug 1.200 Euro. Mit Händen und Füßen und der Hilfe eines anderen polnischen Lkw-Fahrers gelang es doch. Noch in der Nacht geleitete eine Streife den Mann zu einem Geldautomaten, dort konnte er sich von seinem Chef angewiesenes Geld abheben. Nachdem er nun bereits mehrere Stunden unfreiwillig warten musste und über seinen Verstoß nachdenken konnte, durfte er dann kurz vor Mitternacht seine Fahrt fortsetzen. Das Ziel: die Hansestadt Lübeck.

Leider fiel er aber kurz vor dem Ziel erneut negativ auf. Dort wurde er von einem Kontrollbeamten des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) gestoppt. Der Grund: eine erneute Geschwindigkeitsüberschreitung. Da sämtliche Polizeikontrollen in dem digitalen Fahrtenschreiber eines Lkw gespeichert werden, erkannte der Mitarbeiter des BAG schnell die zurückliegende Kontrolle bei Fulda. Nun endete die Fahrt des 62-jährigen Polen gänzlich. Da es im Norden der A7 kaum noch Gefällstücke gibt, drängte sich der Verdacht einer Manipulation des Lkw auf. Diese haben normalerweise einen Drehzahlbegrenzer, der bei eingelegtem Gang die Geschwindigkeit eines Lkw abriegelt. Der Sattelzug wurde zur technischen Untersuchung sichergestellt und der Fahrer muss sich vermutlich strafrechtlich verantworten. +++


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