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Kinder wollen die eigenen Grenzen erfahren; Pixabay.com © SywiaAptacy (CC0 1.0) -

REGION O|N-SERIE: WISSEN

Die Sicherheit des eigenen Kindes

30.07.15 - Erste Hilfe - Unfälle von Kindern

Sicherheit ist das A und O wenn es um die eigenen Kinder geht. Erste Hilfe zu leisten und die richtigen Schritte einzuleiten, ist in manchen Unfallsituationen nicht immer einfach, doch wer einen kühlen Kopf bewahrt, kann den ersten Schock schnell überwinden. Die Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder“ informiert in ihrem Ratgeber über die Möglichkeiten der Ersten Hilfe und gibt den Eltern wertvolle Tipps. Wichtig ist es zu wissen, dass die meisten Unfälle zu Hause passieren und nicht im Straßenverkehr. Da der Notarzt oftmals bis zu 15 Minuten braucht, um vor Ort zu sein, sollten sich Erwachsene mit den grundlegenden Maßnahmen auskennen.

Der Erste-Hilfekurs liegt bei vielen Eltern einige Jahre zurück, denn verpflichtend ist er nur in wenigen Berufen oder für den Erwerb des Führerscheins. Trotzdem sind Auffrischungskurse eine gute Möglichkeit, Sicherheit bei den Handgriffen zu gewinnen, wie beispielsweise bei der stabilen Seitenlage, die auch bei Kindern angewendet werden kann, wie dieses Video des DRK zeigt:
https://www.youtube.com/watch?v=mT3obL2EIG8


Die Broschüre räumt auf mit gängigen „Hausmittelchen“ beispielsweise bei Verbrühungen, denn Öl, Salben, Mehl, Puder, Eiswasser oder Brandbinden haben nichts auf der verbrühten Haut der Kinder zu suchen, da diese zum Teil die Wunden verkleben und unnötige Schmerzen verursachen. Besser ist eine Dusche mit kühlem Wasser (kein eiskaltes Wasser!) und das Einwickeln in eine Rettungsfolie oder in saubere Handtücher.
Bei Vergiftungen durch Medikamente, Zigaretten oder Giftstoffe sollte kein Erbrechen erzwungen oder Milch eingeflößt werden, da durch die Milch die Vergiftung noch weiter in den Körper gelangen kann. Viele Städte besitzen Gift-Notrufe, welche erläutern, was bei welchen Giften zu tun ist. Eine Aufzählung ist in der Broschüre zu finden.
Quelle: http://www.kindersicherheit.de/pdf/Broschuere_Erste_Hilfe.pdf

Übersicht – Formen der Kindeswohlgefährdung

In der Grafik des Sozialministeriums Baden-Württemberg ist zu erkennen, wo sich die Gefährdungspotentiale der Kinder finden lassen. Dabei gibt es klare Definitionen, nach denen die Täter bestraft werden. So ist sexueller Missbrauch deutlich definiert mit jeder Form von sexueller Handlung an und mit dem Kind, das dieser Handlung nicht wissentlich zustimmen konnte. Dies kann körperliche, psychische, kognitive oder sprachliche Unterlegenheit als Ursache besitzen.

Dies ist strafrechtlich mit der bewussten Anwendung von Gewalt an Kindern zu unterscheiden, bei welcher es zu körperlichen Verletzungen kommt oder das Potential dazu gegeben ist. Die unterlassene Fürsorge betrifft physische Bereiche wie Ernährung, Hygiene oder Kleidung sowie emotionale, medizinische und erzieherische Vernachlässigung.

Es ist ein ernstes Thema, mit dem sich die Eltern auseinander setzen müssen, denn ein großer Teil der Gewaltanwendungen gegenüber Kindern geschieht innerhalb der eigenen Familie. Warnzeichen können Hinweise auf mögliche seelische und körperliche Verletzungen durch enge Familienmitglieder, Freunde oder Bekannte sein. Darunter fallen:

  • Plötzliche Verhaltensänderung (Aggressivität, Ängstlichkeit, Vermeiden von Körperkontakt)
  • Verschlechterung der Schulleistungen (auch schlagartige Verbesserungen können ein Signal sein)
  • Schlafschwierigkeiten und Albträume
  • Ungewöhnliche Verletzungen
  • Waschzwang oder Waschboykott
Es ist sehr wichtig mit den Kindern zu sprechen, denn viele der Signale können ganz unterschiedliche oder normale Entwicklungsgründe besitzen. Der Weiße Ring bietet Hilfestellungen in ganz Deutschland an und unterstützt Eltern und Betroffene.

Unfälle, Gewalt, Selbstverletzung bei Kindern und Jugendliche

Das Statistische Bundesamt untersuchte 2014 die zahlreichen Gründe und Ursachen der Unfälle und Verletzungen von Kindern und Jugendlichen im europäischen Vergleich. So gab es in Europa und in Deutschland einen erfreulichen Rückgang der Verletzungen mit Todesfolge von Kindern zwischen einem und vierzehn Jahren um 44 Prozent. Zu den häufigsten Todesursachen gehören immer noch der Tod durch Ertrinken, Stürze aus großer Höhe, Feuer, Straßenverkehr und tätliche Gewalt. Hier setzt der Bericht an und nimmt die Eltern in die Verantwortung, die viele der Todesfälle durch ein verbessertes Sicherheitsverhalten verhindern können. Rückhaltesysteme in PKWs, umzäunte Schwimmbäder, Rauchmelder und Fensterriegel stellen nur einige der möglichen Maßnahmen dar.

Die Forschungsgruppe stellt heraus, dass ab einem Alter von vierzehn Jahren das Risiko ansteigt, an Verletzungen zu sterben, denn in der Altersgruppe 15 bis 20 kommt es europaweit zu den meisten Verletzungen mit Todesfällen. Dabei stehen besonders Suizide und tödliche Verkehrsunfälle an oberster Stelle. 2012 nahmen sich 184 Jugendliche das Leben.

Dabei sind besonders Jungen von der Gefahr der tödlichen Verletzung betroffen, die den größten Anteil daran einnehmen. Eltern können jedoch aufatmen, denn auch diese Zahlen gehen zurück und tödliche Schulunfälle kommen immer seltener vor. Deutschland liegt bei den Unfällen mit Todesfolge zwar unter dem europäischen Durchschnitt, doch weitere Präventionsmaßnahmen könnten die Anzahl der tödlichen Unfälle drastisch reduzieren.

Bei offenen Gewässern sollten Eltern immer wachsam bleiben; Pixabay.com © cocoparisienne ...

2012 ertranken 38 Kinder unter einem Jahr, 413 Kinder unter vierzehn Jahren und 213 Kinder bis neunzehn Jahren in Deutschland, vor allem in der Badewanne und in Gewässern. Hier können Eltern mehr Achtsamkeit zeigen und diese besonders in freien Gewässern ohne überwachte Schwimmbereiche nicht aus den Augen lassen. Gerade kleine Kinder können im Wasser schnell die Orientierung verlieren und häufig nicht mehr signalisieren, dass sie sich in Gefahr befinden.
Quelle: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Gesundheit/Gesundheitszustand/UnfaelleGewaltKinder5230001127004.pdf?__blob=publicationFile

Deutschland nur Mittelmaß – Wie sorgt Deutschland für seine Kinder – internationaler Vergleich

Die Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (BKE) stellt heraus, dass laut einem UNICEF-Bericht Deutschland nur Mittelmaß in der Versorgung der Kinder und Jugendlichen sei. Ob materielle Aspekte, Bildung, Lebensweise und Beziehung zu Eltern oder Gleichaltrigen – Deutschland rangiert nur auf Platz elf von 21 Ländern.
Besonders schlecht steht es um die materielle Situation und die Beziehung zu Eltern und Gleichaltrigen. UNICEF untersuchte die Einkommen der Eltern und das Verhältnis der relativen Einkommensarmut, denn Kinder in arbeitslosen Familien sind eher von Armut betroffen, auch im späteren Leben. Rund zehn Prozent der Mädchen und Jungen in Deutschland leben in Familien, welche mit weniger als der Hälfte des Medianeinkommens auskommen müssen. Dieses Einkommen lag 2014 bei rund 1500 Euro.  
Quelle: https://www.ugb.de/

Der zweite Kritikpunkt ist die Beziehung zu Eltern und Gleichaltrigen. Anhand der Fragen wie oft gemeinsame Mahlzeiten eingenommen werden und wie oft Eltern mit ihren Kindern reden, soll ein umfassendes Bild von der Beziehung erhalten werden. Nur knapp 40 Prozent der Kinder gaben an, dass die Erwachsenen regelmäßig bewusst mit ihnen sprechen, hier besteht Verbesserungsbedarf. Ein weiterer Faktor ist das Verhalten von Kindern und Jugendlichen in Bezug auf die eigene Gesundheit. Nur rund ein Drittel der Kinder geht ohne Frühstück zur Schule und nur knapp 40 Prozent isst täglich mindestens ein Stück Obst, obwohl Übergewicht auch in Deutschland immer mehr zu einem Problem von Kindern und Jugendlichen wird. Dazu kommt, dass das kritische Rauch- und Alkoholverhalten zwar abnimmt, aber immer noch vertreten ist.

Der Bericht der BKE gibt an, dass viele der Probleme in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich häufig vorkommen. So benötigen die Schlusslichter Bremen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin bundesweite Unterstützung, um den Kindern die gleichen Chancen geben zu können, die sie in anderen Bundesländern hätten. Dazu kommt eine ungleiche Behandlung von Kindern nichtdeutscher Herkunft, welche es in einigen Bundesländern sehr schwer haben, aus ihrem Umfeld Kontakte nach außerhalb zu knüpfen und gute Leistungen in der Schule zu erhalten. UNICEF und die BKE fordern verlässliche Lebensumwelten für Kinder und eine gezielte Förderung und Integration von Kindern aus benachteiligten Familien und nichtdeutscher Herkunft.
Quelle: http://www.bke.de/content/application/explorer/public/newsletter/kinder-in-industrielndern.pdf

Sicherheit von Kindern im Alltag

a. In den eigenen vier Wänden – Sicherheit für mein Haus und meine Familie

Die Neugierde überwiegt bei den meisten Kindern gegenüber der Vorsicht; Pixabay.com ...

Da im eigenen Heim die meisten Unfälle passieren und Kinder dort gerne und viel herumtoben, sich ausprobieren und auch einmal Unordnung machen, sollten Eltern das Umfeld so sicher wie möglich gestalten. Ein intelligentes Zuhause hilft den Erwachsenen dabei, die Kinder zu schützen, auch wenn sie einmal nicht mit im Raum sein sollten. So sind Steckdosen mit Kinderschutz ein Muss für Eltern mit Heranwachsenden, denn diese machen vor den meisten Löchern keinen Halt. Empfohlen werden Kinderschutzsteckdosen unter Putz, denn bei diesen verschließen sich die Löcher automatisch, wenn der Stecker gezogen wird. Der Fehlerstrom-Schutzschalter (FI) schaltet bei defekten Geräten wie Haartrocknern, Rasierern oder elektrischen Spielzeugen den Strom ab, sobald eine Störung gemessen wird.

Rauchwarnmelder sind in Kinderzimmern, Schlafzimmern und Rettungswegen verpflichtend zu installieren, doch nicht alle Bundesländer schreiben dies zwingend vor. Ein Rauchmelder ist jedoch eine wichtige Lebensversicherung, denn viele Brände entstehen in der Nacht und verbreiten sich langsam über die gesamte Wohnung, was die Bewohner selten bemerken, da im Schlaf der Geruchssinn nicht aktiv ist. Gefährlich ist neben dem Feuer vor allem der Brandrauch, der viele hochgiftige Gase und Inhalte besitzt, welche nach einigen Atemzügen bereits zur Bewusstlosigkeit führen. Im vernetzten Haus signalisiert ein Rauchmelder die Gefahr und leitet diese an die anderen Rauchmelder weiter, so dass auch die Eltern sehr schnell mitbekommen können, wenn sich im Kinderzimmer eine Gefahrensituation eingestellt hat.

Bewegungsmelder sparen nicht nur Strom und Geld, sie helfen dabei, dass nachts keine Unfälle passieren, wenn die Kinder etwas trinken oder doch einmal wieder in das Zimmer der Eltern schleichen wollen. Darüber hinaus kann die Vernetzung der Systeme für eine umfassende Sicherheit sorgen, indem die Alarmanlage mit den Bewegungsmeldern gekoppelt ist und fremde Zugriffe auf das Gebäude sofort meldet.
Quelle: http://www.das-intelligente-zuhause.de/ratgeber/sicherheit

b. Kinder unterwegs im Straßenverkehr

Der Schulweg ist für viele Kinder die erste eigenständige „Reise“ in unbekannte Gebiete und viele Eltern lassen diese nur widerwillig alleine oder in der Gruppe fahren. Doch seit Jahren nimmt die Zahl der Verkehrsunfälle von Kindern in Deutschland ab, auch wenn es immer noch zu kritischen Situationen kommt. Die Unfallkasse Nordrhein-Westfalen zeigt, welche Maßnahmen zur Sicherheit ergriffen werden können. Sie untersucht die Mobilität, Gefährdung und das Verhalten von Kindern im Straßenverkehr und stellt das Gefahrenbewusstsein und eine Förderung dessen heraus.

Kleine Kinder können den Straßenverkehr nicht gut einschätzen; Pixabay.com © ...

Die meisten Kinder nehmen am Tag mindestens 2,6 Mal am Verkehr teil, gehen dabei zu Fuß bis zu 1,6 Kilometer und legen mit dem Fahrrad 1,9 Kilometer zurück. Der Bericht zeigt, dass aufgrund der Zunahme des Straßenverkehrs das selbstständige Erkunden der Umgebung immer eingeschränkter wird und sich Lerneffekte so viel langsamer einstellen. Mittlerweile sind nur noch knapp über 50 Prozent der sechs- bis siebenjährigen alleine oder mit anderen Kindern auf dem Schulweg unterwegs und auf der Straße dürfen nur noch wenige Kinder frei spielen. Dies führt besonders in Städten zu einer Verschlechterung der psychomotorischen Fähigkeiten, wenn die Kinder keine ausgleichenden Sport- und Bewegungsmöglichkeiten wahrnehmen können. Dies erhöht das Unfallrisiko, das jedoch seit den 70er Jahren deutlich zurückgegangen ist.

Bei der Analyse der verunglückten Kinder ist klarzustellen, dass die Präventionsmaßnahmen vor allem in Großstädten greifen, beispielsweise bei dem Ausbau von Fahrradwegen. Eine weitere positiv wirkende Maßnahme sind Geschwindigkeitsbegrenzungen, denn in Tempo 30 Zonen gab es in vielen Bundesländern seit Jahren keine Unfälle mit Todesfolge mehr. Werden Kinder selbst gefragt, erzählen sie von ihrem gefährlichen Schulweg und bezeichnen rücksichtslose Autofahrer, fehlende Zebrastreifen, kurze Grünphasen und parkende Autos auf Geh- und Radwegen als Ursache. Kinder sind sich vielen Gefahren bewusst und wünschen sich weitere Maßnahmen für die Sicherheit:

  • Überquerungshilfen für Fußgänger (Zebrastreifen, Fußgängerampeln)
  • Weniger Autoverkehr
  • Sichere Spielmöglichkeiten im Straßenraum
  • Tempo 30
  • Mehr Sicherheit für Radfahrer und Skater
  • Mehr Sicherheit und Komfort im öffentlichen Verkehr
  • Mehr Sicherheit durch Verkehrsüberwachung
Um die Sicherheit für Kinder zu erhöhen, sollten sie früh das richtige Verhalten an Ampeln und Zebrastreifen erlernen, denn gerade Veränderungen wie parkende Autos oder ablenkende Situationen wie Ballspiele sorgen bei bis zu Neunjährigen für ein unsicheres Verhalten. Eltern können behutsam, aber nachhaltig die Verkehrsregeln und Situationen immer wieder üben und als gutes Vorbild voran gehen.


Dieses unterhaltsame Video der Landesverkehrswacht Niedersachsen wirbt für einen sicheren Schulweg zu Fuß für Kinder:
https://www.youtube.com/watch?v=lqmztD116WE

Ein weiterer Faktor ist die Sicherheit von Kindern in Schulbussen und im öffentlichen Verkehr, denn rund 40 Prozent der Schülerinnen und Schüler ist mit Bussen, Bahnen oder anderen Verkehrsmitteln unterwegs. Das Risiko sich mit dem Fahrrad zu verletzen, ist jedoch 14mal höher, als mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Um die Sicherheit zu erhöhen, verlangen viele Eltern seit Jahren, dass es zumindest in Schulbussen ausreichend Sitzplätze geben muss, denn durch Stürze und Rangeleien kommen die meisten Verletzungen zustande.
Quelle: https://www.unfallkasse-nrw.de/fileadmin/server/download/praevention_in_nrw/praevention_nrw_12.pdf

c. Sichere und kindgerechte Gestaltung von Kinderkrippen

Kleinkinder im Alter bis zu drei Jahren können Gefahren nicht erkennen oder vor ihnen ausweichen. Deshalb sollten die Kinderkrippen entsprechend gestaltet und gebaut werden, verlangt die Unfallkasse Baden-Württemberg.

Grundsätzlich besteht ein Versicherungsschutz während des Besuchs der Kinderkrippe und bei Aktivitäten wie Ausflügen oder Wanderungen. Unfälle können passieren, doch mit einer guten Vorbereitung der Mitarbeiter und einer sicheren Konstruktion des Gebäudes sind viele Gefahrenquellen bereits von Anfang an ausgeschaltet.

Eine besondere Herausforderung stellen ein- bis zweijährige Kinder an die Erzieherinnen und Erzieher, denn diese sind energiegeladen, aktiv, impulsiv und suchen nach Interaktionsmöglichkeiten in ihrer unmittelbaren Umgebung. Das heißt für die Erwachsenen meist, dass sie neben den pflegerischen Aspekten ihre Aufmerksamkeit gegenüber älteren Kindern deutlich erhöhen müssen. Dafür ist eine große Personaldecke notwendig, um den Bedürfnissen aller Kinder gerecht werden zu können. Außerdem besitzen kleinere Kinder einen kleineren Aktionsbereich, während sich ältere Kinder immer weiter ausbreiten. Die Krippe sollte entsprechende Räumlichkeiten vorweisen können, mit Entfaltungsmöglichkeiten, die trotzdem sicher sind.

Funktionsschema eines Kinderhauses Dass sich Lärm negativ auf die Gesundheit auswirkt, ist seit Jahrzehnten bekannt. Kinder reagieren sehr sensibel auf Geräusche und deshalb sollte der bauliche und technische Schallschutz entsprechend ausgewählt sein. Eine geringe Nachhallzeit schützt Kinderohren und unterstützt so eine verbesserte Sprachentwicklung und Sprachverständlichkeit der Kinder.

Bruchsichere Verglasungen und Sicherheitsgläser sollten mit Splitterschutzfolie versehen sein, um die Verletzungsgefahr reduzieren zu können. Ecken und Kanten sind Unfallort Nummer eins für kleinere Stöße und Wehwehchen und deshalb sollten Einrichtungsgegenstände Absicherungen mit mindestens zehn Millimetern besitzen.

Quetschungen und eingeklemmte Finger und Füße gehören für viele Kinder zum Alltag dazu. Abhilfe schaffen Abschirmungen, Fixierungen der Türen oder Magnethalterungen und Selbstschließfunktionen. Ein Klemmschutz mit Tüchern an den Türgriffen verhindert das Einklemmen der Gliedmaßen.
Barrierefreiheit ist ein wichtiger Stichpunkt, denn besonders im Eingangsbereich und im Übergang zum Außenbereich sollten keine Schwellen oder Treppen vorhanden sein, um die tobenden Kinder vor Verletzungen zu schützen. Für die Spielbereiche und Spielplatzgeräte sind folgende Punkte empfohlen:

  • Ab 60 Zentimeter Fallhöhe sind Brüstungen anzubringen.
  • Rampen und Fußunterstützungen erleichtern den Zugang.
  • Treppen haben ab der ersten Stufe Handläufe.
  • Es gibt keine Fangstellen für den Kopf.
  • Kleinere Kinder erhalten gesonderte, abgetrennte Bereiche.
  • Mögliche Trennung der Spielzeiten für große und kleine Kinder.
Quelle: http://www.uk-bw.de/fileadmin/Altbestand/pdf/Kinder_unter_drei_Jahren_sicher_betreuen.pdf

d. Im Kindergarten – „Unfallverhütung und Kindersicherheit in der Kindertagespflege“

Die Bundesgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder gibt einige Ratschläge zu der Unfallverhütung in der Kindertagespflege. Dabei sind vor allem besondere Gefahrenbereiche wie beim Schlafen, Essen oder Spielen zu berücksichtigen, so wie die Sicherheit von Produkten und Spielzeugen. Das Pflegepersonal hat einige Qualifizierungen mitzubringen, um mit den Kindern fachkundig umgehen zu können. Wichtig sind die Kenntnisse der Entwicklungspotentiale der Kinder, denn in den ersten drei Jahren gibt es immer wieder rasante Sprünge und Bewegungsmuster oder Kraftausübungen, mit denen ungeübtes Personal vielleicht nicht gerechnet hat. Auf dem Wickeltisch könnte das Kind so bei zappelnden Bewegungen herunterfallen. Hilfreich dabei ist es, den Wickeltisch in eine Ecke des Zimmers zu stellen, um bereits zwei schützende Wände zu erhalten.

Im Kindergarten sollte es Rückzugsmöglichkeiten für alle Kinder geben; Pixabay.com ...

Das Bett des Kindes sollte nicht mit Kuscheltieren, Kissen oder Spielzeugen vollgestopft sein, denn das erhöht das Erstickungsrisiko. Ein Schlafsack ohne Kopfkissen ist die beste Wahl und die Rückenlage ist bei Kindern bis zum ersten Lebensjahr die beste Einschlafposition.

In der Küche hat das Pflegepersonal darauf zu achten, dass scharfe und spitze Gegenstände und Elektrogeräte außerhalb der Reichweite der Kinder liegen und dass ein unfallfreier Spielbereich in der Nähe der Küche vorliegt, damit die Aufsichtspflicht nicht verletzt wird. Schränke und Türen können mit Riegeln gesichert werden und Herdschutzgitter und ein Fensterschutz verhindern schwerwiegende Verletzungen.

Spielzeuge gehören in jedes Spielzimmer, doch dort gibt es einige Gefahrenstellen. So meldet das europäische Schnellwarnsystem für gefährliche Verbraucherprodukte RAPEX, dass Kinderspielzeuge nicht immer den geforderten Mindeststandards entsprechen. Gibt es kleine, verschluckbare Teile oder allergene Duftstoffe, muss ein Warnhinweis „Nicht geeignet für Kinder unter drei Jahren“ auf dem Spielzeug zu finden sein.

Einige Prüfsiegel geben Aufschluss über die Sicherheit der jeweiligen Gegenstände:  

Spiel gut Freiwillige Zertifizierung der Hersteller auf folgende Kriterien:
  • Kreativität
  • Pädagogischer Wert
  • Größe
  • Material
  • Haltbarkeit
  • Sicherheit
CE-Kennzeichnung (Communauté Européenne) Eigenverantwortung der Hersteller der Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen der EU
  • Produkte erfüllen die gesetzlichen Forderungen
  • Grünes Licht für die Verbreitung im europäischen Raum
  • Kein Verbraucherzeichen, keine klaren Angaben zu Inhalt und Kriterien
GS-Zeichen Verbraucherorientiertes Prüfzeichen in Deutschland
  • Freiwillige Anwendung der Hersteller
  • TÜV oder Landesgewerbeanstalten testen und bewerten die Produkte
  • Erfüllung der grundlegenden Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen des Produktsicherheitsgesetzes
  • Nach fünf Jahren erneute Prüfung
Weitere Tipps unter: http://www.kindersicherheit.de/pdf/2013Expertise-Kindertagespflege.pdf

e. Schulweg-Ratgeber – zur Vorbereitung der Kinder auf die selbstständige Teilnahme am Straßenverkehr

Der ADAC empfiehlt Kinder erst nach der Radfahrausbildung in der Schule mit dem Fahrrad zur Schule fahren zu lassen. Erst dann können Kinder sich wirklich auf den Straßenverkehr konzentrieren und komplexere Fahrmanöver wie das Linksabbiegen absolvieren. Allerdings fällt es vielen Kindern schwer, den Überblick zu behalten und durch ihre verminderte Reaktionszeit erkennen sie Gefahren erst sehr spät oder gar nicht.
Wenn Kinder zu Fuß unterwegs sind, sollten Eltern sie gut darauf vorbereiten:

  • Der Schulweg sollte vor dem ersten Schultag gut besprochen und geübt worden sein, im besten Fall bereits zu den typischen Schulzeiten
  • Am Anfang sollten Eltern das Kind wenn möglich auf dem Weg begleiten, um eine Sicherheit zu erhalten
  • Als gutes Vorbild sollten die Erwachsenen immer vorangehen und Ängste der Kinder ernst nehmen
  • Weggemeinschaften gründen
Im Bus und in der Bahn gehören das vorherige Üben und die entsprechenden Wege ebenfalls zur Vorbereitung dazu. Größtes Unfallrisiko bestehen an der Bushaltestelle vor und nach dem Ein- und Aussteigen. Die Eltern sollten die Gefahrensituationen mit den Kindern besprechen und ihnen erläutern, wie sie sich am besten verhalten.
Ein Schulwegplan mit eingezeichneten Gefahrenquellen und besonderen Veränderungen hilft dabei, das Kind sicher ans Ziel zu bringen.
Quelle: http://www.adac.de/_mmm/pdf/schulwegratgeber_79491.pdf

Zusammenfassung

Ob im Kindergarten, in der Schule oder zu Hause – Gefahrenquellen gibt es überall, sichtbare oder unsichtbare. Für Eltern ist es nicht immer einfach, diese zu erkennen oder nachhaltige Maßnahmen zu ergreifen. Besonders, wenn die Kinder nicht mehr unter der eigenen Beobachtung stehen, haben viele Elternteile Sorge, dass ihre Kinder nicht ausreichend geschützt sind. Mit gründlicher Vorbereitung und einer guten Auswahl von Kindergärten, Schulen oder Kindertagespflegestätten können die meisten Bedenken jedoch aus der Welt geräumt werden. Viele Schulen und Kindergärten bieten zusätzliche Beratungen und Informationen an, um Eltern ausführlich über die Situation der Anfahrtswege und Alternativrouten aufzuklären. Wichtig ist es, auf die Kinder zu hören und mit ihnen zu reden, um Probleme frühzeitig zu erkennen. Viele Unfälle und Gefahren lassen sich dadurch verhindern.


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